Hooray, Wolfsburg auswärts am Dienstagabend. Da will man die Losfee direkt mal knutschen. Sollte die junge Dame vor dem Spiel auf uns gewartet haben, musste sie sich allerdings in Verzicht üben. Eine Buspanne kam dazwischen, so dass der Großteil unserer Leute es nur aufgrund hilfsbereiter 9er und Fanclubbusse rechtzeitig nach Wolfsburg schaffte. Danke an dieser Stelle an die Mitfahrgelegenheiten und auch an unsere Leute, die sich bis zum Ende um den Bus kümmerten.
Entgegen anderslautender Gerüchte kann man auch in der VW-Stadt bei Anstoßzeiten nach 20 Uhr ein ausverkauftes Haus begutachten. Der FC Bayern zieht wohl mehr als ein Europapokalabend. Wobei man die deutschlandweite Häme über die nicht-ausverkauften Spiele des VfL schon etwas zwiespältig betrachten muss. Klar haben wir es beim VfL nicht mit einem klassischen Traditionsverein zu tun und die Erfolge der letzten Jahre wurden durch den Zufluss von Volkswagen-Geldern ermöglicht. Der Konzern engagiert sich allerdings mittlerweile auch schon über 60 Jahre um den Verein. Ein Bundesligaaufstieg wurde Anfang der 1970er nur knapp verpasst. Ob sich Fanstrukturen anders entwickelt hätten, wäre der Aufstieg damals gelungen? Geklappt hat es dann ja 1997, als eigentlich jedermann geglaubt hat, der VfL geht direkt wieder runter. Ab dem Aufstieg intensivierte sich dann aber das Interesse von VW und so nahm die Geschichte einen etwas anderen Lauf. Die Frage ist halt, wie verwerflich das generell ist, wenn Stadt, Menschen und Konzern eine derart enge Symbiose eingehen wie in Wolfsburg. An sich ist es ja ganz sympathisch, wenn eine Stadt im Takt ihrer Fabriken tickt. Woanders ist das dann ein Arbeiterverein. Das alles nur mal als kleiner Gedankenanstoß, dass es auf so einen Sachverhalt immer verschiedene Perspektiven gibt, die manchmal vielleicht nicht ganz unberechtigt sind, auch wenn man selbst eine andere hat. Weiterlesen