Arsenal FC – FC Bayern 1:5

Neil Tennant, der Sänger der Pet Shop Boys (ihr Cover von „Go West“ dürfte jeder kennen), sagte einmal “The great thing about London is that people come from all over the world live here – even from Newcastle!”
Es dürften zwar die wenigsten von uns einen Magpie an diesem Tag getroffen haben, aber bevor wir gleich anfangen zu meckern, dass wir mittlerweile das vierte Mal im neuen Arsenal-Stadion zu Gast waren, können wir uns ja eigentlich auch mal darüber freuen, recht regelmäßig in so einer geilen, wirklich multikulturellen Stadt wie London gastieren zu dürfen. Die Metropole an der Themse darf sich wohl nicht zu Unrecht den Namen als Welthauptstadt des Fußballs mit Buenos Aires teilen, die auch darüber hinaus für alle Geschmäcker etwas zu bieten hat. Und wenn einem gar nichts gefällt, dann mag man zumindest All-you-can-eat Restaurants und/oder Pubs (wenn auch nicht zwangsläufig deren Preise).

Treffpunkt war eine Overground Station nahe Holloway, mit der wir die letzten paar Kilometer zum Stadion zurücklegten, wo sich die Kartenlage leider nicht mehr komplett entspannte. Eintrittsberechtigungen wären zwar auch noch am Kartenschalter zu haben gewesen, vom Hörensagen aber wohl nur in Verbindung mit einer Arsenal-Mitgliedschaft (sorry, kein Fact-Check an dieser Stelle). Die Preise werden auch nicht allzu niedrig gewesen sein, denn als Gästefans wurden wir mit 64 Pfund auch wieder stabil zur Kasse gebeten, was unsererseits nicht unkommentiert blieb. Mit ein paar Kassenrollen zum Einlaufen wurden Zuschauer und Fernsehkameras nochmal auf eines hingewiesen: Without Fans Football is not worth a Penny“. Wenig später wies MRP darauf hin, dass auch in München die Preise gegenüber Gästefans nicht unbedingt fair gestaltet sind. Dabei von Gier zu sprechen hat schon irgendwo seine Berechtigung, denn bei den Einnahmen aus anderen Quellen, die ein Spieltag im Europapokal bringt, könnten die Vereine moderatere Eintrittspreise gut verkraften.

Ein Fußballfest erwartete dabei heute niemand für sein Eintrittsgeld und in Halbzeit eins überließen die Roten (heute wieder im unschönen Schwarz) den Kanonieren auch größtenteils das Feld. Ob das Spiel eventuell ganz anders verlaufen wäre, wenn Arsenal die Chancen zum 2:0 genutzt hätte? Oder wenn Koscielny nicht in beiden Spielen kurz nach der Halbzeit vom Feld gegangen und die Arsenal-Abwehr in Folge dessen total kollabiert wäre. Genauso kam es aber und dementsprechend war im Gästeblock die Stimmung recht ausgelassen.

„Ich hab geträumt von Dir“ beflügelte Arjen Robben zum Führungstreffer, der lahme Heimanhang wurde ordentlich verhöhnt und auch so noch ein paar nette Chants ins ansonsten stille Rund gepfeffert. „Some good singin‘“ wie ein Einheimischer später in der Tube bestätigte.

Alles in allem wäre es also ein pretty nice awayday gewesen, wenn auf dem Rückweg zu den Bussen die Londoner Polizei nicht mal wieder von fantypischem Verhalten überfordert gewesen wäre. Vor ein paar Jahren war das Verhalten der englischen Polizei meistens einwandfrei, deeskalierend. Man mag sogar sagen, im Auftreten recht sympathisch. Der Eindruck verflüchtigt sich aber immer mehr. Verständlich, dass sie mit nem größeren Haufen Fans nur bedingt umgehen können, kennen sie nicht mehr. Ist aber trotzdem sinnlos, auf Pferde zu setzen, wenn man die Dinger nicht unter Kontrolle hat. Und dass ein Haufen Fußballfans halt mal grölt und klatscht, wenn die Bullen auf ihren Gäulen da ihre Pirouetten drehen, dürfte doch eigentlich auch nicht verwundern. Genau dafür sollten Ross und Reiter ja eigentlich ausgebildet sein. Na ja, immerhin sind alle festgenommenen wieder zurück in Deutschland und die Chancen stehen ganz gut, dass wir in der nächsten Runde von den Freunden von der spanischen Polizei betreut werden. Da kommt Freude auf.

Abschließend geht noch ein Dank an die weitgereisten Freunde aus Bochum, Hamburg und Jena, die sich einmal mehr nicht von der katastrophalen Kartenlage abschrecken ließen.

Bilder vom Spiel in London

ProFans Ticketpreis Köln und London

Am Samstag steht die Begegnung gegen den FC im Müngersdorfer Stadion auf dem Spielplan.

Letzte Saison kostete der Stehplatz, wie bereits in den Saisons 2009/2010 bis 2011/2012, bevor sich der FC für ein kurzzeitiges Intermezzo in Liga 2 verabschieden musste, 16,00 Euro. Preislich hat sich hier zur aktuellen Saison nichts verändert. Der Stehplatz kostet auch in dieser Saison 16,00 Euro.Auf den Stehplätzen wird dabei von Seiten des FC auch in der Saison 2016/2017 weiterhin vorbildlicherweise auf jegliche Topspielzuschläge verzichtet.

Auch auf den Sitzplätzen im Gästeblock gab es preislich, im Gegensatz zur letzten Saison, keine Veränderung. Die Karte kostet hier wie bereits in der Saison 2015/2016 weiterhin 37,00 Euro. Der Sitzplatzpreis setzt sich dabei auch diesmal aus dem Kartenpreis in Höhe von 31,00 Euro und einen 6,00 Euro teuren Topspielzuschlag zusammen. Der Topspielzuschlag bleibt uns folglich auch in dieser Saison leider erhalten. 2014/2015 kostete der Gästesitzplatz 34,00 Euro. Der Anteil des Topspielzuschlages betrug 5,00 Euro. Weiterlesen

FC Bayern – Arsenal FC 5:1

Ist das hier jetzt schon die Stelle, an der man einen beliebigen „Hard Brexit“-Witz einfügt, oder muss man sich dafür noch bis zum Rückspiel gedulden?

Nach spielerisch mageren Wochen bescherten uns die Fußballer in den rot-weißen Trikots mal wieder eine europäische Sternstunde. Hätte man nach dem unberechtigten Elfmeter und Ausgleichstreffer für Arsenal auch noch damit rechnen können, dass das Spiel nach starker Anfangsphase von uns nochmal kippt, zerlegten wir die Gunners in der zweiten Halbzeit durch 3 Tore innerhalb von 10 Minuten. Auch wenn die Kanoniere heute sicherlich nicht nur wegen unserer eigenen Leistung kein Gegner auf Augenhöhe waren, war das doch durchaus mal wieder ein Ausrufezeichen, das da gesendet wurde. Zumindest zeigt es deutlich, dass man das Potential der Mannschaft nicht an den letzten Ligaspielen messen darf und Ancelotti eben nicht Woche für Woche Perfektion verlangt, sondern zufrieden ist, wenn im Schnitt genügend Punkte für die Meisterschaft eingefahren und die Feuerwerke bei den wichtigen Spielen abgebrannt werden. Weiterlesen

FC Bayern – Atlético Madrid 1:0

„Seltsam, im Nebel zu wandern“ dichtete Hermann Hesse vor ein bisschen mehr als hundert Jahren und wer heute die Esplanade hinauf wanderte, konnte sich auch ein bisschen seltsam fühlen, denn dort, wo normalerweise eine Arena in leuchtenden roten Farben für ein bevorstehendes Fußballspiel wirbt, war heute gar nichts zu sehen. Richtig ungemütlich war’s und der Nebel vermittelte ein bisschen den Eindruck als würden hier keine Fans zum Spiel pilgern, sondern die letzten Überlebenden durch eine postapokalyptische Eiswüste schleichen.

Irgendwie wusste man ja eh schon nicht so richtig etwas mit dem Spiel heute anzufangen. Eigentlich hätte es ja das Topspiel, die entscheidende Begegnung in Gruppe D sein sollen. Jetzt ging es nur noch um die goldene Ananas, was sich auch auf den Publikumsrängen bemerkbar machte. Da sind heute auch sicher ein paar teurere Tickets verfallen und auch auf den Stehtraversen war die Präsenz eher bescheiden. Weiterlesen

FK Rostov – FC Bayern 3:2

RostowPuuh, also Rostow war jetzt sicher für die wenigsten ein Wunschlos. Aber es hilft ja alles nix und so bekam der russische Konsularmokel mal wieder Deutschlands schönste Passfotos vorgelegt und durfte ein neues Visum einkleben. Der Karl und der Hias von der Bundespolizei erstarrten dann beinahe zu Salzsäulen, als in der Spielwoche selbst zu den unchristlichsten Zeiten der Massenexodus der Sport-Gewalttäter einsetzte. Aber ist nicht unser Fehler, dass die Kollegen so fleißig jede Kleinigkeit in die Datenbank einpflegen, ganz unabhängig davon, ob es zu einer strafrechtlichen Verfolgung kommt oder nicht.

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PSV Eindhoven – FC Bayern 1:2

Bayern in den Niederlanden, da laufen den Freunden des grünen Wunderkrauts die Augen direkt rot an. Gleichzeitig weiß der informierte Kenner aber auch, dass Eintrittskarten eine heiß begehrte Mangelware sind und der Spieltag auch abseits des grünen Rasens und der Tribüne interessant werden könnte. So ähnlich kam es dann auch.

Wer wollte, kiffte sich ordentlich die Birne voll, stillte den Munchies mit allerhand frittierten Köstlichkeiten und irgendwann rappelte es mal kurz mit ein paar wenigen Eindhovener Casuals, die plötzlich meinten, auf dicke Hose machen zu müssen. So weit, so gut, könnte man sagen. Nichts besonders erwähnenswertes passiert.

Etwas weniger dümmlich hätte man dann aber die Bullen in den Niederlanden erwartet. Den drei Einheiten vor Ort war aber zum einen jede Form der Schwarmintelligenz abhanden gekommen – da wusste die eine Einheit nicht, was die andere tut – und zum anderen ist man in den Niederlanden halt auch einfach keine Gästefans mehr gewohnt, die nicht mit Bussen oder gar dem Zug direkt vor dem Gästeblock im Käfig rausgeschmissen werden. Also erstmal Knüppel aus dem Sack und die Leute die Straße entlang treiben, wo es dann alleine aufgrund der Bewegung einer großen Menge von Menschen und dem damit einhergehenden Tohuwabohu vor jeder Kneipe Rempeleien und Grund zum Streit gab. Die Bullen wurden also selbst zum Auslöser für noch mehr fliegende Stühle und Fäuste. Wohin man die Leute treiben wollte, war den Bullen aber wohl selbst nicht ganz klar, Hauptsache erstmal draufhauen. Vielleicht wurde ihnen ihr undurchdachtes Vorgehen ja irgendwann selbst bewusst, weshalb sich dann doch wieder alles beruhigte und es zum Stadion ging.
Dabei setzte die Polizei weiterhin auf Eskalation, kesselte den Haufen eng, machte sinnlose Pausen und verengte und verlangsamte vor allem kurz vorm Stadion nochmal alles dermaßen, dass es nur der Besonnenheit auf Fanseite zu verdanken war, dass nicht nochmal Fäuste und Schlagstöcke zum Einsatz kamen.
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FC Bayern – PSV Eindhoven 4:1

Bayern gegen Eindhoven, als dieses Duell letztes Mal aus dem Lostopf gezogen wurde, machten sich viele Leute noch ernsthaft Sorgen darüber, dass mit dem Jahreswechsel von 1999 auf 2000 alle Computer ihren Geist aufgeben oder wahlweise gespenstische Sachen machen würden. Heute ist zwar das Internet laut Frau Merkel noch weitgehend Neuland für die Bundesbürger, aber immerhin fürchten wir uns nicht mehr, dass uns an Silvester neben Böllern und Raketen auch noch unsere geliebten Rechenmaschinen um die Ohren fliegen. Ebenso wenig versetzt die Präsenz einer holländischen Fußballszene die Medien in Angst und Schrecken. So war man schon fast ein wenig überrascht, dass es im Vorfeld kaum Panikmache in Richtung „deutsch-holländischer Fußballkrieg“ gab. Kann sich keiner mehr an den letzten Auftritt von Ajax bei uns erinnern, als die mal kurzerhand in Richtung Südkurve unterwegs waren. Die Zeit wird einfach immer schnelllebiger, kaum wird mal zehn Jahre keiner aufrandaliert, gerät vieles in Vergessenheit.

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Atlético Madrid – FC Bayern 1:0

Boah, Topf 2 war ja jetzt ohnehin nicht mit Highlight-Destinationen gefüllt, aber nachdem man erst im Halbfinale bei Atlético gastiert hatte, hatte man natürlich gehofft, nicht sofort wieder in die spanische Landeshauptstadt zu müssen.
Aber Europapokalauslosung ist bekanntlich kein Wunschkonzert und so machte man es mal wieder wie die vielen Europäer in Imca Marinas Welthit „Viva Espana“, fuhr nach Spanien, ließ aber die Regenjacken zu Hause.
Wetter war dann auch tatsächlich ziemlich geil, so dass man wunderbar bei ein paar Tinto Verano in der Nähe des Treffpunktes relaxen und die Ankunft der Busbesatzung abwarten konnte, die sich auf der Hinfahrt wohl auch so richtig hart gegönnt hatte. Weiterlesen

FC Bayern – FK Rostow 5:0

Stell Dir vor, es ist Europapokal und keiner geht hin. So gesehen am letzten Dienstag, als der FC Bayern zwar ausverkauft vermeldete, aber die Zahl der neudeutsch „No-Shows“ genannten Daheimbleiber in die Tausende ging und vor dem Stadion Massen an Tickets verfügbar waren. Vermutlich eine Situation, mit der wir uns in Zukunft häufiger konfrontiert sehen werden, wenn die UEFA die neuen Regularien zur Verteilung der Fernsehgelder umsetzt. Dies lässt den oft bemühten Satz von den Reichen, die noch reicher werden, nämlich noch wahrer werden als er ohnehin schon ist. Damit werden Begegnungen zwischen Favoriten und Außenseiter noch fader werden, als sie ohnehin schon sind. Die Schere ist in den letzten paar Jahren nochmal deutlich auseinander gegangen. Wir klatschen Rostow mit 5:0 weg, Barca fegt Celtic, immerhin auch eine europäische Fußballlegende, mit 7:0 vom Platz. Klar gab es auch früher mal Kantersiege, aber mittlerweile ist selbst der Cup der Landesmeister, Zweit-, Dritt- und Viertplatzierten eine Zweiklassengesellschaft, in der die Großen in der Gruppenphase doch eigentlich null Komma gar nix zu befürchten haben. Wirklich herausfordernd wird es frühestens im Achtelfinale, je nach Auslosung auch erst in der Runde der letzten vier.
Und wer glaubt, dass das Ganze attraktiver wird, nur weil die großen Ligen mehr sichere Startplätze bekommen, wird vermutlich auch eher auf dem Holzweg sein. Nicht nur, dass es für den ambitionierten Fan dann noch weniger spannende, nicht-alltägliche Reiseziele für Auswärtsspiele gibt, wir spielen dann halt auch zu Hause jedes Jahr gegen die gleichen Mannschaften. Und mit einem Gruppenspiel gegen Arsenal lockst Du bei uns doch heute schon keinen Hund mehr hinter’m Ofen vor. Die Top 4 der nationalen Ligen werden bis auf wenige Ausnahmen (letzte Saison z.B. Leicester) auch immer die gleichen Teams bleiben, denn die Gelder aus dem Europapokal sichern in der Liga ja auch gegen aufstrebende Teams ab.

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