NullAchtNeun statt 08/15: Südkurve – Kein Platz für Nazis

In der SZ erklärt Uli Hoeneß, der Verein habe in den letzten 10 Jahren das Problem einer rechten Szene auf der Tribüne gelöst. Mit Verein meint er die Vereinsführung und ihre Angestellten. Interessante Sichtweise. Sieht es doch eigentlich dem Herrn Hoeneß gar nicht ähnlich, sich mit fremden Federn zu schmücken… Weiterlesen

ProFans Kartenpreis Hannover

Letztes Bundesligaauswärtsspiel in Frankfurt wurde der Meistertitel endgültig von unserer Mannschaft eingetütet, was gleichbedeutend mit dem Startschuss der feuchtfröhlichen Meisterfeierlichkeiten war. In Hannover steigt der nächste Teil der großen Meistersause. Wer dort den neuen und einzig wahren deutschen Meister sehen und feiern will, muss für die Stehplatzkarte 14,00 Euro einplanen. Weiterlesen

Artikel, Texte, Hintergründe

Die Fraktion von „Bündnis 90/Die Grünen“ hat durch eine Anfrage zu Tage gefördert, dass die bayerische Polizei in der so genannten KAN-Datei die Daten von 1,7 Millionen Bürgern speichert. Grundlage sind Strafverfahren und auch bloße Verdachtsmomente. Bundesweit stehen in dieser Datei 3,7 Millionen Bürger. Die bayerische Polizei hat also ein Drittel (!) aller erfassten Bürger zu verantworten. Dabei hat Bayern insgesamt ca. 12,6 Millionen Einwohner. Jeder Siebte in Bayern ist für die Polizei also potentiell gefährlich…

Die Anfrage gibt es hier.

FC Bayern – Arsenal FC 0:2

Nachdem die Rückrunde auf dem Platz ein klein wenig an Schwung verloren, auf den Rängen aber so langsam etwas an Fahrt gewonnen hatte, stand nun das Rückspiel gegen Arsenal an. Ob der guten Ausgangsposition aus dem Hinspiel konnte man sehr gelassen die Esplanade hochspazieren. Schließlich dürften bei niemandem Zweifel am Weiterkommen bestanden haben. Zu dieser grundsätzlichen Entspanntheit, die vor einem Spiel in der KO-Runde ja durchaus etwas Positives hat, gesellte sich noch ein klein wenig Hoffnung, dass wir in der Südkurve bei den Europapokalspielen zur Normalität zurückkehren könnten. Bekanntlich können viele Fans, die in der Bundesliga die Stehtraversen von Block 112/113 bevölkern, aufgrund der verschärften Zugangskontrollen bei Europapokalspielen nicht zu ihren Stammplätzen. Da es sich dabei vor allem um Fans handelt, die aktiv zur Stimmung im Stadion beitragen wollen, hat dies natürlich Auswirkungen auf die Atmosphäre im Stadion, insbesondere da andere Fans mit Zugangsberechtigung zum Block das Spiel dann auch lieber gemeinsam mit ihren Freunden von außerhalb des Blockes verfolgen. Weiterlesen

ProFans Kartenpreis Frankfurt und Turin

Am 28. Spieltag steht die Begegnung bei der Eintracht aus Frankfurt auf dem Spielplan. Die Stehplatzkarte für den Gästeblock im Waldstadion wird diese Saison 18,00 Euro kosten. Da die SGE die letzte Saison in der 2. Liga verbrachte, liegt unser letztes Gastspiel in Frankfurt bereits zwei Jahre zurück. Weiterlesen

NullAchtNeun statt 08/15: Hub-Hub-Hubschrauber-Einsatz

Bei vielen „Party-Fans“ außerhalb der organisierten Szene gibt es den Spruch „Hub-Hub-Hubschrauber-Einsatz“, der zum besten gegeben wird, wenn die Polizei gegen Fans vorgeht. Auf ironische Art und Weise soll zum Ausdruck gebracht werden, dass sie den Einsatz als unverhältnismäßig ansehen.

Am vergangenen Donnerstag ist ein Hubschrauber-Pilot der Bundespolizei bei der „Übung“ eines Einsatzes bei einem Fußballspiel einem Unfall zum Opfer gefallen. Die Sicherheits-Fanatiker, die immer wieder von der Gefährlichkeit von Pyro und „Fussball-Chaoten“ schwadronieren, haben diesen Toten auf ihrem Gewissen. Denn er müsste sterben, weil sie eine Show veranstaltet haben, um für die extra eingeladene Presse möglichst spektakuläre Bilder zu fabrizieren. Spektakuläre Bilder, die ihre Hetzkampagne gegen die Fankurven untermalen sollten. Spektakuläre Bilder haben sie bekommen, doch sicher nicht die, die sie haben wollten.

Vor Ort waren viele Journalisten, Fotografen und Kamera-Teams. Seriöser Journalismus hätte gefragt, wo die Verhältnismäßigkeit bleibt, wenn Spezialeinheiten mit Hubschraubern ihren Krieg gegen Fußballfans proben. Seriöser Journalismus hätte sich nicht einspannen lassen in die Propaganda-Show der skrupellosen Sicherheitsfanatiker. Die deutsche Medienlandschaft braucht anscheinend spektakuläre Bilder, die Qualität der Inhalte und die Unabhängigkeit der Presse bleiben dabei auf der Strecke. Embedded journalism heißt sowas. Spektakuläre Bilder hat es gegeben. Wir Fans können nur froh sein, dass sich dieser Unfall bei einer sogenannten „Übung“ ereignet hat und die „Krieger“ von den Spezialeinheiten ihre Spielsachen nicht wie sonst üblich an uns ausprobieren durften.

Der Pilot ist tot. Presse und Politiker werden sich nicht ändern. Es wird nicht lange dauern, bis die Hetz-Kampagne weitergeht.

Einen guten Artikel dazu findet Ihr auf publikative.

 

3 Monate sind seit dem 12.12. vergangen und schon sind Nacktkontrollen traurige Realität

Hamburg, 12.03.2013 – Mit größtem Befremden hat das Bündnis ProFans von den Leibesvisitationen Kenntnis genommen, denen zwei Fußballzuschauer des Drittligaspiels SV Darmstadt 98 gegen Hallescher FC Chemie durch die Hessische Landespolizei unterzogen wurden.

ProFans sieht darin ein weiteres Anzeichen einer Tendenz, nach der die Hemmschwelle für derartige entwürdigende Kontrollen immer mehr sinkt. Den Betroffenen wurde, wie gemeldet wurde, weder die Möglichkeit eingeräumt, eine Vertrauensperson zu der Maßnahme hinzuzuziehen, noch konnten sie der gegen ihren ausdrücklichen Willen durchgeführten Nacktkontrolle etwa dadurch entgehen, dass sie auf den Besuch der Veranstaltung verzichtet hätten – obwohl genau dies bei der gerichtlichen Nachprüfung eines ähnlichen Vorfalls vor Jahren in Saarbrücken als eine Voraussetzung für die (seinerzeit dennoch nicht gegebene) Rechtmäßigkeit herausgestellt worden war.

Noch vor wenigen Wochen wurden seitens der DFL, bei der Diskussion um die Sicherheitsbeschlüsse vom 12.12.2012, sogenannte Vollkontrollen als eher hypothetische Möglichkeit abgetan, um die breiten Proteste der Fans zu beruhigen. Jetzt hingegen dienen genau diese Beschlüsse bereits als Rechtfertigung. So klagt der Sprecher der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte, Matthias Stein: “Unser Kollege aus Halle durfte sich dann auch noch in arrogantem Ton fragen lassen: ‘Sie kennen wohl die neuen Sicherheitskonzepte nicht? Das wurde doch alles im Dezember beschlossen.’”

ProFans sieht durch derartige Kontrollen, die nach vorliegender Kenntnis übrigens noch nie zur Entdeckung eines gefährlichen Gegenstandes führten, den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit, dem die Polizei unmittelbar verpflichtet ist, grobst verletzt. Ermittlungsmethoden, die nur zur Verhinderung schwerster Verbrechen wie Terrorismus oder Handel mit harten Sucht- und Betäubungsmitteln gerechtfertigt sind (Spürhunde, Nacktkontrollen, verdeckte Ermittler), werden auf Fußballzuschauer angewendet, um der geradezu lächerlichen Machtdemonstration willen, das Mitbringen einer bengalischen Fackel zu verhindern. “Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, fordert eine bestimmte Fraktion von Möchtegern- oder tatsächlichen Innenpolitikern immer wieder, dass die Veranstalter, mithin letzten Endes die Zuschauer, derartige völlig unverhältnismäßige Einsätze auch noch selbst bezahlen sollen”, kommentiert Sig Zelt vom Bündnis ProFans.

Wieder einmal mehr wird durch einen solchen völlig unnötigen Einsatz der Verlust jeglichen Verständnisses der Fangemeinde für polizeiliches Handeln in Kauf genommen, wird statt Deeskalation eine Verschärfung der Spannungen bewirkt und ein konstruktiver Sicherheitsdialog mit den aktiven Fanszenen erschwert, weil genau derartige Maßnahmen radikale Kräfte in den Szenen stärken, während moderate Fans angesichts der Bedrohung mit entwürdigenden oder freiheitsentziehenden staatlichen Maßnahmen nach und nach aus den Stadien, insbesondere aus den Gästeblöcken, vertrieben werden.

ProFans im März 2013