3 Monate sind seit dem 12.12. vergangen und schon sind Nacktkontrollen traurige Realität

Hamburg, 12.03.2013 – Mit größtem Befremden hat das Bündnis ProFans von den Leibesvisitationen Kenntnis genommen, denen zwei Fußballzuschauer des Drittligaspiels SV Darmstadt 98 gegen Hallescher FC Chemie durch die Hessische Landespolizei unterzogen wurden.

ProFans sieht darin ein weiteres Anzeichen einer Tendenz, nach der die Hemmschwelle für derartige entwürdigende Kontrollen immer mehr sinkt. Den Betroffenen wurde, wie gemeldet wurde, weder die Möglichkeit eingeräumt, eine Vertrauensperson zu der Maßnahme hinzuzuziehen, noch konnten sie der gegen ihren ausdrücklichen Willen durchgeführten Nacktkontrolle etwa dadurch entgehen, dass sie auf den Besuch der Veranstaltung verzichtet hätten – obwohl genau dies bei der gerichtlichen Nachprüfung eines ähnlichen Vorfalls vor Jahren in Saarbrücken als eine Voraussetzung für die (seinerzeit dennoch nicht gegebene) Rechtmäßigkeit herausgestellt worden war.

Noch vor wenigen Wochen wurden seitens der DFL, bei der Diskussion um die Sicherheitsbeschlüsse vom 12.12.2012, sogenannte Vollkontrollen als eher hypothetische Möglichkeit abgetan, um die breiten Proteste der Fans zu beruhigen. Jetzt hingegen dienen genau diese Beschlüsse bereits als Rechtfertigung. So klagt der Sprecher der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte, Matthias Stein: “Unser Kollege aus Halle durfte sich dann auch noch in arrogantem Ton fragen lassen: ‘Sie kennen wohl die neuen Sicherheitskonzepte nicht? Das wurde doch alles im Dezember beschlossen.’”

ProFans sieht durch derartige Kontrollen, die nach vorliegender Kenntnis übrigens noch nie zur Entdeckung eines gefährlichen Gegenstandes führten, den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit, dem die Polizei unmittelbar verpflichtet ist, grobst verletzt. Ermittlungsmethoden, die nur zur Verhinderung schwerster Verbrechen wie Terrorismus oder Handel mit harten Sucht- und Betäubungsmitteln gerechtfertigt sind (Spürhunde, Nacktkontrollen, verdeckte Ermittler), werden auf Fußballzuschauer angewendet, um der geradezu lächerlichen Machtdemonstration willen, das Mitbringen einer bengalischen Fackel zu verhindern. “Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, fordert eine bestimmte Fraktion von Möchtegern- oder tatsächlichen Innenpolitikern immer wieder, dass die Veranstalter, mithin letzten Endes die Zuschauer, derartige völlig unverhältnismäßige Einsätze auch noch selbst bezahlen sollen”, kommentiert Sig Zelt vom Bündnis ProFans.

Wieder einmal mehr wird durch einen solchen völlig unnötigen Einsatz der Verlust jeglichen Verständnisses der Fangemeinde für polizeiliches Handeln in Kauf genommen, wird statt Deeskalation eine Verschärfung der Spannungen bewirkt und ein konstruktiver Sicherheitsdialog mit den aktiven Fanszenen erschwert, weil genau derartige Maßnahmen radikale Kräfte in den Szenen stärken, während moderate Fans angesichts der Bedrohung mit entwürdigenden oder freiheitsentziehenden staatlichen Maßnahmen nach und nach aus den Stadien, insbesondere aus den Gästeblöcken, vertrieben werden.

ProFans im März 2013

ProFans Kartenpreis Leverkusen

Zum fünftletzten Auswärtsspiel der aktuellen Bundesligasaison geht es am 25. Spieltag nach Leverkusen. In den letzten Saisons bewegte sich dabei der Eintrittskartenpreis stets im mittleren Preissegment. So kostete eine Karte für den Stehplatzbereich im Gästeblock seit der Saison 2007/2008 durchgängig 13,50 Euro. Diese Saison werden dagegen 18,00 Euro für einen Stehplatz zu bezahlen sein. 33 Prozent mehr als in den Jahren zuvor. Weiterlesen

Artikel, Texte, Hintergründe

Nach dem Club Nr. 12 und den Fans des HSV haben sich auch die Stuttgarter mit dem Thema Viagogo beschäftigt. Die Süddeutsche berichtet.

In Thüringen versucht die NPD auf den Zug des Engagements „Zum Erhalt der Fankultur“ aufzuspringen und schreibt Fangruppen und Fanclubs an. ProFans erteilt den Rechtsradikalen eine Absage.

 Passend zu unserem Gegner am Sonntag findet Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke klare Worte zu Hoffenheim und Co.: SZ und Sport1

ProFans Kartenpreis Hoppenheim

Am 24.Spieltag führt uns unser Weg zur Meisterschaft zum sicherlich sinnlosesten Verein der Bundesliga. 17,00 Euro kostet die Stehplatzkarte für das Spiel gegen den Drittletzten der Bundesliga am Sonntagnachmittag. Bereits seit der Saison 2009/2010 kostet die Stehplatzkarte 17,00 Euro. Eine Erhöhung innerhalb der letzten Spielzeiten fand folglich nicht statt. Zuletzt wurde der Kartenpreis in der besagten Saison 2009/2010 von 13,00 Euro auf 17,00 Euro angehoben. Fast schon selbstverständlich gibt es auch hier einen Topspielzuschlag. Bei einem Gebilde, das durchaus modellhaft für die negativen Seiten des modernen Fußballs stehen kann, ist es aber weder überraschend noch verwunderlich, dass auch hier dieses unfaire Preissystem angewandt wird. Vereine der Kategorie Top A, zu denen neben uns noch Dortmund und Stuttgart zählen, zahlen bis zu fünf Euro mehr als andere Fans. Für die Freunde von Statistiken: Dies entspricht 42 Prozent an höheren Kosten, die wir zu tragen haben. Auf die grundsätzliche Sinnlosigkeit von Vereinen dieser Art soll an dieser Stelle nicht weiter eingegangen werden. Allerdings ist glücklicherweise die Hoffnung, dass uns nächste Saison die Reise zum Retortenclub erspart bleiben könnte, beim Blick auf die aktuelle Tabelle durchaus berechtigt.

Demo für „Individuelle Kennzeichnung von Polizisten“ vor dem Heimspiel gegen die SpVgg Fürth

In Folge der Ereignisse bei unserem DFB-Pokalspiel 2010 gegen die SpVgg Fürth, als ein Großteil der Fürther Fanszene in den ‚Genuss‘ der „Münchner Linie“ des USKs kamen und sich offen mit polizeilicher Gewalt konfrontiert sahen, gab es schon länger Pläne, einen gemeinsamen Demonstrationszug zum Thema „Kennzeichnungspflicht für Polizisten“ abzuhalten. Die letztendliche Entscheidung fiel dennoch recht kurzfristig. Nachdem sowohl Anmeldung und Organisation der Veranstaltung nahezu problemlos über die Bühne gingen, trafen sich beide Szenen an unterschiedlichen Orten der Innenstadt, um letztlich pünktlich um 10:30 Uhr auf dem Marienhof zur Auftaktkundgebung zu erscheinen. Weiterlesen

Fussball muss bezahlbar sein: Auswärtsspiel in Mainz

Auch in dieser Saison wird Pro Fans München weiterhin die Kartenpreise im Auge behalten:

Die nächste Etappe auf unserem Weg zur Meisterschaft führt uns in das Rheinland. Am 2. Februar steht das Auswärtsspiel in Mainz auf dem Spielplan. Hier kostet eine Karte für den Gästeblock 12,50 Euro. Folglich genauso viel wie in den letzten drei Saisons. Die Refinanzierung des Stadionneubaus durch eine Preiserhöhung auch für Gästefans fand lobenswerterweise, wie bereits in der Vorsaison, nicht statt. Wenn man den Blick noch etwas weiter in die Vergangenheit schweifen lässt, wird die stabile Preispolitik nochmals etwas deutlicher. 2006/2007, in der letzten Saison vor der zwischenzeitlichen Zweitklassigkeit, kostete eine Stehplatzkarte in Mainz 12,00 Euro. Weiterlesen

Fussball muss bezahlbar sein: Auswärtsspiele in Stuttgart und Mainz

Auch in dieser Saison wird Pro Fans München weiterhin die Kartenpreise im Auge behalten:

Zum Rückrundenauftakt stehen nach unseren Heimspiel gegen Fürth mit den Spielen in Stuttgart und Mainz gleich zwei Auswärtsspiele in Folge auf dem Spielplan.

 Nahezu traditionell geht es für uns und unser Team im Winter nach Stuttgart. Während in den letzten Saisons uns meistens ein Besuch vor Weihnachten „vergönnt“ war, führt uns dieses Mal das erste Auswärtsspiel der Rückrunde Ende Januar nach Schwaben. Weiterlesen

Gemeinsamer Demonstrationszug der Fanszenen der SpVgg Fürth und des FC Bayern München, für eine individuelle Kennzeichnungspflicht von Polizeibeamten/-innen

Ein mulmiges Gefühl muss die Fanszene der SpVgg Fürth haben, wenn sie am Samstag das Ortsschild Münchens sehen und passieren. Zum ersten Mal besucht die aktive Fanszene der SpVgg Fürth die Landeshauptstadt, wenn gleichzeitig ihre Elf in der Allianz-Arena versucht, drei Punkte zu erlangen. Zum ersten Mal nach den Übergriffen des Unterstützungskommandos (USK) beim DFB-Pokal Viertelfinalspiel im Februar 2010 kehrt die Fürther Fanszene an den Ort des Schreckens zurück. Polizeibeamte/-innen, die maskiert und unidentifizierbar, Schlagstock schwingend und Pfefferspray sprühend die Fanszene an diesem kalten Februarabend willkommen hießen und anschaulich die sogenannte „Münchner Linie“ präsentierten. Aber auch die Münchner Fanszenen können ein Lied dieser „Münchner Linie“ singen. Weiterlesen