Da hätte der Vettel vor Neid geschaut, wie wir auf Ideallinie über A3 und A9 drifteten. Wären uns nicht ein paar unnötige Safety Car Phasen dazwischen gekommen, wäre uns der Streckenrekord nicht mehr zu nehmen gewesen. So traf man etwas später als gewohnt am Waldstadion ein, was nicht unbedingt zur Entspannung der unschönen Kartenlage an diesem Abend beitrug. Frankfurt am Freitag stellt man sich eigentlich lockerer vor, aber der Hype wird immer grenzenloser und jetzt muss selbst an einem Werktag und bei großem Gästeblock bis zum Ende nach Karten gesucht werden.
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Archiv der Kategorie: Berichte
FC Bayern – Arsenal FC 5:1
Zumindest den Namen nach das Topspiel in dieser Gruppenphase, weshalb man eigentlich von wenigen verfallenen Jahreskarten ausgehen dürfte. In der Südkurve klafften trotzdem wieder ordentliche Löcher. Der eine empfindet das vielleicht als Segen und sieht gegenüber den etwas deutlich kuschligeren Verhältnissen bei Bundesligaspielen den Vorteil, dass mit ein wenig mehr Bewegungsfreiheit auch ein bisschen mehr Dynamik in die Kurve kommt. Wie schon beim ersten Spiel gegen Dinamo Zagreb war im weiten Rund von Europapokalfieber nicht viel zu spüren. Vielleicht liegt es daran, dass die freie Platzwahl im internationalen Wettbewerb nicht zum Tragen kommt, vielleicht saufen die Leute nach dem Arbeitstag lieber ein paar alkoholfreie Bier, vielleicht stimmts auch einfach, dass Heimspiele im Europapokal noch nie unsere Paradedisziplin waren und es nur verschwendete Energie ist, sich den Kopf darüber zu zerbrechen.
In jedem Fall wurde von Beobachtern auf den Tribünen angemerkt, dass Arsenal von den letzten drei Heimspielen wohl das schlechteste der Kurve gewesen sei. Und Dortmund und Köln waren ja jetzt allgemein nicht so der Bringer.
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FC Bayern – VfB Stuttgart 4:0
Man kanns drehen und wenden wie man will, Spiele gegen Stuttgart machen immer Spaß. Die hassen uns, wir hassen die. Klare Fronten, viel Gepöbel. X-mal besser als Bundesligaeinheitsbrei.
Man geht einfach schon motivierter aus der Tür als gegen die vielen 08/15-Gegner, die mittlerweile die Mehrheit in der Bundesliga stellen. Wenn solche Spiele dann auch aus der Kurve mal wieder etwas mehr rauskitzeln, ist das natürlich umso schöner. Und gegen Stuttgart war es tatsächlich mal wieder so, dass die Südkurve etwas aus dem Dornröschenschlaf der letzten Wochen erwacht ist. Deshalb gibt es nach den teilweise verheerenden Kritiken der letzten Ausgaben in diesem Bericht endlich mal wieder einen positiven Grundtenor und ein Daumen hoch an die Südkurve.
Das Stuttgart-Spiel kann ein erster Schritt weg sein von dem Stimmungstief, das uns die letzten Wochen begleitet hat.
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FC Bayern – 1. FC Köln 4:0
Viel zu häufig in letzter Zeit bleibt die Kurve für eine Minute ruhig. Viel zu häufig verabschieden wir uns auf diesem Weg von einem jungen Kurvengänger, dessen Leben viel zu früh zu Ende gegangen ist. Heute war es Kai, von dem wir uns verabschiedeten. Auch wenn er in letzter Zeit nicht mehr häufig da war, können wir uns an unzählige Stunden auf Europapokalfahrten, beim Basteln oder einfach bei einem Bier erinnern. Wir denken zurück an die ein oder andere brenzlige Situation, in der wir froh waren, ihn an unserer Seite zu wissen und ganz besonders auch an eine legendäre Sylvesterparty im Jahr 2008. Kai wird nicht vergessen werden. Ruhe in Frieden. Weiterlesen
VfL Wolfsburg – FC Bayern 1:3
Hooray, Wolfsburg auswärts am Dienstagabend. Da will man die Losfee direkt mal knutschen. Sollte die junge Dame vor dem Spiel auf uns gewartet haben, musste sie sich allerdings in Verzicht üben. Eine Buspanne kam dazwischen, so dass der Großteil unserer Leute es nur aufgrund hilfsbereiter 9er und Fanclubbusse rechtzeitig nach Wolfsburg schaffte. Danke an dieser Stelle an die Mitfahrgelegenheiten und auch an unsere Leute, die sich bis zum Ende um den Bus kümmerten.
Entgegen anderslautender Gerüchte kann man auch in der VW-Stadt bei Anstoßzeiten nach 20 Uhr ein ausverkauftes Haus begutachten. Der FC Bayern zieht wohl mehr als ein Europapokalabend. Wobei man die deutschlandweite Häme über die nicht-ausverkauften Spiele des VfL schon etwas zwiespältig betrachten muss. Klar haben wir es beim VfL nicht mit einem klassischen Traditionsverein zu tun und die Erfolge der letzten Jahre wurden durch den Zufluss von Volkswagen-Geldern ermöglicht. Der Konzern engagiert sich allerdings mittlerweile auch schon über 60 Jahre um den Verein. Ein Bundesligaaufstieg wurde Anfang der 1970er nur knapp verpasst. Ob sich Fanstrukturen anders entwickelt hätten, wäre der Aufstieg damals gelungen? Geklappt hat es dann ja 1997, als eigentlich jedermann geglaubt hat, der VfL geht direkt wieder runter. Ab dem Aufstieg intensivierte sich dann aber das Interesse von VW und so nahm die Geschichte einen etwas anderen Lauf. Die Frage ist halt, wie verwerflich das generell ist, wenn Stadt, Menschen und Konzern eine derart enge Symbiose eingehen wie in Wolfsburg. An sich ist es ja ganz sympathisch, wenn eine Stadt im Takt ihrer Fabriken tickt. Woanders ist das dann ein Arbeiterverein. Das alles nur mal als kleiner Gedankenanstoß, dass es auf so einen Sachverhalt immer verschiedene Perspektiven gibt, die manchmal vielleicht nicht ganz unberechtigt sind, auch wenn man selbst eine andere hat. Weiterlesen
SV Werder Bremen – FC Bayern 0:1
Die ersten Zeilen sind bei jedem Spielbericht die schwersten und wenn einem partout kein Opener einfällt, dann muss man ihn sich auch mal sparen dürfen.
Stattdessen packen wir gleich mal die Keule aus und hauen ein bisschen auf den Bremer Sicherheitsapparat drauf. Dass wie im Vorjahr den Busunternehmen unter horrenden Strafandrohungen feste Anreiserouten vorgegeben werden, hatten wir ja schon erwartet und überrascht angesichts der ja tatsächlich existierenden Rivalität zwischen beiden Szenen nicht unbedingt. Dass die eingesetzten Cops dann aber auch in einer gänzlich unbrisanten Situation einen einzelnen Typen zu Boden werfen und ihm in jede unangenehme Körperstelle ein Knie drücken, scheint dann auch als relativ abgestumpfter Beobachter deutlich übertrieben. Keine Ahnung, wer der Typ war oder was er wollte, aber da wurde bei der Festnahme mal kräftig übers Ziel hinausgeschossen. Der Hinweis darauf, dass das in der Form wohl kaum nötig ist, wurde von den extra als Ansprechpartner gekennzeichneten Staatsdienern mit Sarkasmus und Beleidigungen erwidert. Schön ist es im hohen Norden.
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Arsenal FC – FC Bayern 2:0
Topf zwei hielt dieses Jahr eigentlich kein Los bereit, das die Fanherzen höher schlagen ließ. Atlético wäre ganz nett gewesen, der Rest aber alles alte Bekannte, die man mehr als zu Genüge besucht hat. Mit entsprechender Gleichgültigkeit wurde Arsenal als Los akzeptiert – immerhin nicht so weit und jede Menge Billigflieger. Schlucken musste man dann allerdings, als man sich zum ersten Mal Gedanken über die Eintrittspreise machte. Arsenal ist grundsätzlich die teuerste Adresse in England und beim derzeitigen Wechselkurs schlägt das im Euro-Geldbeutel nochmal stärker ein. Noch vor der Veröffentlichung der endgültigen Eintrittspreise war deshalb klar, dass wir uns in irgendeiner Form aktiv mit der momentanen Preistreiberei in den europäischen Wettbewerben (bzw. in manchen Ländern grundsätzlich) auseinandersetzen mussten.
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FC Bayern – Borussia Dortmund 5:1
Nach dem fünften Spieltag sah vieles danach aus, als würden heute zwei Mannschaften aufeinander treffen, die beide punktverlustfrei durch die Liga marschiert waren. Nachdem die Dortmunder aber gegen Hoppenheim und Darmstadt zweimal nicht hoch genug über die Hürden gesprungen waren, hatten wir es dann eher mit einem Endspiel zu tun, das die Frage beantworten musste, ob die Saison mal wieder spannend wird, oder ob wir ein viertes Mal in Folge ungefährdet zur Meisterschaft spazieren.
Gerade in den ersten zwanzig Minuten zeigten die Dortmunder, dass sie ganz gerne noch etwas länger um die Tabellenspitze mitspielen wollen. Erst Mitte der ersten Hälfte, bis die Rot-Weißen besser ins Spiel kamen, dann dafür aber umso gewaltiger mit einem langen Ball von Jeromé Boateng und einem souveränen Abschluss von Thomas Müller. Entgegen den meisten anderen Spielen war der Wille des Gegners damit noch nicht gebrochen. Der Halbzeitstand von 2:1 versprach weiter Spannung. Wiederum Boateng bereitete aber direkt nach Wiederanpfiff den Neckbreaker vor. Die Dortmunder versuchten zwar weiterhin im Spiel zu bleiben, die sich dadurch bietenden Räume nutzte unsere Elf allerdings großzügig aus, so dass am Ende ein einwandfreier Kantersieg für den großen FC Bayern zu Buche stand.
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FSV Mainz 05 – FC Bayern 0:3
So, diese Woche also nochmal das Gleiche in Grün, nur dass der finale Stopp nicht Darmstadt hieß, sondern es bis Mainz weiterging; nur, dass die Leute nicht relativ fit aufliefen, sondern sich gefühlte drei Millionen Promille im Großraumabteil in die Sitze lümmelten. Bei der Rekapitulation der Suff- und Druffgeschichten der vergangenen Woche war Kurzweil geboten und entsprechend verflog die Zeit bis es hieß „Mainz Centrale-alles raus hier“.
Mainz dürfte jetzt wohl bei keinem Auswärtsmob der Bundesliga unter den Top 16 der beliebtesten Destinationen auftauchen. Ein sinnloses Stadion mitten im Nirgendwo, wo man vom abgesperrten Gästeparkplatz aus die Leute quer durch die Äcker zum Stadion laufen sieht. Penible Einlasskontrollen und dann ein überfüllter Block mit einer derart miesen Akustik, dass man schon an der Treppe zum oberen Teil kaum mehr hört, was unten gesungen wird. An solchen Orten stellt man sich gern einmal die Sinnfrage und orientiert sich am einzigen Lichtblick dieses gottverlassenen Fleckens – der Weißweinschorle.
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FC Bayern – Dinamo Zagreb 5:0
Die Europapokalperle dieser Saison dürften wir mit dem Spiel in Piräus wohl schon hinter uns haben, mit Dinamo Zagreb haben wir aber noch ein zweites Los in unserer Gruppe, bei dem die Auswärtsfahrerherzen etwas höher geschlagen haben.
Leider wird uns in Zagreb kein tobendes, lautes Stadion erwarten, sondern der FC Bayern wird allein Zugpferd sein, um überhaupt mal wieder Publikum ins Maksimir zu locken. Der absolute Großteil der aktiven Fans rund um die Bad Blue Boys (BBB) bleibt momentan den Heimspielen fern und steht auf Kriegsfuß mit dem Vereinspräsidenten Zdravko Mamic. Mamic selbst hat ja auch bei uns jetzt einiges an Presseaufmerksamkeit erfahren und in der „Artikel, Presse, Hintergründe“-Rubrik findet Ihr auch einen Link zu einer interessanten Reportage des 11Freunde-Magazins. Alle seine Verfehlungen aufzuzählen würde den Rahmen des Spielberichts sprengen. Neben der allseits berichteten Bereicherung an Spielertransfers und damit einhergehender Steuerhinterziehung enthält Mamic den Dinamo-Mitgliedern auch ihre Wahl- und Mitspracherechte vor und regiert den Verein in Alleinherrschaft. Da Dinamo eine durchaus rentable Einnahmequelle für ihn und seine Kumpanen darstellt, hat er auch nicht vor, dies zu ändern. Kritische Stimmen und eine Opposition aus den Reihen der Fans kommen da ungelegen. Bei Auswärtsspielen achtet Mamic darauf, dass keine Karten an die Bad Blue Boys und ihre Unterstützer gehen oder er lässt vorsichtshalber gleich das ganze Kontingent zurückgehen ohne überhaupt eine Karte zu verkaufen. Er schreckt auch nicht davor zurück, seine Schergen auf die führenden Köpfe der BBB zu hetzen. So entkamen BBB-Mitglieder nur knapp dem Tod, als letztes Jahr mit Schusswaffen auf sie gefeuert wurde. Auch wenn der Fall bisher nicht aufgeklärt wurde, deutet alles auf eine Verstrickung Mamics in das Attentat hin. Geduldet wird das Ganze weitgehend, da der Dinamo-Präsident gewaltigen Einfluss beim kroatischen Fußballverband und beste (Geschäfts-)Verbindungen in die Politik hat. Hochrangige Beamte und Politiker stehen ebenso unter seinem Einfluss wie das kroatische Fußballidol Davor Suker, der momentan das Nationalteam betreut.
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