Gladbach an einem Sonntag, das ist eigentlich der Inbegriff von „Schnell hin und noch schneller weg“. Also fix an Köln vorbeigerollt, wo sich gerade die letzte Verteidigungsreihe der westlichen Werte traf, um gegen Scientology, ähhh Ebola, ähhh Salafisten zu demonstrieren. Also auf jeden Fall gegen was zu demonstrieren, gegen das man gar nicht demonstrieren braucht. Es wird ja kein halbwegs vernünftiger Mensch in Deutschland auch nur die geringste Sympathie für ISIS haben, oder sich erhoffen, dass sich religiöser Fundamentalismus in Europa weiter ausbreitet. Der Kurs der großen Koalition sieht auch nicht so aus, als hätte Gilette demnächst mit großen Umsatzeinbrüchen hier zu rechnen und in Herzogenaurach liegt wohl bei der Marke mit den drei Streifen auch noch nicht die Originals Kollektion mit dem modischen Niqab auf dem Zeichenbrett. Bei anderen Themen gehen die Nöte der Menschen und die politische Marschrichtung sehr viel weiter auseinander. Es gäbe da durchaus noch ein paar Themen, für die man mal auf die Straße gehen könnte. Aber gut, gegen Salafisten zu sein, hört sich dann doch allemal besser an, als in die Welt hinauszuposaunen, dass man eigentlich nur mal wieder gepflegt bei ein paar Dosenbier „Ausländer raus“ und „Deutschland den Deutschen“ schreien und paar Leuten auf die Fresse hauen will. Und genau damit wäre auch erstmal genug zu dem Thema gesagt, das es sogar schaffte, einen Nicht-Sieg des FC Bayern aus den ganz großen Schlagzeilen zu verdrängen. Weiterlesen →