Was hier und da passiert

Zum letzten Mal in diesem Jahr informieren wir Euch heute nochmal über das Geschehen auf den Tribünen rund um den Globus in den vergangenen Tagen. Nach den letzten beiden ausführlichen Berichten aus Italien werfen wir diesmal auch wieder einen Blick nach Kroatien, in die Türkei sowie nach Spanien, Frankreich und Südamerika.

Beginnen wollen wir aber mit Dänemark. Beim letzten Mal haben wir noch davon berichtet, dass in Italien gerade vermehrt zu beobachten ist wie vielerorts Mannschaften von ihren Anhängern nach der Rückkehr von einem Auswärtsspiel frenetisch in Empfang genommen werden. Doch auch dem Team des FC Kopenhagen wurde diese Ehre vor kurzem zuteil. So zelebrierten die Fans vor dem Europapokalheimspiel gegen den FC Porto ausgiebig die Ankunft des Mannschaftsbusses. Ein hübsches Video von der Aktion gibts hier zu sehen:

Weiter geht es mit Italien. Dort feierten die Sconvolts Cesena ihren 30. Geburtstag mit einer hübschen Raucheinlage beim Spiel gegen Cittadella: Weiterlesen

Die aktuelle Situation in Frankreich

Für unsere Freunde aus Bordeaux waren die vergangenen Wochen weiterhin geprägt von den Auswirkungen, die der Ausnahmezustand auf den französischen Fußball hat. Zum Derby in Nantes Ende Januar ereilte die Bordelais im Zuge dessen ein vollständiges Gästeverbot, gegen welches mittels öffentlicher Anhörung vor dem Verwaltungsgericht angegangen wurde, sich aber dadurch auch nicht verhindern ließ. Bis auf die den Anschlägen im November direkt folgenden Spiele wurden die Fans aus Bordeaux damit zum ersten Mal überhaupt mit dieser Maßnahme belegt. Dabei verdeutlicht ein Blick auf die Gesamtzahl von Gästeverboten im französischen Fußball die Entwicklung, die sich im Vorfeld der EM im Sommer bereits weit vor der Verhängung des Ausnahmezustands in den vergangenen Jahren zeigte: Nachdem 2011/2012 nur 3 Spiele ohne Gäste ausgetragen wurden, stieg diese Zahl bis letzte Saison schon auf 33 an und steigerte sich diese Spielzeit bis Januar bereits auf 178 durchgesetzte Gästeverbote. Immerhin 17 davon wurden allein bis zum November im ersten Drittel der Saison ganz ohne Ausnahmezustand verhängt. Dass es mitunter nicht bei reinen Gästeverboten bleibt, sondern sich stets neue Auflagen ausgedacht werden, verdeutlicht die Absurdität, die die Fans des ES Troyes kürzlich ereilte. Zur Partie Troyes – Stade Rennes wurde beiden Fanszenen untersagt, sich in der Stadt zu treffen. Damit durften sich neben den Gästen nicht einmal die Heimfans in ihrer eigenen Stadt versammeln. Leider ist zu befürchten, dass solche absurden Regelungen in den Monaten bis zur EM keine Einzelfälle bleiben werden.

Artikel, Texte, Hintergründe I

Ultras in Frankreich

Vor einiger Zeit haben wir in unseren Räumen an einem Abend die französische Ultras-Szene thematisiert. Zur Vorbereitung hatten wir Hintergrundgespräche mit unseren Freunden in Bordeaux und einem Kenner der Pariser-Szene geführt. Wir haben jetzt unsere Notizen verschriftlicht, um auch Euch einen kleinen Einblick in die französische Szene zu bieten. Die Gespräche sind schon eine Weile her und das ein oder andere ist inzwischen vielleicht überholt. Für Kenner dürfte der Text außerdem nicht viel Neues bieten. Für den Rest taugt der Text hoffentlich als erster Überblick und Appetit-Anreger.  Weiterlesen

Artikel, Texte, Hintergründe II

Bericht aus dem Südkurvenbladdl zum Verbot der Gruppen aus der VA 2010:

Erschreckende Meldungen erreichen uns aus Frankreich. Wegen des Todes eines PSG-Fans nach Ausschreitungen zwischen Fans des Pariser Clubs untereinander sollen sieben Ultras-Gruppen vom Innenministerium verboten werden. Dabei handelt es sich um Supras Auteuil, Authentiks und Grinta von Paris Saint-Germain, Brigade Sud vom OGC Nizza, Butte Paillade 91 und Armata Ultras von HSC Montpellier und Cosa Nostra von Olympique Lyon. Bereits vor zwei Jahren wurde die Pariser Gruppe Bolougne Boys wegen des Zeigens eines beleidigenden Spruchbands (!) und die Faction Metz wegen Ausschreitungen vom Innenministerium aufgelöst. Das Ganze ist ein ungeheuerlicher Vorgang, den man sich erst einmal gar nicht vorstellen kann. Inwieweit stehen diese Verbote in einem Zusammenhang mit dem Tod des PSG-Fan oder dient dieser auf schändliche Weise nur als Vorwand. Es stellt sich – neben dem Erstaunen über die neue Dimension der staatlichen Gewalt – die Frage, wie ein solches Verbot ausschauen soll. Deswegen wollen wir an dieser Stelle ausführlich die Hintergründe beleuchten. Zu diesem Zweck haben wir unter anderem ein Gespräch mit einem Mitglied der Coloniacs geführt, der uns einige Einblicke gewährt. Die Kölner Ultras unterhalten seit einigen Jahren Kontakte zu den Gruppen aus der Virage Auteuil. Weiterlesen