Servus Südkurve.

In dieser Ausgabe vom Südkurvenbladdl findet Ihr die Spieltaginfos zum Heimspiel gegen Hamburg, die Berichte vom Spiel gegen Arsenal und vom Spiel in Berlin, das Neueste von unseren Freunden und eine kurze Info zu unserem Auswärtsspiel bei RB am 33. Spieltag. Außerdem haben wir eine Stellungnahme von ProFans zu dem Urteil gegen Borussia Dortmund, einen Text über Theo, der in Paris Opfer rassistischer Polizeigewalt wurde und zwei Texte zur Aktion des C12 beim Hamburg-Heimspiel bezüglich Polizeidatenbanken.

FC Bayern – Arsenal FC 5:1

Ist das hier jetzt schon die Stelle, an der man einen beliebigen „Hard Brexit“-Witz einfügt, oder muss man sich dafür noch bis zum Rückspiel gedulden?

Nach spielerisch mageren Wochen bescherten uns die Fußballer in den rot-weißen Trikots mal wieder eine europäische Sternstunde. Hätte man nach dem unberechtigten Elfmeter und Ausgleichstreffer für Arsenal auch noch damit rechnen können, dass das Spiel nach starker Anfangsphase von uns nochmal kippt, zerlegten wir die Gunners in der zweiten Halbzeit durch 3 Tore innerhalb von 10 Minuten. Auch wenn die Kanoniere heute sicherlich nicht nur wegen unserer eigenen Leistung kein Gegner auf Augenhöhe waren, war das doch durchaus mal wieder ein Ausrufezeichen, das da gesendet wurde. Zumindest zeigt es deutlich, dass man das Potential der Mannschaft nicht an den letzten Ligaspielen messen darf und Ancelotti eben nicht Woche für Woche Perfektion verlangt, sondern zufrieden ist, wenn im Schnitt genügend Punkte für die Meisterschaft eingefahren und die Feuerwerke bei den wichtigen Spielen abgebrannt werden. Weiterlesen

Hertha BSC – FC Bayern 1:1

Schon bitter, wenn man einen Spielbericht in gleicher Weise eröffnen muss, wie man den des letzten Aufeinandertreffens beendet hat. Auch nach diesem Spiel in Berlin bedanken wir uns wieder bei den Ultras von Hertha BSC für die angebotene Unterstützung. Wieder hat die Berliner Polizei den Eindruck hinterlassen, als wären sie nicht für die deutsche Hauptstadt zuständig, sondern für eine von einem Despoten regierte Bananenrepublik. Diesmal waren wir quasi schon aus der Stadt raus, die erste Halbe im Bus schon aufgemacht und wir hielten nur nochmal kurz, um die Stadionverbotler einzusammeln. Die ersten von ihnen saßen schon im Bus, als es dann draußen plötzlich scharf ging und die Bullen ordentlich austeilten. Kein Plan, was die geritten hat, sonderlich scharf auf ihren Feierabend können sie nicht gewesen sein. Eigentlich ist es auch Wurst. Am Ende werden sie es sich schon hindrehen. Ist halt das Los, das man gezogen hat. Weiterlesen

Neues von unseren Freunden

ULTRA‘ SANKT PAULI:


Nach den zuletzt guten Leistungen der Braun-Weißen aus Hamburg stand nach unserem Auswärtsspiel in Berlin das Kellerduell gegen Arminia Bielefeld an. 3 Ultras des FC Bayern machten sich auch an diesem Tag auf den Weg, den FCSP in dem wichtigen Spiel zu unterstützen.
Die Gruppen um USP reisten per Zug nach Bielefeld, weswegen sich vor Ankunft des Zuges eine große Anzahl an Bullen und zivilen Schergen am Hauptbahnhof einfand. Entgegen den Erfahrungen, die die Bochumer ein paar Wochen zuvor machen mussten, wurde der Haufen nicht in Shuttlebusse verfrachtet, sondern es war möglich, per Pedes den Weg zum Stadion zurückzulegen.
Der Marsch zum Stadion fand weitestgehend ohne gesangliche Untermalung statt und blieb auch hinsichtlich der Brisanz zur Bielefelder Fanszene unspektakulär. Weiterlesen

Einwurf zum aktuellen Urteil des DFB-Sportgerichts

Wöchentlich grüßt das Murmeltier, kriecht aus seinem VIP-Bereich hervor und maßt sich an, ein Kollektiv für das Vergehen einzelner massiv zu bestrafen.

Diesmal trifft es die Fans von Borussia Dortmund, die sich nach dem Urteil des DFB-Sportgerichts darauf einstellen müssen, das Spiel gegen Wolfsburg nicht auf der Südtribüne verfolgen zu können. Auch wenn wir langsam müde werden, als Fußballfans immer erst zurückrudern zu müssen, betonen wir, dass es uns fern liegt, Straftaten zu bagatellisieren. In diesem Zusammenhang stellen sich allerdings genau die Fragen, die uns bewegen: Wurden Straftaten beim Gastspiel der Leipziger in Dortmund auf der Südtribüne begangen? Über welche Art von Tätlichkeiten, die im Strafgesetzbuch ihre Erwähnung finden, diskutieren wir? In der Verkündung des Urteils des DFB-Sportgerichts ist die Rede von Spruchbändern mit „verunglimpfenden und diffamierenden“ Inhalten, in den Innenraum geworfenen Bierbechern und einem Laserpointer. Wenn man lange genug im StGB sucht, wird man wohl früher oder später zumindest auf den Tatbestand „Beleidigung“ stoßen. Die Urteilsverkünder lassen jedoch keinen Einblick in ihre Trennlinie zwischen freier Meinungsäußerung und Beleidigung zu. Die Frage, ob es diese Trennlinie überhaupt gibt, sparen wir uns an dieser Stelle. Inwiefern Körperverletzung mit Bierbecher und Laserpointer begangen wurden, vermögen wir nicht zu beurteilen. Wir gehen aber davon aus, dass die Anzahl der belegten Betten in den Dortmunder Krankenhäusern deswegen jetzt nicht maßlos gestiegen ist. Weiterlesen

JUSTICE POUR THEO

Anfang Februar wurden mehrere junge Männer in Aulnay-sous-Bois in der Pariser Banlieue wegen vermeintlichen Drogenhandels kontrolliert. Unter den Kontrollierten war auch Theo, der während der Kontrolle von den Polizisten schwer misshandelt wurde. So wurde ihm der polizeiliche Schlagstock rektal eingeführt und er wurde mit Schlägen sowie Pfefferspray misshandelt.
Der Fall führt aktuell zu vermehrten Solidaritätsbekundungen, wie bspw. von Franck Ribery. Es erscheint dabei aber wichtig, die politische Dimensionen von strukturellem Rassismus in Polizei und Gesellschaft nicht zu vernachlässigen und den Fall nicht als bedauerlichen Einzelfall zu begreifen und zu verurteilen. Weiterlesen

Auskunft zu polizeilichen Datenbanken

In letzter Zeit haben einige parlamentarische Anfragen wieder mal etwas Licht ins Dunkel der Polizeidatenbanken gebracht. Den meisten dürften Begriffe wie „Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS)“ oder „Datei Gewalttäter Sport“ auch längst nicht mehr ganz fremd sein. Dass es darüber hinaus jedoch auch weitere – häufig sogar deutlich umfangreichere – Datenbanken gibt und wie schnell man in solch einer aufgenommen wird, ist vielen nicht bewusst. Eine einfache Personalienfeststellung kann dafür schon oft ausreichen!
Der Club Nr. 12 bietet beim kommenden Heimspiel gegen den HSV deshalb am Streetworkbus die Möglichkeit, eine entsprechende Auskunft zu beantragen. So könnt Ihr ganz einfach in Erfahrung bringen, ob Ihr selbst in so eine Datenbank bereits eingetragen wurdet und welche Daten ggf. dabei erfasst wurden. Das Ganze funktioniert schnell und einfach, es muss lediglich Name, Adresse und Geburtsdatum ausgefüllt und zusammen mit einer beidseitigen Kopie des Personalausweises in einen Umschlag gepackt werden. Formulare, Umschläge und auch ein Kopiergerät stehen samstags bereit, es vereinfacht den Ablauf allerdings ungemein, wenn ihr selbst bereits eine vollständige Kopie eures Ausweisdokumentes dabei habt.
Für nähere Informationen verweisen wir gerne auf die Mitteilung des Club Nr. 12, der Euch hierzu auch bei weiteren Fragen zur Verfügung steht: www.clubnr12.org

Nehmt am Samstag also an der Aktion teil und nutzt die Möglichkeit, Auskunft über Eure Daten zu erhalten, Ihr habt dabei nichts zu verlieren. Macht deutlich, dass diese Datensammelwut nicht schweigend hingenommen wird.

Fußballfans sind keine Verbrecher!

Gemeinschaftsaktion zur Sammelanfrage über mögliche gespeicherte Daten in der SKB-Datenbank

In Zeiten von Vorratsdatenspeicherung und zunehmend populistischen Maßnahmen gegen Fußballfans verwundern Enthüllungen darüber, was bei Behörden im Verborgenen abläuft, oft nicht mehr. Dieser Gewöhnungseffekt und die damit oft verbundene Gleichgültigkeit spielt den Institutionen, die hinter diesen Maßnahmen stehen, jedoch in die Hände.
Die Rechtshilfe des Club Nr. 12 möchte in Zusammenarbeit mit dem Fanprojekt München und Vertretern der AG Fananwälte jetzt ein Zeichen setzen. Im Rahmen einer Sammelanfrage vor dem Spiel gegen den HSV am kommenden Samstag (25.02.) wird jedem interessierten Fan die Möglichkeit geboten, Auskunft über möglicherweise gespeicherte persönliche Daten in der SKB-Datenbank des Polizeipräsidiums München zu erlangen.

Stell Dir vor, nach einer langen Fußballsaison möchtest Du mit Deinen Liebsten zusammen in den Sommerurlaub aufbrechen und Ihr macht Euch deshalb auf den Weg zum Flughafen. Nachdem Ihr Euer Gepäck aufgegeben habt, begebt Ihr Euch zur Passkontrolle und erlebt dort eine böse Überraschung: Dir wird die Ausreise verweigert, denn unter Deinem Namen taucht im Computer der Hinweis auf, dass Du ein polizeibekannter Fußballgewalttäter bist. Dein Pech ist, dass im Nachbarland Deines Reiseziels in diesem Sommer ein internationales Turnier stattfindet, weshalb man Dich als „Gefährder der öffentlichen Sicherheit“ lieber nicht in dessen Nähe haben möchte. Weiterlesen

FC Bayern – VfL Wolfsburg 1:0

Heureka, da hat man sich grade den Frust im Schalke-Bericht von der Seele geschrieben, da wird man mit dem kompletten Gegenteil des letzten Samstags konfrontiert. Eine Kurve, die aus einem eher unattraktiven einen spaßigen Abend macht. Eine Kurve, die laut singt und bei fast jedem Lied voll dabei ist. Beim Beatles-Klassiker „Hey Jude“ brach dann ja fast schon ein bisschen Euphorie aus. Weiterlesen