GEGEN DEN MODERNEN FUSSBALL

Diesen dem italienischen Original entliehene Slogan haben wir 2004 auf eine unserer Fahnen geschrieben, um unsere Abneigung gegen eine Kommerzialisierung des Fußballs zum Ausdruck zu bringen, die zunehmend jedes Maß verliert.

Wir möchten nun vorab betonen, dass wir uns damit keineswegs grundsätzlich gegen jede Form der Professionalisierung und Kommerzialisierung im Fußball stellen und uns klar ist, dass man das Rad nicht zurückdrehen kann. Diese Entwicklung hat bereits kurz nach der Entwicklung des Fussballsports zum Massenphänomen begonnen bzw. ist untrennbar davon. Das liegt schlichtweg darin begründet, dass die wirtschaftliche Seite des Fußballs, der eine sich sehr gut verkaufende Ware ist, nicht losgelöst von der bestehenden Wirtschaftsordnung betrachtet werden kann.

Trotzdem sehen wir die aktuelle Entwicklung mit einer sich immer schneller drehenden Spirale von Höher, Schneller, Weiter bei Transfersummen, Spielergehältern, Fernsehgeldern und Werbeverträgen kritisch. Wir bedauern eine Umgestaltung des Spieltags hin zum Event und einer Zerstücklung des Spielplans nach den Interessen der TV-Sender. Wir empfinden wenig Begeisterung für eine Liga, in der Mannschaften mit Geschichte und Fanbasis verdrängt werden von solchen ohne, den sogenannten Plastikclubs (auch wenn wir wissen, dass dies zum Teil auf selbst verschuldetem Missmanagement mancher Traditionsvereine beruht). Wir verlieren die Lust an einem Fußball, der „planbar“ sein soll und damit langweilig wird, Wir wollen keine Vergleichbarkeit mit europäischen Spitzenclubs, die längst jedes Maß verloren haben, zum Preis dessen, dass die Schere in der Bundesliga immer weiter auseinandergeht.
Eine Kommerzialisierung in dieser extremen Form, wie wir sie gerade erleben, fährt eher über kurz als über lang gegen die Wand. Sie fährt aber nicht nur Konzerne und Unternehmen gegen die Wand, sondern auch den Fußball als soziales Phänomen. Den Fußball, bei dem wir auf einer emotionalen Ebene etwas in den Stadien und Kurven erleben. Den Fußball, bei dem wir uns mit Farben, Erfolgen und Niederlangen, Trikots, Anekdoten und Geschichten identifizieren.

Die Mannschaft von RedBull, für die der Standort Leipzig aus wirtschaftlichen wie aus strategischen Überlegungen ausgesucht wurde, ist für uns derzeit die Spitze des Eisberges dieser Entwicklung, weil dieses Team einzig und allein deswegen besteht, um für einen Energie-Drink zu werben. Diese Mannschaft hat keinen Verein mit Geschichte und keine gewachsene Fanbasis hinter sich. Beides sind für uns zentrale Elemente der emotionalen Seite des Fußballs in den Profiligen.

Allerdings halten wir es auch für falsch, RedBull abzulehnen ohne sich bewusst zu machen, dass dieses Konstrukt auf der wirtschaftlichen Ebene nur die Spielregeln ausreizt, denen letztendlich alle Profivereine folgen.

Des Weiteren muss man sich auch in Erinnerung rufen, dass auch wir Fans ein Teil des Ganzen sind, den Spielregeln folgen und das Rad am Laufen halten. Immer dann, wenn wir Eintrittskarten kaufen, und aus der Fankurve Atmosphäre verbreiten, werden wir zum Teil des Produkts. Gerade für kritische Fans stellt dies natürlich einen Widerspruch dar, der die Kritik an der Kommerzialisierung zu einem Spagat macht.

Das Spiel gegen die Mannschaft von RedBull ist für uns trotzdem eine Gelegenheit zu sagen, dass wir dieses Werbekonstrukt ablehnen, das die emotionale Seite des Fußballs mit Füßen tritt. Wir lehnen es genauso ab, wie die derzeitige Entwicklung im Profifußball allgemein, an der die Verantwortlichen unseres eigenen Vereins gehörig mitarbeiten. Wir wünschen uns einen Fußball, in dem die Bedeutung von Fans und die Identifikation mit Vereinen mit Geschichte eine zentrale Rolle einnimmt. Wir wünschen uns eine Zukunft für diesen Fußball, weil seine emotionale Seite in unseren Leben eine große Rolle spielt.
Deswegen hängt bei diesem Spiel diese bestimmte Fahne an unserem Zaun, die älter ist, als unser heutiger Gegner…

GEGEN DEN MODERNEN FUSSBALL

Cardiff ändert Farben und Wappen

104 Jahre. So lange waren die Farben von Cardiff City FC blau und weiß. Der Verein, auch bekannt als „Bluebirds“ hat sie nun durch rot ersetzt. Auch das Wappen wurde umgestaltet, nicht nur in Sachen Vereinsfarben. Auch das alte Wappentier, der „Bluebird“ (Blaukehl-Hüttensänger) wurde durch einen Drachen verdrängt. Weiterlesen

Artikel, Texte, Hintergründe

Nach dem Club Nr. 12 und den Fans des HSV haben sich auch die Stuttgarter mit dem Thema Viagogo beschäftigt. Die Süddeutsche berichtet.

In Thüringen versucht die NPD auf den Zug des Engagements „Zum Erhalt der Fankultur“ aufzuspringen und schreibt Fangruppen und Fanclubs an. ProFans erteilt den Rechtsradikalen eine Absage.

 Passend zu unserem Gegner am Sonntag findet Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke klare Worte zu Hoffenheim und Co.: SZ und Sport1

Gazprom? Nein danke!

Zu Beginn des Jahres haben wir ein Kommuniqué der Gruppe Munichmaniacs 1996 zum Einstieg von Gazprom beim FC Bayern veröffentlicht. Danach wurde es etwas ruhiger um das Thema. Allerdings will Gazprom nicht mehr nur Lieferant der deutschen Gasanbieter sein, sondern selbst am deutschen Markt aggressiver auftreten. Durch den Verkauf direkt an die Endverbraucher steigt natürlich auch die Gewinnspanne. Da der Ruf von Gazprom aber zurecht (noch) nicht wirklich gut ist, braucht man natürlich saubere Werbepartner. Und wer verkauft sich für alles und jeden und nahezu alle Leute finden ihn trotzdem gut? Richtig, Franz Beckenbauer arbeitet jetzt auch für Gazprom. Weiterlesen

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Verfassungsschutz bespitzelt Ultrà-Gruppen

In den Köpfen aller ist der Anwerbeversuch des Verfassungsschutzes innerhalb der Fanszene Nürnberg noch ganz frisch, da geht schon die nächste Bombe zum Verfassungsschutz hoch. Wie nun bekannt wurde, versuchte der Geheimdienst über das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“, das zuvor ein Interview mit der Wilden Horde aus Köln geführt hatte, an Informationen zu gelangen. Bekannt werden konnte dieser Schnüffelversuch dadurch, dass „Der Spiegel“ zum Glück auf die Anfrage nicht einging und stattdessen die Anfrage auf der ersten Seite der nächsten Magazinausgabe veröffentlichte. Bereits über den Anwerbeversuch eines V-Manns in Nürnberger Kreisen berichtete damals der „Spiegel“. Und da sag noch einer, es fände keine Kriminalisierung von Fußballfans statt! Weiterlesen

Erklärung der Munichmaniacs 1996

Hallo Leute,

einige von euch haben sich die letzten Wochen eventuell gefragt, warum denn seit Beginn dieser Saison von den Munichmaniacs (die wir ab jetzt mit MM’s abkürzen) nicht mehr die Zaunfahne mit dem plakativen Slogan „Gegen den modernen Fußball“ verwendet wird. Prinzipiell steckt natürlich eine interne Entscheidung dahinter, die anfangs eigentlich auch gar nicht groß in der Öffentlichkeit diskutiert werden sollte. Weiterlesen