Servus Südkurve!

Wie Ihr Euch denken könnt, dreht sich in diesem SKB ziemlich viel um das Spiel gegen Juventus am Dienstag und die unschönen Randerscheinungen. Wir wollen an dieser exponierten Stelle einen Gruß an alle richten, die am Dienstag von den Ordnern und Bullen schikaniert wurden und das Spiel nur teilweise schauen konnten. Besonders wollen wir diejenigen Grüßen, die von den Schlägern in Uniform und Ordnerwesten verletzt oder eingesperrt wurden, diejenigen die zwei Tage unter unwürdigen Verhältnissen eingesperrt waren und die wir erst Donnerstag Abend in Turin wieder abholen konnten. Lasst Euch nicht unterkriegen, Ihr seid auf der richtigen Seite.

In dieser Ausgabe vom Südkurvenbladdl findet Ihr die Spieltaginfos zum Heimspiel gegen Mainz, den Spielbericht sowie unsere Stellungnahme vom Spiel in Turin, einen Blick auf das Neueste bei unseren Freunden und den Überblick über die Kartenpreise in Wolfsburg. Außerdem werfen wir einen Blick nach Bergamo und haben einen Artikel von Kai Tippmann für Euch ausgegraben.

Juventus FC – FC Bayern 2:2

„Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte!“ Das fasst die Erlebnisse vom vergangenen Europapokalspieltag in Turin wohl ganz gut zusammen, wobei der Kotzreiz mit den italienischen Bullen und Ordnern, den Zuständen beim Fußball in Italien allgemein, auch der Untätigkeit unseres eigenen Vereins und den Fehlern von uns als Gruppe selber an diesem Tag zusammen hängt.Fangen wir bei uns selber an: Wir haben oft genug in den letzten Jahren in Italien gespielt, wir müssten eigentlich wissen, wie der Hase läuft. Wir haben es auch schon oft geschafft, den sinnlosen Verboten, Restriktionen und Schikanen zu trotzen und z.B. Trommeln und Fahnen in den Block zu bringen. Dieses Mal mussten wir hilflos zuschauen, wie wenige Mitglieder unserer Gruppe in einem Schleusenbereich zwischen zwei Zäunen grundlos attackiert und festgesetzt wurden. Unsere Trommeln und das Megaphon wurde uns schon vorher abgenommen. Alles in allem haben wir als Gruppe an diesem Tag kein gutes Bild abgegeben und haben einiges zu klären. Weiterlesen

Neues von unseren Freunden

ULTRA‘ SANKT PAULI:

Tolle Aktion unserer Freunde vom FC St. Pauli beim Heimspiel gegen den FSV Frankfurt. Zu Spielbeginn wurde vor der Südkurve ein großes Transparent mit der Aufschrift „Gemeinsam finden wir den Weg aus dunklen Zeiten“ gezeigt. Dahinter das Logo von Ultrà Sankt Pauli und das „Schickeria-Droogs“ Logo. Abgerundet wurde das Ganze durch ein Feuerwerk auf dem Südkurvenvorplatz. Schön anzusehen und vor allem ein beeindruckendes Zeichen an uns und die Ausgesperrten. Danke für diese Geste! Es ist ein schönes Gefühl, Euch an unserer Seite zu wissen. Gerade in schweren Zeiten zeigt sich die wahre Stärke einer Freundschaft. SM & USP! Das Spiel ging leider mit 1:3 verloren. Nach zuletzt zwei Siegen in Fürth zum Rückrundenauftakt und gegen das Energy-Drink Werbeträger Team aus Leipzig, nun erneut, wie schon in der Hinrunde eine Niederlage gegen den FSV aus Frankfurt. Trotz dieses Ausrutschers spielt der FCSP eine starke Saison. Wir werden unsere Freunde so oft es geht bei den nächsten Spielen unterstützen und sind gespannt wohin die Reise geht. Am Sonntag spielt der FCSP in Duisburg. Auch wieder anwesend, einige Ultras vom FC Bayern.

ProFans Kartenpreise Wolfsburg

Beim Auswärtsspiel in Wolfsburg gibt es bei den Ticketpreisen in dieser Saison keine Änderungen zu vermelden. Wie bereits in der Saison 2014/2015 kostet die Stehplatzkarte im Gästeblock weiterhin 15,00 Euro.

Auf Topspielzuschläge verzichtet dabei der VfL erfreulicherweise ebenfalls weiterhin. Damit befindet sich der Stehplatzpreis wieder auf dem Niveau der Saison 2009/2010, bevor in der Saison 2012/2013 die Preise auf 19,00 Euro erhöht wurden.

Ebenso unverändert ist allerdings auch der weiterhin vorhandene Topspielzuschlag auf den Sitzplätzen. 35,00 Euro kostet am Samstag ein Sitzplatz im Gästeblock des Stadions. Der Kartenpreis erhöht sich durch eine Einteilung aller Partien in drei Kategorien von 19,00 Euro auf 35,00 Euro.

Für die drei Spiele gegen unseren FC Bayern sowie gegen Dortmund und Gladbach verlangt der VfL Wolfsburg somit mit einem Aufschlag in Höhe von 16,00 Euro beinahe den doppelten Preis!

Auch bei den Spielen der Kategorie 2, namentlich gegen Schalke, Hannover, Leverkusen und Hamburg, erhebt der VfL Wolfsburg bereits Aufschläge auf Gästesitzplatzkarten in Höhe von 9,00 Euro.

Was hier und da passiert

Letzten Samstag fand in Bergamo eine Demonstration – organisiert von den Atalanta Ultras – statt, der sich über 1000 Teilnehmer anschlossen. Grund für diesen Protestmarsch war das überzogene Vorgehen der Behörden in Folge einer Auseinandersetzung beim Spiel gegen Inter vor einigen Wochen.
10 Ultras wurden dabei für mehrere Wochen inhaftiert (darunter auch ein befreundeter Frankfurter) und inzwischen unter Hausarrest gestellt. Außerdem wurden die Zutrittsbedingungen für die Curva Nord für zwei Spiele verschärft, woraufhin die Ultras die Spiele boykottierten. Weiterlesen

Artikel, Texte, Hintergründe

Anlässlich der untragbaren Zustände, die uns beim Stadioneinlass am vergangenen Dienstag in Turin widerfahren sind, möchten wir Euch an dieser Stelle auf einen Text von Kai Tippmann hinweisen, der beim Gastspiel des BVB gegen Juventus vor ziemlich genau einem Jahr dabei war und deutlich macht, wie schon damals unverhältnismäßige Maßnahmen bei den Einlasskontrollen an der Tagesordnung waren:

altravita.com – Der Preis der Sicherheit

Erklärung der Schickeria München zum Auswärtsspiel bei Juventus am 23.02.2016

Im Rahmen des Auswärtsspiels des FC Bayern im Europapokal gegen den FC Juventus kam es beim Einlass am Gästeblock zu verschiedenen Situationen, die wir allesamt als untragbar ansehen. Fünf Mitglieder unserer Gruppe befinden sich als Konsequenz dieser Zustände in Turin in Haft und werden heute vor Gericht gestellt.

Bereits mit Stadionöffnung wurde vielen Bayernfans der Zutritt zum Stadion verwehrt, obwohl sie eine gültige und, wie in Italien vorgeschrieben, auf ihren Namen personalisierte Eintrittskarte besaßen. Die betroffenen Fans hatten die Eintrittskarten von anderen Bayernfans erhalten und gemäß der Vorgaben beim FC Bayern auf sich umschreiben lassen. (Vergleiche Statement der Fan- und Mitgliederabteilung des FC Bayern vom 24.02.2016). Hunderte Bayernfans konnten das Stadion erst Ende der ersten Halbzeit betreten.

Darüber hinaus wurden alle Bayernfans langwierigen und unverhältnismäßig intensiven Kontrollen ausgesetzt. Als Mitglieder unserer Gruppe mit Trommeln und Megaphon das Stadion betreten wollten, wurden ihnen diese Fanmaterialien abgenommen.

Eine kleine Gruppe Mitglieder der Schickeria, die unsere Zaunfahne bei sich trugen, wurde in einem abgesperrten Schleusenbereich zwischen erster Kontrolle und Gästebereich aus für uns unerklärlichen Gründen von Ordnungsdienstmitgliedern und später auch uniformierten Carabinieri und Polizisten in Zivil attackiert und festgesetzt, obwohl Zaunfahnen an diesem Spieltag erlaubt waren und schon zahlreiche Fans mit Fanclubfahnen die Kontrollen passiert hatten. Wir bestreiten vehement, dass diese Eskalation von unseren Mitgliedern ausging oder in irgendeiner Form in ihrem Verhalten begründet lag.

Die Verantwortung für diese Zustände sind in unseren Augen einerseits bei den eingesetzten Sicherheitskräften vor Ort zu sehen, die an diesem Tag generell aggressiv, willkürlich, unverhältnismäßig und entwürdigend gegenüber allen Bayernfans und auch gegenüber Angestellten und Ordnern des FC Bayern auftraten.
Andererseits liegt sie bei den strukturell fanfeindlichen Zuständen in Italien (Fankarte, Verbot von Fanutensilien, willkürliche Einschränkungen beim Eintrittskartenkauf, Schikanen durch Sicherheitskräfte), die sich auch in dem niedrigen Zuschauerschnitt im italienischen Stadien widerspiegelt.

Heute stehen diese fünf Mitglieder unserer Gruppe in Turin vor Gericht. Wir hoffen und wünschen das Beste. Die Erfahrungen mit dem italienischen Staat vom Spieltag und von anderen Spielen in Italien lassen uns aber Schlimmes befürchten. Sie dürfen nicht mit einem so hohen Preis dafür bezahlen müssen, dass von den Problemen und dem Versagen beim Einlass abgelenkt werden soll. Es kann eigentlich nichts anderes geben, als ihre sofortige Freilassung. Schon ihre Inhaftierung bis jetzt ist Unrecht.

WIR SIND BEI EUCH

PS: Wir rufen alle Bayern-Fans dazu auf, die Chance zu nutzen und sich an den FC Bayern zu wenden. Sei es weil sie trotz gültiger Eintrittskarte zu spät im Stadion waren oder weil sie sich Attacken und unfairer Behandlung durch Polizei und Ordner ausgesetzt sahen. Solche Vorfälle dürfen nicht unkommentiert bleiben.

UPDATE: Gute Neuigkeiten aus Turin. Nach zwei Nächten in Haft sind jetzt alle fünf Mitglieder von uns wieder auf freiem Fuß und können die Heimreise antreten.

Ein Dankeschön geht an die Bayernfanszene, unsere Freunde, unser Fanprojekt und an verschiedenen italienische Ultras, die uns mit guten Wünschen und organisatorischer Hilfestellung unterstützten.

Wir sind jetzt natürlich erstmal froh unsere Freunde wieder bei uns zu wissen, an den untragbaren Zuständen und dem fehlenden Schutz von Fußballfans in Italien gegenüber willkürlicher Diskriminierung durch die Sicherheitsbehörden ändert sich deswegen aber nichts.

Freiheit für die Ultras! Freiheit für Freddy!

FC Augsburg – FC Bayern 1:3

Ausschlafen beim Auswärtsspiel ist zwar per se mal ein geiles Ding, die Aussicht, den Nachmittag im Augsburger Industriegebiet zu verbringen, flasht aber relativ wenig. Da man diese Saison ja aber eh noch hingemusst hätte, nimmt es also dankbare Sonntagsdestination dann doch gerne an und schwingt sich motiviert in die Eisenbahn.
Stadion und Umfeld kennt jeder, braucht man also nicht viele Worte drüber verlieren, genauso wie über die katastrophale Fehlplanung des Gästeblocks, die wie jedes Jahr dazu führte, dass man an einigen Stellen so viel Platz wie im Auswärtsblock der Hoppenheim-Fans hatte, während die Leute an anderer Stelle beinahe erdrückt werden.
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