Bei vielen „Party-Fans“ außerhalb der organisierten Szene gibt es den Spruch „Hub-Hub-Hubschrauber-Einsatz“, der zum besten gegeben wird, wenn die Polizei gegen Fans vorgeht. Auf ironische Art und Weise soll zum Ausdruck gebracht werden, dass sie den Einsatz als unverhältnismäßig ansehen.
Am vergangenen Donnerstag ist ein Hubschrauber-Pilot der Bundespolizei bei der „Übung“ eines Einsatzes bei einem Fußballspiel einem Unfall zum Opfer gefallen. Die Sicherheits-Fanatiker, die immer wieder von der Gefährlichkeit von Pyro und „Fussball-Chaoten“ schwadronieren, haben diesen Toten auf ihrem Gewissen. Denn er müsste sterben, weil sie eine Show veranstaltet haben, um für die extra eingeladene Presse möglichst spektakuläre Bilder zu fabrizieren. Spektakuläre Bilder, die ihre Hetzkampagne gegen die Fankurven untermalen sollten. Spektakuläre Bilder haben sie bekommen, doch sicher nicht die, die sie haben wollten.
Vor Ort waren viele Journalisten, Fotografen und Kamera-Teams. Seriöser Journalismus hätte gefragt, wo die Verhältnismäßigkeit bleibt, wenn Spezialeinheiten mit Hubschraubern ihren Krieg gegen Fußballfans proben. Seriöser Journalismus hätte sich nicht einspannen lassen in die Propaganda-Show der skrupellosen Sicherheitsfanatiker. Die deutsche Medienlandschaft braucht anscheinend spektakuläre Bilder, die Qualität der Inhalte und die Unabhängigkeit der Presse bleiben dabei auf der Strecke. Embedded journalism heißt sowas. Spektakuläre Bilder hat es gegeben. Wir Fans können nur froh sein, dass sich dieser Unfall bei einer sogenannten „Übung“ ereignet hat und die „Krieger“ von den Spezialeinheiten ihre Spielsachen nicht wie sonst üblich an uns ausprobieren durften.
Der Pilot ist tot. Presse und Politiker werden sich nicht ändern. Es wird nicht lange dauern, bis die Hetz-Kampagne weitergeht.
Einen guten Artikel dazu findet Ihr auf publikative.