Bayern in den Niederlanden, da laufen den Freunden des grünen Wunderkrauts die Augen direkt rot an. Gleichzeitig weiß der informierte Kenner aber auch, dass Eintrittskarten eine heiß begehrte Mangelware sind und der Spieltag auch abseits des grünen Rasens und der Tribüne interessant werden könnte. So ähnlich kam es dann auch.
Wer wollte, kiffte sich ordentlich die Birne voll, stillte den Munchies mit allerhand frittierten Köstlichkeiten und irgendwann rappelte es mal kurz mit ein paar wenigen Eindhovener Casuals, die plötzlich meinten, auf dicke Hose machen zu müssen. So weit, so gut, könnte man sagen. Nichts besonders erwähnenswertes passiert.
Etwas weniger dümmlich hätte man dann aber die Bullen in den Niederlanden erwartet. Den drei Einheiten vor Ort war aber zum einen jede Form der Schwarmintelligenz abhanden gekommen – da wusste die eine Einheit nicht, was die andere tut – und zum anderen ist man in den Niederlanden halt auch einfach keine Gästefans mehr gewohnt, die nicht mit Bussen oder gar dem Zug direkt vor dem Gästeblock im Käfig rausgeschmissen werden. Also erstmal Knüppel aus dem Sack und die Leute die Straße entlang treiben, wo es dann alleine aufgrund der Bewegung einer großen Menge von Menschen und dem damit einhergehenden Tohuwabohu vor jeder Kneipe Rempeleien und Grund zum Streit gab. Die Bullen wurden also selbst zum Auslöser für noch mehr fliegende Stühle und Fäuste. Wohin man die Leute treiben wollte, war den Bullen aber wohl selbst nicht ganz klar, Hauptsache erstmal draufhauen. Vielleicht wurde ihnen ihr undurchdachtes Vorgehen ja irgendwann selbst bewusst, weshalb sich dann doch wieder alles beruhigte und es zum Stadion ging.
Dabei setzte die Polizei weiterhin auf Eskalation, kesselte den Haufen eng, machte sinnlose Pausen und verengte und verlangsamte vor allem kurz vorm Stadion nochmal alles dermaßen, dass es nur der Besonnenheit auf Fanseite zu verdanken war, dass nicht nochmal Fäuste und Schlagstöcke zum Einsatz kamen.
Weiterlesen