Erklärung zum Umgang mit Geisterspielen aufgrund von Covid-19

Nun ist es also soweit, die Spiele unseres Vereins finden, Stand heute, über einen Monat ohne uns statt. Wie vermutlich in vielen anderen Szenen, führte das in den letzten Tagen zu einigen Diskussionen, wie damit umzugehen sei. Mit dieser Mitteilung wollen wir über unser Vorgehen informieren und dazu anregen, sich mit dem Thema über den eigenen Tellerrand hinaus zu beschäftigen.

Vorneweg:

  • Wir erheben nicht den moralischen Zeigefinger. Alle Fans müssen für sich selbst entscheiden, wie sie auf die momentanen Maßnahmen reagieren.
  • Wir sind keine Experten und kennen uns weder mit Virologie noch mit Pandemieforschung besonders gut aus.

Womit wir uns auskennen ist Solidarität, und die kommt uns in der momentanen Diskussion oft zu kurz.

Blickt man nach Italien sehen wir ein Land im Lockdown, in dem sich gleichzeitig viele Menschen, explizit auch Ultras, maximal solidarisch verhalten und ihr eigenes Sozialleben hinten anstellen, um die weitere Ausbreitung des Virus‘ zu verhindern.

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Kollektivstrafen zum „Schutze“ eines Milliardärs – der DFB zeigt erneut sein wahres Gesicht

In den vergangenen Wochen wurde die Fußballöffentlichkeit erneut Zeuge der Doppelmoral und Demokratiefeindlichkeit der Vertreter des sogenannten „modernen Fußballs“. Ihren Höhepunkt erreichte die Absurdität vorerst am vergangenen Wochenende.

Sich gegenseitig übertreffend fabulierten Dietmar Hopp, Karl-Heinz Rummenigge und der DFB selbst, neben abgehalfterten D-Prominenten des Fußballs über „Würde“, „Moral“ und „Respekt“. Dieselben Personen, die im Falle Hopp daran arbeiten, dass der Fußball der Zukunft von hochgezüchteten Retortenvereinen mit unkritischem Klatschpublikum beherrscht wird und der ungebetenen Meinungen gerne mit einem Hochfrequenzgerät begegnet, welches Körperverletzungen nach sich zieht. Oder die, im Fall Rummenigge, Trainingslager in Katar abhalten, einem Land, welches Menschenrechte und somit die oben erwähnten Werte mit Füßen tritt. Ein Land, welches auch aufgrund der DFB-Funktionäre die Weltmeisterschaft 2022 austragen wird. In Anbetracht der nicht aufgeklärten gekauften WM 2006 ist auch hier davon auszugehen, dass sich die Herren das einige teure Uhren haben kosten lassen.

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Stellungnahme der Schickeria München zum Spruchband gegen Dietmar Hopp und der daraufhin entstandenen Kontroverse

Uns war natürlich bewusst, dass unser Spruchband, vor allem in Kombination mit dem darauf folgenden von Red Fanatic München, für Aufsehen sorgen würde.
Das war auch das Ziel.
Von dem Ausmaß des Shitstorms, der seit Samstag tobt, und in dem wir in vielen Fällen als die „Bösen“ dargestellt werden, die den Fußball zerstören wollen, sind allerdings auch wir überrascht.

Mit ein wenig Abstand und nach Einordnung einiger Aussagen, wollen wir uns daher nochmal ausführlich äußern. Dabei geht es uns zum einen um die Vorgeschichte und die Beweggründe für unser Handeln. Zum anderen soll diese Stellungnahme auch eine Replik auf einige der im Nachhinein über uns oder in unsere Richtung getätigten Aussagen sein.

Das Ganze überschreitet den üblichen Rahmen, den wir normalerweise für so etwas wählen. Wir wollen aber vermeiden, an manchen Punkten zu kurz zu greifen, weshalb wir uns für diesen Weg entschieden haben.

Auch danach muss niemand unserer Meinung sein, aber wir hoffen natürlich, dass wir zumindest einige dazu anregen, sich differenzierter mit der Thematik auseinanderzusetzen.

Unser Dank geht an alle Menschen, die das bisher schon getan haben und alle Szenen, die sich, auf welche Art auch immer, ebenfalls kritisch zu DFB und/oder Hopp geäußert haben.

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Stellungnahme Spruchband [Red Fanatic München]

Dass unser Spruchband gestern beim Spiel gegen Hoffenheim sicherlich für mediale Aufmerksamkeit sorgen würde, war uns klar und folglich bewusst gewählt. Bei der Wortwahl handelte es sich nicht um unseren üblichen Stil, sondern um einen eindeutigen Bezug zu dem sanktionierten Spruchband der Dortmunder. Was sich aber bereits während des Spiels als unmittelbare Reaktion zugetragen hat, mündete in einer absurden Handlungskette von realitätsferner und undifferenzierter Einordnung bis zu möglichen scheinheiligen Konsequenzen. Die fragwürdigen Ereignisse der letzten Tage – mit der drastischen Kollektivstrafe für die folgenden beiden Partien gegen die Dortmunder Fans in Sinsheim – verdeutlichen weiter vor allem die Ambivalenz des Deutschen Fußball-Bundes.

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Spruchband Erklärung [Schickeria München]

Wir haben heute in einem Spruchband das Wort „Hurensohn“ verwendet. Das ist normalerweise nicht unser Sprachgebrauch, wäre per se aber auch nicht erwähnenswert. Während eines Fußballspiels fallen solche und ähnliche Worte nämlich recht häufig. Man kann da ja beispielsweise mal bei den Fans von Borussia Dortmund nachfragen, die jedes Spiel als „BVB Hurensöhne“ betitelt werden oder halt bei Timo Werner. Alternativ auch mal im eigenen Verein bei Uli Hoeneß oder Oliver Kahn, die häufig aufs übelste beschimpft wurden.

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Bundesweite Proteste vom 30.11. bis 3.12.

Die jüngsten Veröffentlichungen zu Super-League-Plänen und anderen geheimen Deals in den Hinterzimmern der Manager sollten auch den letzten Zweiflern vor Augen geführt haben: Die heutige Fußballwelt hat mit Werten wie Fairness und Solidarität rein gar nichts mehr zu tun.

Finanzstarke Klubs umgehen im großen Stil Regelungen und werden bei ihren Bestrebungen nach immer mehr Profit ungeniert von führenden Funktionären hofiert und sogar noch vor Sanktionen geschützt. Die Schere zwischen arm und reich geht dabei immer weiter auseinander. Verlierer dieser Entwicklung sind neben den tiefer spielenden Vereinen der sportliche Wettbewerb im Gesamten und insbesondere wir Fans.

Es zählen vor allem Rendite und die Generierung von noch mehr Geld. DFB und DFL demonstrieren dies seit längerem, zuletzt unter anderem durch Anstoßzeiten fürs TV, die fundamental entgegen den Belangen von uns Stadiongängern stehen. In allen oberen Ligen finden nun Spiele am Montagabend statt, seit letzter Saison sogar in der ersten Bundesliga. Diese Entwicklung darf von uns Fans nicht hingenommen werden, denn nur wir können mit geschlossenem und starken Protest diesem Trend entgegenwirken! Im Sinne eines Fußballs für die Fans und nicht eines des finanziellen Profits. Weiterlesen

Kein Auftritt beim Spiel in Anderlecht

Servus Bayernfans,

wir werden beim Auswärtsspiel gegen Anderlecht als Gruppe nicht auftreten. Ein Kartenpreis von 100€ für ein Vorrundenspiel ist für uns eine Unverschämtheit. Dass der FC Bayern die Karten für die Bayerfans subventioniert, so dass bei Euch und uns am Ende nur 70€ abgebucht werden, ist löblich, ändert aber nichts am allgemeinen Trend, Gästefans immer öfter mit übertriebenen Preisen zu konfrontieren, den Anderlecht mit 100 € pro Karte nun auf die Spitze getrieben hat. Es wollen so viele Mitglieder unserer Gruppe diesen Preis nicht zahlen und dort nicht ins Stadion gehen, dass wir nicht unser normales Programm abspulen können und wollen.

Wir konnten und wollten auch nicht wieder eine Protestaktion wie gegen Arsenal oder Paris machen, hoffen aber trotzdem, mit unserem Nicht-Auftreten nochmal eine Diskussion anzustoßen, eine Lösung für sozialverträgliche Eintrittspreise bei Europacupspielen anzustoßen.

WITHOUT FANS FOOTBALL IS NOT WORTH A PENNY

Stellungnahme zum letzten Heimspiel

Die Saison ist für uns vorbei, die Meisterschaft eingefahren und eigentlich könnten wir ganz entspannt in die Sommerpause gehen. Der letzte Spieltag hängt uns aber immer noch ein wenig nach. Medial ging es ja relativ schnell hoch her. Spieler, Offizielle, Sportjournalisten und jede Menge Fans äußerten Kritik an der Art und Weise wie dieser Spieltag in unserem Stadion ablief. Die Kommentare behandelten den Auftritt von Anastacia, Go-Pros an Weißbiergläsern und die anderen Dinge, die an diesem Tag offensichtlich ein wenig komisch waren, einfach „too much“.
Mit etwas Abstand und nach Abklingen der kleinen medialen Welle wollen wir nun auch noch einige Dinge aufzählen, die uns an diesem Spieltag übel aufgestoßen sind.

Dies sind einerseits eine eingekaufte Zettelchoreographie, die in weiten Teilen des Stadions ausgelegt wurde, zum anderen die unverhältnismäßigen und teils sicherheitsgefährdeten Maßnahmen, die getroffen wurden, um einen Platzsturm zu verhindern und zu garantieren, dass diese Farce einer Meisterfeier nach dem Abpfiff planmäßig über die Bühne gehen konnte.

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ProFans Kartenpreis Gladbach

Am Sonntag steht die Partie im „neuen Bökelberg“ auf dem Terminkalender. Bei den Eintrittspreisen kam es hier im Vergleich zur Vorsaison zu Änderungen.

Mit 17,50 Euro kostet der Stehplatz im Gästeblock gegenüber der Saison 2015/2016 nun 50 Cent mehr.
Weiterhin erhebt Borussia Mönchengladbach gestaffelte Zuschläge auf die Eintrittskarten. Bei den Stehplätzen beträgt der Topspielzuschlag nach wie vor 2,50 Euro.

Bei den Sitzplätzen gab es keine preisliche Veränderung zur Vorsaison. Ein Sitzplatz im Oberrang des Gästeblockes kostet dem Topspielzuschlag sei Dank weiterhin 47,50 Euro.

Durch die Einteilung der Begegnungen in vier Kategorien kommen dabei auf den eigentlichen Kartenpreis von 19,90 Euro beinahe 28 Euro an Zuschlägen für uns Bayernfans oben drauf!

Auch die Fans der Mannschaften, die das „Vergnügen“ haben in Kategorie B eingeteilt zu werden zahlen mit 37,50 Euro bereits fast 18 Euro an Zuschlägen. Dazu zählen beispielsweise die Fans von Borussia Dortmund oder auch vom FC Schalke 04.

Die Staffelung der Zuschläge reicht dabei von 7,60 Euro über 17,60 Euro bis hin zu den 27,60 Euro Mehrpreis, die am Sonntag wieder einmal gegen unseren Verein erhoben werden!

Die im Unterrang des Gästeblocks gelegenen Sitzplätze kosten am Sonntag gar 50,50 Euro. Auf den eigentlichen Kartenpreis von 30,50 Euro werden hier Zuschläge von 20,00 Euro erhoben. Bei den oben erwähnten Partien gegen Vereine der „Preiskategorie B“ beträgt der Zuschlag 10,00 Euro.

ProFans kritisiert das Urteil des OLG Köln vom 09.03.2017

Das unabhängige Bündnis ProFans übt scharfe Kritik am Urteil des OLG Köln vom 09.03.2017. Dieses entschied, dass ein Fan des 1. FC Köln aufgrund eines Böllerwurfs eine Strafe von 20.340€ an seinen Verein zu zahlen habe. Diesem Urteil war eines des BGH vom 22. September 2016 voraus gegangen, bei dem die Umlage einer Verbandsstrafe des DFB-Schiedsgerichts auf einen Fan beschlossen wurde. Lediglich über die Höhe der Umlage hatte das OLG am vergangenen Donnerstag zu entscheiden.
„Die dabei angewendete Handhabe des stillschweigenden Unterwerfens unter das Verbandsrecht des DFB ist konstruiert. Der Betroffene ist einer Doppelbestrafung ausgeliefert, da seine Vergehen ja in erster Linie im Rahmen der ordentlichen Gerichtsbarkeit geahndet werden sollten.“ kritisiert ProFans-Sprecher Stephan Schell.

ProFans-Sprecherin Gloria Holborn ergänzt: “Für das größte Unverständnis sorgt jedoch die Tatsache, dass im Rahmen der Schiedsgerichtsbarkeit des DFB dem Beschuldigten keine Möglichkeit eingeräumt wird, sich zu den Vorfällen zu äußern, wie es sein verfassungsmäßiges Recht im ordentlichen Prozess ist. Außerdem sind die Verbandsstrafen des DFB in ihrer Höhe willkürlich, nicht nachvollziehbar und hängen beispielsweise von der wirtschaftlichen Situation und Straffälligkeit der Vereine ab, wobei letzteres ja wiederum auf dem Fehlverhalten anderer beruht.“

Dass einen Stadionbesucher Rechtsfolgen aus einem verbandsrechtlichen Schiedsverfahren treffen, auf welches dieser keinerlei Einwirkungsmöglichkeit hat, war in der Vergangenheit nicht nur von ProFans kritisiert worden.

Der Fokus des Urteils des OLG Köln lag nun darin, zu entscheiden „welcher Anteil der Verbandstrafe auf das Verhalten des Beklagten zurückzuführen war. Der Verein war nicht nur wegen des Böllerwurfes, sondern auch wegen drei weiterer Vorfälle, an denen der Fan nicht beteiligt war, mit einer Strafe belegt worden.
Der 7. Zivilsenat entschied, dass der Beklagte den prozentualen Anteil bezahlen muss, der sich auf die Summe der Einzelstrafen bezieht. Das Verhältnis der jeweiligen Einzelstrafe zur Summe der Einzelstrafen sei dagegen eine verlässliche Bemessungsgrundlage, bei der Änderungen der Gesamtstrafe stets verhältnismäßig weitergegeben werden könnten.“, so heißt es in der offiziellen Pressemitteilung des OLG.

Den Fan treffen somit enorme Kosten, auf dessen Entstehung er allerdings entgegen aller rechtsstaatlichen Prinzipien keinen Einfluss hat.

Das unabhängige Bündnis ProFans fordert daher erneut den DFB auf, seine Gerichtsbarkeit transparenter und nach geltenden rechtsstaatlichen Prinzipien zu gestalten.

Dem 1. FC Köln, der bereits Revision gegen das Urteil des OLG eingelegt hat, weil er weitere 10.000€ von dem einzelnen Fan bekommen möchte, legen wir einen fanfreundlicheren Umgang mit seiner Anhängerschaft ans Herz und – soweit es uns zusteht – appellieren wir an den nun erneut entscheidenden Bundesgerichtshof, die Bemessungsgrundlage für die Umlage nicht von Umständen abhängig zu machen, für die der einzelne Beklagte nichts kann.

ProFans im März 2017