NullAchtNeun statt 08/15: Kommentar aus der Südkurve

Das sogenannte DFL-Konzept „Sicheres Stadionerlebnis“ schlägt hohe Wellen. Das ist auch gut so. Trotzdem lohnt ein differenzierter Blick auf das Papier (zu finden unter www.publikative.org/2012/10/11/sicherheitsleak-das-dfl-papier-sicheres-stadionerlebnis-zum-nachlesen/), zu dem sich mittlerweile Profans (www.profans.de/), die Fananwälte (http://fananwaelte.de/Aktuelles/Aktuelles4/1,000000979380,8,1), der Verein Union Berlin (www.fc-union-berlin.de/data/misc/downloads/Positionierung des 1. FC Union Berlin e.V._.pdf), die BAG (www.bag-fanprojekte.de/) und unzählige Andere geäußert haben. Mittlerweile haben sich viele Vereine hinter ihre Fans gestellt und sich gegen das Papier positioniert. Die Vertreter des FC Bayern haben sich mit Fanvertretern getroffen und erklärt, dass sie hinter dem Papier stehen. Auf dem öffentlich viel beachteten Fangipfel am 01. November (siehe auch www.publikative.org/2012/11/02/fangipfel-in-berlin-die-abschlusserklarung/) waren die Versuche der DFL-Vertreter, ihre Position zu erklären, hilflos. Dabei haben sie an der ein oder anderen Stelle zu recht darauf hingewiesen, dass viele in dem Papier aufgeführten Punkte keineswegs schreckliche Neuerungen darstellen, die den Tod der Fankultur bedeuten würden, sondern schlichtweg jetzt schon mehr oder weniger gängige Praxis in den Fankurven darstellen. Alles also ein großes Missverständnis? Mitnichten, denn das Papier beschreibt vielleicht in weiten Teilen eine jetzt schon übliche Praxis, das macht die Punkte aber nicht weniger untragbar. Wenn den Vertretern der DFL auf dem Fangipfel die Empörung der Fans um die Ohren fliegt, dann ist das die Quittung für eine die letzten Jahre immer schlimmere Behandlung von uns Fans durch Vereins- und Verbandsvertreter, Ordner und Polizei, die entwürdigend, willkürlich und in vielen Punkten unrechtmäßig ist. Wenn sich jetzt Vereine hinter ihre Fans stellen und gegen das Papier positionieren, dann ist das so lange scheinheilig und verlogen, wie sie selber nichts an ihrer Praxis ändern und anfangen, die Fans fair zu behandeln, ihre Interessen zu berücksichtigen und einen ehrlichen Dialog zu suchen. Weiterlesen

Artikel, Texte, Hintergründe

Wir fühlen uns sicher. Ihr auch?

So lautet eine aktuelle Kampagne, die von der Dortmunder Fanseite schwatzgelb.de ausgeht. Ziel der Kampagne ist es, die Ammenmärchen von Stadien, die in Anarchie und Gewalt versinken, mit Hilfe einer „Unterschriftenliste“ von Personen, die sich nach wie vor bei ihren Stadionbesuchen sicher fühlen, zu widerlegen. Weiterlesen

ProFans lehnt das DFL-Papier „Sicheres Stadionerlebnis“ grundlegend ab und fordert von den Verbänden ein Umdenken

Hamburg, 29.10.2012 – Das DFL-Papier „Sicheres Stadionerlebnis“ ist in den Augen von ProFans weder notwendig noch zielführend. Des Weiteren lässt es rechtsstaatliche Grundsätze außer Acht. Es existiert kein gestiegenes „Gewaltproblem“ im deutschen Fußball. Innerhalb der Stadien ist die Tendenz sogar seit Jahren rückläufig. Auch rund um die Stadien wird ein steigendes Gewaltproblem von objektiven Beobachtern und Statistiken widerlegt. Die Statistiken weisen weder steigende Verletztenzahlen (außer bei denen durch Polizei-Einsätze verursachten Verletzten) noch eine Zunahme der Ermittlungsverfahren auf. Philipp Markhardt von ProFans ist der Meinung, „dass es derzeit überhaupt keine Notwendigkeit für ein solches Papier gibt, das nichts anderes als blinden Aktionismus darstellt.“ Die DFL versucht unter Mithilfe des DFB am Staat vorbei eine Parallel-Justiz aufzubauen – eine, die leider meist nicht mit den rechtsstaatlichen Grundsätzen der Bundesrepublik vereinbar ist. Weiterlesen

Was hier und da passiert

Beherrschendes Thema dieser Tage sind das angebliche Gewalt-Problem des Fußballs und all die Sicherheitsgipfel, „Experten“ und unsägliche Presse-Berichterstattung dazu. Mitten in diese aufgeheizte Stimmung ist ein DFL-Konzeptpapier an die Öffentlichkeit gelangt, in dem ein Haufen Maßnahmen aufgezählt werden, die jede für sich nicht nur für jeden aktiven Fan eine Horrorvorstellung darstellen. Bei Publikative.org lässt sich das Konzept runterladen (www.publikative.org/2012/10/11/sicherheitsleak-das-dfl-papier-sicheres-stadionerlebnis-zum-nachlesen/). Der Verein Union Berlin hat zusammen mit seiner Fanszene eine Stellungnahme veröffentlicht, die im Grunde deckungsgleich mit unserer Meinung zu diesem Stück Papier ist (www.fc-union-berlin.de/data/misc/downloads/Positionierung des 1. FC Union Berlin e.V._.pdf). Auch die Fananwälte haben sich aus rechtlicher Sicht intensiv mit dem Maßnahmen-Katalog auseinander gesetzt. Eigentlich kann man durchaus davon sprechen, dass sie es auseinandergenommen haben (http://fananwaelte.de/Aktuelles/Aktuelles4/1,000000979380,8,1). Weiterlesen

Wir fühlen uns sicher. Ihr auch?

Seit Monaten überschlagen sich die Diskussionen und Berichte und wir stehen staunend daneben: Angeblich herrschen im deutschen Fußball Gewalt und Anarchie, ist der Stadionbesuch inzwischen ein gefährliches Abenteuer. Angeblich erlebt unser aller Lieblingssport eine nie dagewesene Dimension von Ausschreitungen. Weiterlesen