ULTRA‘ SANKT PAULI:
Für ein paar Schickeristen stand das vergangene Wochenende unter dem Motto „Wir fahren zu Scheißvereinen“. Deshalb führte der Weg einen Tag nach dem Sieg des FC Bayern beim Sinsheimer Sinnlosverein auch in die Messestadt Leipzig, um unsere Freunde von Ultrà St. Pauli beim dort ansässigen noch sinnloseren Scheißverein zu unterstützen.
Rein von der Tabelle her war es sogar ein „Spitzenspiel“. Waren die Dosen doch leider auch recht erfolgreich in die Saison gestartet und belegten nach dem dritten Spieltag den zweiten Platz vor dem punktgleichen FC St. Pauli.
In der ersten Halbzeit kamen die Bullenschweine leider um einiges besser ins Spiel. Es war vor allem der wieder mal glänzend aufgelegte Himmelmann und Mitte der ersten Halbzeit der Torpfosten, der die Braun-Weißen vor einem Rückstand rettete. Dieser Pfostentreffer war dann aber der Weckruf für die Hamburger, die nun auch richtig ins Spiel fanden. Eine Minute vor dem Halbzeitpfiff war es dann soweit: Rzatkowski mit dem Pass auf Lennart Thy und der haut den Ball in die Maschen. Totale Ekstase und ein richtig fetter Torjubel. Der Tifo passte sich dem Spielgeschehen an: am Anfang ein paar schwächere Phasen, aber dann richtig gut und die Lieder teilweise auch lange getragen.
Nach dem Pausentee ging es dann sowohl auf den Rängen als auch auf dem Rasen recht gut los. Der Tifo jetzt von Beginn an auf einem guten Niveau, das hat richtig Spaß gemacht. Und auch die 11 Braun-Weißen auf dem Rasen versteckten sich nicht, sondern hielten gut dagegen und hatten ihre Chancen.
Etwa Mitte der zweiten Halbzeit machten unsere Freunde den „Anhängern“ des Konstrukts mittels Spruchband klar, was man von ihnen hält: „Scheiße seid Ihr und Scheiße bleibt Ihr“. Eine klare Aussage, die keiner weiteren Erklärung bedarf. Das Spruchband blieb dann auch bis zum Spielende hängen.
Auf dem Platz entwickelte sich zum Ende hin eine richtige Abwehrschlacht. Die Leipziger drückten mit aller Macht auf den Ausgleich. Die Braun-Weißen setzten zwar auch noch den einen oder anderen Konter, waren aber vor allem darauf bedacht, den Vorsprung über die Zeit zu retten. Dabei konnten sie sich vor allem auf den starken Himmelmann und auf die Fans verlassen. Die Südkurve St. Pauli in dieser Phase der vielbeschworene zwölfte Mann. Der Tifo teilweise richtig laut und fast der ganze Gästebereich zog mit. Nach absolut unangemessenen fünf Minuten Nachspielzeit war es dann endlich amtlich: Bullenschweine: 0! FC St. Pauli: 1!
Mit diesem wichtigen Auswärtssieg hat sich der magische FC jetzt schon ein ordentliches Punktepolster geschaffen. Nächsten Sonntag muss man wieder auswärts antreten, diesmal beim FSV Frankfurt. Sollte der FC St. Pauli auch in Hessen die 3 Punkte mitnehmen, hätte man mit dann 13 Punkten schon nach 5 Spieltagen so viele Zähler auf dem Konto wie in der vergangenen Saison nach 17 Spieltagen. Man kann also zuversichtlich sein, dass unseren Freunden eine Zitterpartie wie in der vergangenen Saison erspart bleibt, als man bis zum letzten Spieltag um den Klassenverbleib bangen musste.
Zum Schluss bleibt uns nur noch, uns bei unseren Freunden für ihre Unterstützung am Samstag in Sinsheim und für die wie immer überragende Gastfreundschaft zu bedanken. Ultrà St. Pauli und Schickeria!
Bilder gibt es wie immer auf http://usp.stpaulifans.de zu sehen.
Wie im letzten SKB angekündigt, findet Ihr in dieser Ausgabe einen Bericht zum 21. Copa Ultras, bei dem wir im Sommer zu Gast waren.
Da der Donnerstag vor dem Turnierwochenende ein Feiertag war und es uns in der letzten Saison leider nicht allzu oft möglich war, unsere Freunde zu besuchen, starteten über 20 Mitglieder unserer Gruppe bereits Mittwochabend Richtung Bordeaux. Gegen 9 Uhr erreichten wir die neuen Räumlichkeiten der Ultramarines, wo uns bereits einige Leute in Empfang nahmen. Nach einer Besichtigung der neuen Räumlichkeiten sowie einer kleinen Stärkung machten wir uns auf den Weg in die Stadt. Dort gab es nach einer Pizza noch eine kleine Stadtführung, damit auch die Leute, die noch nicht in Bordeaux waren, etwas von der Stadt sehen können. Zeitig wurde der Rundgang jedoch beendet, da die Sonne schon ordentlich aufs Gemüt schlug und wir verzogen uns in den Stadtpark, um im Schatten ein paar Bier zu leeren. Immer wieder kamen dort Mitglieder von UB vorbei, die uns willkommen hießen. Am späten Nachmittag machten wir uns auf den Rückweg zu den Räumlichkeiten, die inzwischen ordentlich gefüllt waren und so fand der Abend bei einigen Bier und leckeren Baguettes doch relativ zeitig sein Ende, da wir von der langen Fahrt doch sichtlich erschöpft waren und uns auch am Wochenende nicht unbedingt viel Schlaf erwartete. Vier verschiedene Domizile wurden bezogen und am nächsten Morgen wurde von den Gastgebern jeweils ein vorzügliches Frühstück mit Wurst- und Käseplatten sowie Croissants aufgetischt. Ein Fettes Merci an dieser Stelle nochmal an unsere Gastgeber, uns hat es wirklich an nichts gefehlt.
Da die meisten Bordelais am Freitag entweder auf Arbeit mussten oder mit den Vorbereitungen für das Turnier beschäftigt waren, trafen wir uns am Morgen erneut an den Räumlichkeiten, um von da aus zum Strand aufzubrechen. So verbrachten wir den Tag im Kreise unserer Gruppe am Strand, diesmal ohne größere Schäden in Form von Ganzkörpersonnenbrand, hatte der ein oder andere in den vergangenen Jahren doch so seine schmerzhaften Erfahrungen machen müssen. Am Abend brachen wir zum Turniergelände auf, da das Turnier ausnahmsweise bereits am Freitag eingeläutet werden sollte. So gab es erneut leckere Baguettes zu essen und gut gestärkt traten wir anschließend zum Whiskey Pong an. Wir zogen uns ganz achtbar aus der Affäre und der ein oder andere feierte noch bis in die Morgenstunden weiter. Nach viel zu kurzem Schlaf startete dann am Samstag das alljährliche Fußballturnier, bei dem wir wie eigentlich immer keine sonderlich gute Figur abgaben und nach der Vorrunde die Segel streichen mussten. Zumindest konnten wir uns so auf andere Dinge wie dem Konsumieren alkoholischer Getränke und anderer Genussmittel konzentrieren. Zum diesjährigen Programm zählte neben dem Fußballturnier auch wieder das Boule, sowie ein Wettbewerb im Weitrutschen. Am Abend leiteten zunächst zwei UB Mitglieder den Abend mit einigen musikalischen Klassikern ein, ehe ein älteres Mitglied, seines Zeichens professioneller DJ das Zepter übernahm. Was soll ich sagen? Der Typ brachte auch sonst ruhige Gemüter dazu, das Tanzbein ordentlich zu schwingen, ganz starker Auftritt. Da wir am nächsten Tag aber zeitig aufbrechen mussten, konnte das nicht ewig so weiter gehen und nach und nach begaben sich viele Leute ins Zelt. Zwar wurde der ein oder andere auf relativ rabiate Art und Weise wieder zurück zur Bühne bzw an die Bar befördert aber als die Sonne dann bereits wieder aufging war endgültig Schluss. Am nächsten Morgen hieß es zusammenpacken und Abschied nehmen, da viele Montag arbeiten mussten. Anschließend machten wir uns auf den 14 stündigen Heimweg und nach einem ausgiebigen Stopp im Supermarkt waren wir gegen 2 Uhr Nachts wieder in München.
An dieser Stelle nochmal ein großes Danke nach Bordeaux für das überragende verlängerte Wochenende! C´est Bordeaux et München!
Sportlich haben wir ja bereits in der vergangenen Ausgabe über den Saisonstart berichtet. Am vergangenen Wochenende gastierte der FCGB in Lille. In einem schwachen und ereignisarmen Spiel trennte man sich 0:0 und hat nun nach 3 Spielen 2 Punkte auf dem Konto. Am kommenden Donnerstag steht nun das Europapokal Rückspiel in Almaty (Kasachstan), für das die Ultramarines stolze 7680 km zurücklegen mussten, an. Wir gehen davon aus, dass man sich hier durchsetzt und wir auf die Auslosung am Freitag hinfiebern dürfen. Am Wochenende steigt dann das Atlantik Derby gegen Nantes, bei dem auch einige Mitglieder unserer Gruppe dabei sein werden.
HORDA AZZURO JENA:
Einen Tag nach unserem erfolgreichen Saisonstart gastierten unsere Freunde vom FCC beim BFC in Berlin. Ein durchaus interessantes Spiel mit vielen Aufeinandertreffen in der Geschichte der DDR Oberliga, aber auch eine Fanszene mit einen gewissen Ruf. In Richtung Berlin brachen unsere Freunde, mit Unterstützung von 18 Südkurvenaktivisten aus München, am frühen Samstag Morgen auf. Die Südkurve aus Jena traf sich zum gemütlichen frühstücken an einem See in der Nähe von Berlin und so wurde sich in gemütlicher Atmosphäre gestärkt und auch ein wenig abgekühlt. Nach dem gemeinsamen Foto ging es dann im Konvoi Richtung Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark. Zum Spielbeginn gab es wie gewohnt ein sehr schönes Intro mit Doppelhaltern und Fahnen unserer Freunde. Bilder gibt es natürlich wie gewohnt unter www.horda-azzuro.de. Der Gästeblock war gut besucht und es fiel auch früh die Führung für den FCC. Der Torschütze jubelte dann direkt vorm Gästeblock und feierte das Tor. Es ist zu erkennen, dass das Verhältnis zwischen Spielern und Fans sehr gut ist. Die heimische Fanszene war nicht so oft zu vernehmen, außer die älteren BFCer auf den Sitzern, die 2-3 mal zu hören waren und durch pöbeln auffielen. Den Ausgleich erzielten die Berliner dann leider auch noch, obwohl Jena in der ersten Hälfte die besten Chancen zum 2:0 hatte. Doch in den letzten Minuten zeigte der FCC nochmal Siegeswillen und so konnte mit einen ordentlichen Torjubel, der Sieg gefeiert werden.
Direkt im Anschluss an unser Spiel in Hoffenheim machten sich einige FC Bayern Ultras auf den Weg in das schöne Jena. Dort angekommen wurde der Abend im Lokal verbracht und die, wie immer perfekte, Gastfreundschaft genossen. Pünktlich zum gemeinsamen Frühstück kam der zweite Teil unserer Reisegruppe an und es wurde sich gemeinsam auf das Spiel eingestimmt. Gut gestärkt ging es dann bei strahlendem Sonnenschein in Richtung Stadion. Dort angekommen wurde zuerst das Fanprojekt aufgesucht, an dem es heute Kaffee und Kuchen gab. Da das Spiel immer näher rückte, begab man sich in den Block. Von dort konnte man den komplett leeren Gästeblock bewundern. Sieht man ja auch nicht alle Tage! Die Stimmung kann getrost als gut bezeichnet werden und so gewann die Mannschaft von der Kurve getragen mit 2:0.
Weiter ging es dann am Mittwoch mit einem Auswärtsspiel in Meuselwitz, zu dem sich auch drei Schickeria Mitglieder aufmachten. Ein Highlight war der Weg zum Gästebock, ein kleiner Trampelpfad zwischen Büschen. Der Gästeblock war gut gefüllt und die Südkurve startete mit vielen Fahnen optisch ansprechend in das Spiel und lieferte auch akustisch einen Auftritt auf hohem Niveau. Das Spiel lief leider nicht wie gewünscht für die Mannschaft des FCC und schlussendlich musste man sich mit 2:0 geschlagen geben. Da wäre deutlich mehr drinnen gewesen, insbesondere da Meuselwitz mehr schlecht als recht in die Saison gestartet war und bereits nach vier Spieltagen drei Niederlagen gesammelt hatte.
Bilder gibt es wie immer auf der Homepage der HA zu sehen.