Neues von unseren Freunden

Bedingt durch die Winterpause gibt es von unseren Freunden aus St. Pauli und Bochum seit dem Online-SKB zum Gladbach-Spiel nichts neues zu berichten. Deshalb fällt die Rubrik „Neues von unseren Freunden“ dieses Mal etwas kürzer aus.

HORDA AZZURO JENA:
Erfahrungsgemäß ist auch die spielfreie Zeit im Winter doch immer wieder mit ein paar Schmankerln angereichert. Am 18.01. stand ein Testkick gegen den abstiegsbedrohten Drittligisten Chemnitzer FC an. Vor ca. 700 Zuschauern konnte im Ernst-Abbe-Sportfeld ein Unentschieden mit zwei Toren auf beiden Seiten erspielt werden. Aufgrund des parallel stattfindenden Fankongresses wurde das Spiel überwiegend von den Harakiri, die Nachwuchsgruppe der Horda Azzuro, besucht.
Am folgenden Wochenende rollte der Ball wieder im Rahmen eines Fanszeneturniers, der Fight Night in Naumburg. Als coole Abwechslung beginnt dieses Turnier erst am Abend gegen 20 Uhr und endet um ungefähr 4 Uhr. Alle Erlöse werden zugunsten von Betroffenen staatlicher Repression eingesetzt.

Das dominierende Thema der Winterpause bleibt allerdings der, durch die Mitgliederversammlung des FCC beschlossene, Einstieg des belgischen Investors Roland Duchatele. In einer geheimen Abstimmung stimmten 518 der 638 Anwesenden für den Verkauf von 49,98 Prozent der Stimmrechte sowie 95 Prozent der Anteile an der FC Carl Zeiss Jena Fußball Spielbetriebs GmbH für zwei Millionen Euro. An dieser Stelle muss betont werden, dass der Investor auch über ein Engagement bei Rot-Weiß Erfurt nachgedacht hatte. Zitat: „Erfurt wäre eine Option gewesen. Aber andererseits haben wir schon eine Firma in Erfurt. Da ist es nicht schlecht, etwas anderes in Jena aufzubauen.“ Allein, dass ein Fußballverein mit dem Begriff „Firma“ umschrieben wird, entspricht nicht unserem Idealbild des Fußballs. Beim Fußball sollten andere Werte und Prinzipien gelten! Abschließend kann man für die Zukunft nur auf das Beste hoffen. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Investor, der nur am finanziellen Gewinn interessiert ist, einen Verein nach seinem Ausstieg in Trümmern hinterlässt.
Das komplette Interview, aus dem oben zitiert wurde, gibt es unter folgendem Link, immerhin will er kein neues Stadion bauen.
FIGHT MODERN FOOTBALL!

ULTRAS SAMB:


Das Auswärtsspiel bei Vismara wurde mit 2:0 gewonnen. Der Vorsprung von Samb beträgt mit uns vergleichbare 15 Punkte…
Am Sonntag geht es mit einem weiteren Auswärtsspiel bei Elpidiense weiter. Forza Samba!

ULTRAMARINES BORDEAUX:


Nachdem es wie beim letzten Mal erwähnt, vor der Winterpause sportlich bergauf ging, kam es aus sportlicher Sicht letzte Woche zu gleich drei Rückschlägen: Zunächst unterlag man erwartungsgemäß zu Hause im Coupe de la Ligue Paris St.Germain mit 1:3. Bei dieser Partie standen die Ultramarines erstmals in ihrer Geschichte im Coup de la Ligue in der Kurve und supporteten. Zuvor hatte man diesen Pokal immer abgelehnt, da er weder Tradition hat, noch jemanden interessiert. Zwar exisitiert der Coup de la Ligue schon seit 1991, doch er war schon immer recht unbeliebt, sowohl bei Vereinen als auch bei den Ultragruppen selbst. Deswegen wurde auch die „CNU“, ein Zusammenschluss französischer Ultragruppen, angeführt von den Ultramarines, den Magic Fans und den South Winners, ins Leben gerufen und der Cup sollte von da an boykottiert werden. Viele Jahre lang konnte der Boykott erfolgreich durchgezogen werden, da der Cup aus Sicht der Ultras in Frankreich den modernen Fußball in Reinkultur repräsentiert: Die Folgen waren erschreckend niedrige Zuschauerzahlen und viele Vereine, die dem Cup kaum Beachtung schenkten und nur eine bessere B-Elf aufstellten. So kam es, dass der französische Verband am Ende der Saison 2008/2009 darüber nachdachte, den Cup endgültig abzuschaffen, was jedoch letzten Endes nicht in die Tat umgesetzt wurde. Mit dem Niedergang der französischen Ultrabewegung wurden auch die Magic Fans und South Winners schwach und begannen die Spiele im Coup de la Ligue zu besuchen, immerhin berechtigt der Sieg zur Teilnahme an der Europa League. Da man in Bordeaux nun erkannte, dass man die einzige Gruppe ist, die noch aktiv gegen diesen Cup kämpft, wurde beschlossen, die Taktik zu ändern und von fortan den Protest auf die Tribünen zu verlagern. Entsprechend wurden im Spiel gegen Paris auch gleich einige Spruchbänder zum Thema gezeigt ( „Die Fans verarscht, die Stadien leer, Euer Geschäft ist Euch wichtiger als der Fußball!“) und ordentlich Pyro gezündet.
Den nächsten Rückschlag setzte es dann in der Liga, als man gegen Bastia auf Korsika mit 0:1 unterlag und nur 3 Tage später ebenfalls auf Korsika, als man beim Fünftligisten FA Ile Rousse Monticello mit 4:3 nach Elfmeterschießen auch noch aus dem nationalen Pokalwettbewerb flog. Wenigstens in der Liga konnte man durch einen 2:0 Erfolg gegen St. Etienne den Abstand auf die internationalen Startplätze auf 3 Punkte verkürzen und man darf weiter auf einen positiven Ausgang dieser chaotischen Saison hoffen.

BRIGATE ROSSOBLU CIVITANOVA:


Am vergangenen Sonntag empfing Civitanova den Spitzenreiter aus Ancona. Auch aus Fansicht ist dies ein sehr interessantes Spiel. So fanden sich im Gästeblock rund 800 Tifosi der Curva Nord ein, welche von der Curva Ovest Ferrara unterstützt wurden und einen sehr starken Auftritt zeigten. Die Heimkurve war ebenfalls gut besucht. Leider wurde das Spiel durch einen Elfmeter mit 1:0 für Ancona entschieden.