Was hier und da passiert

So, die erste Pokalrunde und der erste Spieltag sind vorüber und dementsprechend gibt es schon wieder jede Menge aus den Kurven der Bundesliga zu berichten. Dank Social Media und Smartphone dürfte auch jeder schon über die schönsten Choreos, die witzigsten Spruchbänder und die beste Pyroshows informiert sein. Deshalb sind wir mal so frei und sparen uns das Ganze.

Auch über die Europacup-Quali könnt Ihr Euch auf den bekannten Seiten (u.a. ultras-tifo.com) einfach und schnell informieren. Eine kleine Anmerkung gestatten wir uns trotzdem: In der Europapokalqualifikation gab es neben einigen spannenden Begegnungen aus Fansicht nämlich vor allem die interessante Entwicklung, dass die UEFA anfing, Zaunfahnen zu verbieten, da auf ihnen politische Statements zu sehen waren. Neben den Zaunfahnen bei einigen osteuropäischen Klubs sorgte vor allem das Verbot der Fahnen der Fangruppe Carsi von Besiktas Istanbul für Aufsehen.

faszination-fankurve.de – UEFA verbietet Carsi-Fahnen und Choreografie

Und da die UEFA so herrlich unpolitisch ist, hinderte sie Slovan Bratislava im Hinspiel gegen BATE Baryssau auch nicht daran, den polnischen Freunden der Gäste von Piast Gliwice einfach mal aufgrund ihrer Nationalität den Eintritt zum Stadion zu verwehren. Die Freunde mussten vor den Stadiontoren verbleiben. UEFA against Racism? Was ist diese Praxis denn anderes? Gut in Erinnerung bleibt in diesem Zusammenhang auch das Spiel von NK Maribor gegen Zeljeznicar vor zwei Jahren, als es als neutraler Zuschauer ohne slowenischen Pass quasi unmöglich war, sich legal Zutritt zum Stadion zu verschaffen, da man einfach keine Karte kaufen durfte. Eine mehr als bedenkliche Entwicklung, die auch die Fanlandschaft des FC Bayern mit ihrer Vielzahl an Fanclubs im nahen Ausland durchaus einmal betreffen könnte.

Damit Ihr aber nicht gleich zu Beginn der Saison wieder ins Trübsal blasen kommt, bieten wir Euch heute stattdessen mal etwas für Auge und Ohren aus dem Ausland.

In Südamerika wurde während unserer Sommerpause noch der Vereinsmeister ermittelt. Als Letzter der großen Fünf des argentinischen Fußballs durfte sich nun auch San Lorenzo in die Siegerliste eintragen. Kein Wunder, dass nach so langer Wartezeit die Hinchas der Rot-Blauen besonders inbrünstig einen argentinischen Klassiker durchs Rund schmettern. So wie unsere Leidenschaft dem Europapokal gehört, besingen die Argentinier ihre Besessenheit von der Copa Libertadores

(Beim zweiten Lied zum Ende hin seht Ihr übrigens, dass über dem Kopf klatschen ziemlich cool rüber kommt)

Zu einer Zeit, in der Youtube noch nicht laufend neue Medienstars und –kampagnen kreierte, sorgte ein kurzes Video aus Italien schon für große Begeisterung in deutschen Fankreisen (Hinfahren und selbst anschauen kann man durch nix ersetzen, aber ein cooles Video darf man trotzdem auch mal genießen):

Und auch wenn die Welt der Ultras in Italien seither mehrfach in ihren Grundfesten erschüttert wurde, zaubern die Jungs aus Cavese immer noch ein richtig geiles Flair in die Kurven.
Hier beim Auswärtsspiel in der Coppa Italia gegen Battipaglia.


Dazu die fantastische „Da Padre in Figlio – Ultras“-Zaunfahne, die anzeigt, dass in Italien Ultras halt kein Ding der jungen Generation ist, sondern in den Städten vom Vater zum Sohn weitergegeben wird.

Unter dem Motto „von Generation zu Generation“ stand auch eine Choreo der Winners 2005 von Wydad Casablanca. Ein Erwachsener spielt Fußball mit einem Kind und die Botschaft darunter lautet: „Über jedes Alter hinweg, gebt unser Erbe weiter“