Neues von unseren Freunden

HORDA AZZURO JENA:


Am Tag nach unserem Heimspiel gegen Ingolstadt machten sich zwei Schickeristen auf den Weg nach Jena, um unsere Freunde bei ihrem Heimspiel gegen den VfB Auerbach zu unterstützen.
Nach dem obligatorischen Frühstück im Lokal der Horda ging es gut gestärkt ins Ernst-Abbe-Sportfeld.
Auf dem Rasen zeigten die Hausherren von Beginn weg, dass man gewillt war, die 3 Punkte in Jena zu behalten. Und bereits nach 5 Minuten wurden die Offensivbemühungen der Jenenser belohnt, als der Auerbacher Hampf nach einem Eckball die Kugel im eigenen Tor unterbrachte. Auch danach waren die Blau-Gelb-Weißen die klar spielbestimmende Mannschaft. Ab der 34. Minute waren die Jenenser dann aber nur noch zu zehnt, weil Klingbeil mit rot vom Platz musste.
Kurz nach dem Seitenwechsel kam dann der nächste Rückschlag. Der Schiedsrichter wollte bei Eismann eine Tätlichkeit gesehen haben, Jena ab jetzt nur noch zu neunt. In der 67. Minute wurde dann auch noch Jenas Trainer Uluc auf die Tribüne verbannt. Trotz alledem kämpften die Hausherren weiter und wollten mit aller Macht die Führung ausbauen. Doch es kam, wie es kommen musste: in der Schlussphase mussten die Jenenser der doppelten Unterzahl und dem kraftraubenden Spiel Tribut zollen. Und so schoss Auerbach in der 83., der 84. und der 90. Minute noch 3 Tore zu einem 3:1 Sieg, der nicht nur sehr glücklich, sondern auch in dieser Höhe absolut unverdient war. Nach dem Schlusspfiff erfreute sich das Schiri-Gespann, das sich durch mehrere sehr fragwürdige Entscheidungen den Unmut unserer Freunde zugezogen hatte, auf dem Weg in die Kabine dem mit Regenschirmen bewaffneten Geleitschutz der Ordner. Etliche Fans auf der Haupttribüne wollten sich als gute Gastgeber zeigen und den sogenannten Unparteiischen ein paar verfrühte Weihnachtsgeschenke zukommen lassen.
Kurz vor Ende des Spiels hängten unsere Freunde übrigens die Südkurven-Zaunfahne ab und hängten stattdessen die Nico Hartmann-Zaunfahne an den Zaun. Nico wäre in jener Woche 39 Jahre alt geworden. Und so gedachte die Südkurve ihm nach dem Spiel noch mit Nico Hartmann-Gesängen.
Ein paar Worte noch zu den Gästefans: Auerbach hatte geschätzt 10-15 Fans mitgebracht, die sich auf der rechten Seite der Haupttribüne ihren Platz gesucht hatten. Der eigentliche Gästeblock blieb aus diesem Grund komplett geschlossen. Hoffen wir, dass die Blau-Gelb-Weißen in der Rückrunde erfolgreicher sind und doch noch die Teilnahme an der Aufstiegsrunde und den Aufstieg packen. Diese Liga, in der man die Vereine, die eine einigermaßen vernünftige Fanszene haben und eine ordentliche Zahl an Fans mitbringen an einer Hand abzählen kann, ist auf Dauer nicht wirklich motivierend. Momentan belegt man den dritten Platz mit 6 Punkten Rückstand auf Tabellenführer Nordhausen. Anfang Februar geht es dann bei Aufsteiger Schönberg wieder los.
Bilder zum Spiel findet Ihr wie immer auf horda-azzuro.de

ULTRAMARINES BORDEAUX:


Einige Zeit ist vergangen seit wir das letzte Mal aus Bordeaux berichtet haben. In dieser Zeit sind nicht nur in Bordeaux sondern auch in ganz Frankreich Dinge passiert, die wohl in absehbarer Zukunft den Fußball in Frankreich und auch alle Ultragruppen wesentlich beeinflussen werden. Die Terroranschläge in Paris haben international für großes Aufsehen gesorgt. Die Überwachung und Kontrolle wird, ein gutes halbes Jahr vor der EM, noch weiter zu nehmen und die Fußballfans bekommen es sofort am eigenen Leib zu spüren. So verhängte man in Frankreich ein generelles Gästefanverbot (vorerst bis zur Winterpause) und einige Sondergesetze wurden erlassen, die leider wohl auch gegen Fußballfans Anwendung finden werden. Der grausame Terroranschlag in Paris, der absolut zu verurteilen ist, war für die Politik und den Verband eine willkommene Gelegenheit, gegen die Ultras im eigenen Land vorzugehen, um der Welt ein sauberes Image des französischen Fußballs zu präsentieren.
Vor diesem Hintergrund rückte das sportliche Geschehen doch etwas in den Hintergrund, doch auch hier gibt es nicht wirklich viel positives zu berichten. Schon fast erwartungsgemäß schied man im Europapokal nach einem 1:2 beim FC Liverpool, sowie einem 2:2 im bedeutungslosen letzten Spiel gegen Rubin Kazan aus dem Europapokal aus. Bei der Niederlage in Liverpool waren auch 17 Mitglieder unserer Gruppe vor Ort. Der Großteil erreichte bereits mittwochs Liverpool, wo der Abend in den diversen Pubs und Clubs der Matthew Street mit den bereits anwesenden Bordelais verbracht wurde. Nachdem wir dank Feueralarm und Klempnerarbeiten leider viel zu wenig Schlaf bekamen, ging es leicht verkatert am nächsten Tag aus den Federn. Am Vormittag erreichten auch die 2 Busse der Ultramarines Liverpool und nach ein paar Pints mit den Jungs und Mädels konnte es auch schon im Corteo Richtung Stadion gehen. Mit ca. 300 Leuten benötigten wir gute 2 Stunden für den Corteo, definitiv ein neuer Rekord. Bereits vor Abmarsch hatten die Ultramarines hunderte kleiner Fahnen verteilt, die nochmal das Motto des Tages „Bordeaux Coupe d Europe“ darstellen sollten, war es doch zu diesem Zeitpunkt schon absehbar, dass es für mindestens 1 Jahr das letzte internationale Spiel für den FCGB wird. Entsprechend motiviert gingen die zahlreich angereisten Bordelais im Stadion zu Werke, wobei leider nur wenige der für die Fahnen vorgesehenen Bambusstecken den Weg durch die Einlasskontrollen fanden. Die Fahnen wurden trotzdem während des Spiels immer wieder gut eingesetzt und die Stimmung konnte sich wirklich sehen lassen und fand mit dem 1:0 durch Saivet seinen Höhepunkt. Die ca 1000 mitgereisten Fans aus Bordeaux waren noch nicht verstummt, da fiel leider durch einen sehr zweifelhaften Elfmeter bereits der Ausgleich für die Gastgeber. Als Benteke in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit dann zum 2:1 traf, war die Euphorie wieder etwas gebremst. Allerdings zog man bis zum Ende durch und verabschiedete sich würdig aus dem Europapokal. Die Heimseite dagegen eine einzige Enttäuschung. Die Erwartungen waren nach diversen Berichten eh nicht wirklich hoch, aber dass man sich trotz eigener Führung keine drei Mal dazu aufraffen kann zu singen ist einfach nur traurig und zeigt wie weit der englische Fußball gesunken ist. Nach dem Spiel ging es erneut in die diversen Pubs der Stadt, wo der Abend seinen Ausklang fand. Am Freitag ging es dann abends zurück nach London, von wo aus wir nach einer Nacht am Flughafen am Samstag früh Richtung München abhoben, um noch rechtzeitig zum Heimspiel gegen Hertha aufzuschlagen. Mal wieder ein top Trip mit den Ultramarines, wir hoffen bei unseren nächsten Europapokalspielen etwas zurückgeben zu können.
Genauso wie international läuft es auch in der Liga eher suboptimal und so gab es sehr durchwachsene Ergebnisse. Ein 1:4 im Heimspiel gegen Caen brachte das Fass dann zum Überlaufen und so wurde das Heimspiel gegen Guingamp boykottiert. Lediglich einige Spruchbänder in der Heimkurve waren zu sehen, die auf die Missstände aufmerksam machten. Außerdem kam es erneut zu einem Treffen zwischen Vereinsoffiziellen und den Capos der Ultramarines, wo man seinem Ärger Luft machen konnte. Es wurde sich schlussendlich darauf geeinigt, die weiteren Spiele bis zur Winterpause abzuwarten und dann in der Winterpause mit einigen Veränderungen im Kader und weiteren Gesprächen für eine Besserung zu sorgen. Immerhin konnte man seit dem Boykott mit einem 1:0 gegen Guingamp und am vergangenen Wochenende mit einem 1:1 beim 2. aus Angers akzeptable Ergebnisse erzielen.
Am Wochenende steht nun das eminent wichtige Spiel gegen Marseille an. Seit 36 Jahren hat man zu Hause nicht mehr gegen OM verloren. Diese Serie soll auch im neuen Stadion weiterhin Bestand haben. Danach geht es erst mal in die Winterpause, ehe es bereits am 9.1. mit dem Spiel in Montpellier weiter geht. Da dürfen die Ultramarines dann hoffentlich auch wieder auswärts fahren!

ULTRA‘ SANKT PAULI:


Spätestens nach unserer Aktion beim Ingolstadt Heimspiel dürfte es sich herumgesprochen haben. In der Vergangenheit war beim Thema Stadionverbote auf St. Pauli im Vergleich immer eine recht geringe Anzahl an Personen betroffen. Wobei natürlich jedes einzelne SV eins zuviel ist. Jetzt hat es Ultrà Sankt Pauli und die gesamte braun-weiße Fanszene aber erwischt. Vor dem Auswärtsspiel in Kaiserslautern und in den Tagen danach sind rund 100 Stadionverbote zugestellt worden. Gültig bis Ende 2016, teilweise sogar für die nächsten drei Jahre. Die beiden Auswärtsspiele in Kaiserslautern und Bielefeld waren dann natürlich nicht leicht und entsprechend emotional. Eine große Anzahl Ultras vor den Toren, ein Zustand, an den man sich bei unseren Freunden in nächster Zeit gewöhnen muss. Sportlich läuft es nach den beiden Niederlagen gegen die Blauen und gegen Nürnberg wieder etwas besser. Auf dem Betzenberg konnte knapp mit 2:1 gewonnen werden. In Bielefeld gab es ein torloses Remis. Ultrà Sankt Pauli hat zur aktuellen Situation eine Stellungnahme veröffentlicht. Diese ist wie auch die Fotos von den letzten Spielen auf usp.stpaulifans.de zu finden.
GEMEINSAM HALTEN WIR DEN KURS – EGAL WIE STARK DIE STÜRME SIND! DIFFIDATI CON NOI!