Neues von unseren Freunden

ULTRAMARINES BORDEAUX:


Am vergangenen Wochenende ergriffen 5 Mitglieder unserer Gruppe die Möglichkeit, unseren Freunden in Bordeaux mal wieder einen Besuch abzustatten. Gegen Mitternacht gings los und ohne größere Probleme parkten wir das Auto um 11 Uhr am Noveau Stade de Bordeaux, in dem die Ultramarines zu diesem Zeitpunkt noch mit Vorbereitungen für die heutige Choreo beschäftigt waren.Wir drehten eine Runde um das neue Stadion, ehe uns unsere Freunde in Empfang nahmen. Als Treffpunkt funktionierte heute nicht wie gewohnt die Räumlichkeiten von UB, sondern ein Kleintransporter, der vor dem Stadion vorgefahren wurde. Dort wurden wir erst einmal mit Baguettes und Getränken versorgt und nutzten die Zeit bis zum Spiel zum Austausch über die neuesten Entwicklungen. Bereits im Voraus hatten wir leider lesen müssen, dass das Derby del Atlantique ohne Gästefans von statten gehen sollte. Grund dafür war die Entscheidung des FC Nantes, der nach Absprache mit der Brigade Loir bekannt gab, keine Tickets für dieses Spiel heraus zu geben. Die Polizei hatte das Kontigent aus fadenscheinigen Gründen von 2000 auf 500 begrenzt, was man in Nantes nicht einfach so hinnehmen wollte. Zudem war eine Anreise nur möglich wenn sich alle Karteninhaber auf einem Parkplatz vor Bordeaux einfinden, um von dort aus wie im Viehtransport von der Polizei zum Stadion eskortiert zu werden. Sicher bitter für alle Beteiligten, allerdings eine konsequente und richtige Entscheidung. Allgemein scheint sich, ein Jahr vor der EM in Frankreich, die Repressionsschraube weiter zu drehen. Willkürliche Verhaftungen beim letzten Heimspiel, wo Leute aufgrund eines Schals auf dem ein Marihuana Blatt abgebildet ist, verhaftet worden sind, sind nur ein weiteres trauriges Beispiel. Ein weiteres Thema waren die Auslosungen im Europapokal. Bordeaux hat mit Liverpool, Sion und Rubin Kazan eine akzeptable Gruppe erwischt, leider war die Terminierung der einzelnen Spiel etwas ungünstig und so müssen wir noch abwarten, bei welchen Spielen ein gegenseitiger Besuch möglich ist. Die Planungen laufen jedenfalls schon auf Hochtouren!
Relativ frühzeitig sollte es dann ins Stadion gehen, wo wir zum ersten Mal die neue Kurve betraten und als erste befreundete Gruppe im neuen Stadion unsere Fahne aufhängen durften.
Das Spiel läuteten die Ultramarines mit einer Choreo ein. Vom Oberrang wurde eine große Blockfahne herabgelassen, auf der ein Schiff mit UB 87 Logo zu sehen war. An den Seiten wurden dazu noch kleinere Blockfahnen, die den Schriftzug UB 87 ergaben heruntergelassen. Abgerundet wurde das ganze durch ein großes Spruchband im Oberrang, auf welchem „Immer präsent-trotz aller Widrigkeiten“ zu lesen war. Erwähnenswert vielleicht, wie chaotisch das Ganze ablief. Bei uns hätten wohl einige Leute einen Nervenzusammenbruch bekommen… Aber Chaos ist hier völlig normal, zudem befindet man sich noch in der Findungsphase im neuen Stadion, in der noch einiges ausprobiert wird und viele Dinge sich erst einspielen müssen, wie uns einige UB Mitglieder nach dem Spiel erklärten. Der Gästeblock blieb wie oben erwähnt verwaist, lediglich ein Spruchband mit der Aufschrift „Ohne unsere Fans ist der Fußball nicht das selbe“ prangte vor dem Gästeblock.
Ins Spiel startete das Team von Willy Sagnol sehr engagiert und vergab durch einen verschossenen Elfmeter die große Chance zur Führung. Khazri machte seinen Fehlschuss wenig später aber wieder weg und traf nach schöner Einzelleistung zum hochverdienten 1:0. Daran änderte sich trotz 10 minütiger Nachspielzeit nichts mehr und mit einer 1:0 Führung ging es in die Pause. Grund für die lange Nachspielzeit war eine Rauchshow der Bordelais, die das Spielfeld ordentlich einnebelte. Der Schiedsrichter unterbrach die Partie und der Präsident trat vor die Kurve, um die „Pyrochaoten“ zu ermahnen. Wie lächerlich auch er dieses Prozedere fand, zeigte sein ständiges Grinsen.
In der zweiten Halbzeit machte der FCGB mit dem 2:0 schnell den Sack zu und der erste Sieg in der neuen Saison war unter Dach und Fach. Wir schauten nach dem Spiel noch kurz an den Räumlichkeiten vorbei, ehe wir uns auf den Rückweg machten.
Bilder vom Spiel gegen Nantes findet Ihr wie immer unter ultramarines87.blogspot.de

HORDA AZZURO JENA:


Am spielfreien Wochenende hieß es für unsere Freunde aus Jena: Thüringenpokal! „Jaja na klar, wie jedes Jahr“ Die Horda rief dafür optional zu einer Auswärtsfahrt nach Weimar mit dem Fahrrad auf. Diesem Aufruf folgten auch 14 Zeisskrieger. Der Rest nahm dann doch lieber die gemütliche Anreisevariante. Mit dabei auch 9 Leute der Südkurve München. Organisiert wurde der Spieltag von der Sektion Weimar. Dazu traf man sich in der historischen Innenstadt auf ein Getränk und zum gemeinsamen Mobfoto, bevor es im Corteo zum Stadion ging. Das Intro wurde ebenfalls von der Sektion Weimar organisiert, unter dem Motto: “United Cities“. Zu sehen gibt es das Ganze unter www.horda-azzuro.de. Die Mannschaft des FCC´s schaffte dann auch gegen den SC Weimar mit 3:0 den Einzug in die nächste Runde. Hoffen wir wieder auf eine erneute Qualifikation zum DFB-Pokal, oder ist der Titelverteidiger gesetzt? 😀 In diesem Sinne: „Von Moskau bis nach Liverpool…“ Jena und Bayern!

ULTRA‘ SANKT PAULI:


Mit etwas Verspätung reichen wir noch den Bericht vom Pokalspiel unserer Freunde gegen die Borussen aus Mönchengladbach nach:
Enttäuschte uns die Losfee mit einem unattraktiven Gegner, wurde dem FC St. Pauli mit der VfL Borussia ein recht attraktives Los zugewiesen.
Was dann auf dem Platz passierte, war einem Pokalspiel durchaus angemessen, endete aber am Schluss leider doch enttäuschend. Gladbach ist halt nicht der HSV…
Außerhalb erwartete man rund um die Ottos eine stillose, aber dennoch große und durchaus laute Gästekurve. Doch auch hier wurde die Hoffnung teilweise enttäuscht. Wenn man schon drei Schwenkfahnen als Überzug nutzt, sollte da schon ein wenig mehr kommen zum Intro, als das bisschen Rauch. Dies zog sich auch durch den weiteren Spielverlauf und änderte sich erst nach dem 3:1.
Dass trotzdem echte Fußballatmosphäre aufkam, lag an dem Publikum auf den anderen Tribünen. Zum Intro zwei schicke Aktionen in der Südkurve und auf der Gegengerade und eine unglaubliche erste Halbzeit auf den Rängen. Sowohl Lautstärke, als auch die Lieder zauberten den über zwanzig anwesenden FC Bayern Ultras ein Lächeln auf die Lippen. Das war ganz großes Kino!
Einer der Mitfahrer aus dem (S)Ottocultura-Bus sorgte nach dem Spiel noch für den „Niveauhöhepunkt“ des Tages, indem er einen unserer Leute wissen liess, dass er dessen „Judenmutter fi***“ würde. Da ist wohl jede weitere Bemerkung überflüssig…
Ein herzlicher Dank geht an unsere Freunde für die wieder mal überragende Gastfreundschaft und auch für die Unterstützung bei unserem eigenen Pokalspiel in Karlsruhe!

Das Auswärtsspiel des FC St. Pauli beim FSV Frankfurt hatten wir uns schon frühzeitig ausgewählt, um unseren Freunden einen großen Besuch abzustatten. So kam es, dass etwas mehr als 40 FC Bayern Ultras zu nachtschlafender Zeit einen Bus bestiegen, um gemeinsam in die Mainmetropole zu fahren. Mit an Bord war auch ein USPler, der uns am Samstag bei unserem Heimspiel gegen die Pillen aus Leverkusen besucht hatte. Zusammen mit einigen anderen, die individuell anreisten, waren es dann alles in allem rund 50 Rot-Weiße, die den Weg nach Frankfurt antraten.
Apropos rot-weiß: Ultrà Sankt Pauli hatte im Vorfeld der Partie dazu aufgerufen, dass alle im roten T-Shirt nach Frankfurt kommen sollten. Ein Motto, das unsereins beim Durchstöbern des heimischen Kleiderschranks nicht vor unlösbare Probleme stellte… 😉
Am Zielort angekommen steuerten wir erstmal ein Lokal in der Frankfurter Innenstadt an, in welchem die Fans der Braun-Weißen die Zeit bis zum Spiel überbrücken wollten. Es dauerte auch nicht lange, bis der Mob unserer Freunde die Straße lang kam. Nach großem Hallo und herzlicher Begrüßung besetzte man gemeinsam die Lokalität und verbrachte bei Speis und Trank eine schöne Zeit zusammen. Vor dem Lokal achteten Frankfurter Bullen und die Hamburger Zivis darauf, dass die nationale Sicherheit auch in der hessischen Metropole gewährleistet ist.
Irgendwann musste man dann aber doch aufbrechen und lief gemeinsam zum Stadion. USP hatte ein Spruchband für ein älteres Gruppenmitglied im Gepäck, der auf eine imposante Serie von 10 Jahren ohne ein verpasstes Pflichtspiel des FC St. Pauli zurückblicken kann. Auch von uns herzlichen Glückwunsch zu dieser Serie! Das Spruchband wurde vor dem Spiel auch noch von der Mannschaft auf dem Rasen präsentiert. Eine schöne Geste!
Die Fanszene der Braun-Weißen hatte auch noch eine optische Aktion zum Intro vorbereitet. Zuerst bedeckte eine Blockfahne im braun-weiß-roten Streifenmuster den Gästeblock. Nachdem die Blockfahne runterging, gab es ein schön anzusehendes Intro aus roten und gelben Luftballons, rotem und gelbem Rauch, Fahnen und einigen Bengalos. Vor dem Block hing dazu ein Spruchband „12.09. – Hamburg bleibt rot“. Kleiner Exkurs: diesen Samstag planen Pegida, Hogesa und andere „besorgte Bürger“ eine Demo in Hamburg unter dem Motto „Tag der deutschen Patrioten“, um dort ihre rassistische und menschenverachtende Einstellung auf die Straße zu tragen. Gegen diesen Naziaufmarsch mobilisiert u.a. die Fanszene des FC St. Pauli schon länger auf vielfältige Weise.
Gespielt wurde aber auch noch. Die Braun-Weißen standen lange Zeit defensiv sehr gut und liessen fast keine Torchance für die Hausherren zu. Offensiv war man aber leider zu harmlos. So ging es torlos in die zweite Halbzeit. Dort dauerte es dann nur bis zur 46. Minute, dann konnte der Frankfurter Halimi mit einem Distanzschuss den einzigen Treffer des Tages erzielen. Der Magische FC scheiterte anschließend immer wieder am Torhüter des FSV Frankfurt. So blieb es leider bei der 1:0 Niederlage, der ersten Niederlage des FC St. Pauli in der laufenden Saison. Mit dem Tifo konnte man dagegen durchaus zufrieden sein, wenn man den Spielverlauf und die wiedermal extreme Hitze berücksichtigt.
Nach dem Spiel ging es dann gemeinsam wieder zu den Bussen. Nachdem man sich verabschiedet hatte, ging es für unsere Freunde wieder heim in den Norden, während unser Bus zurück nach München fuhr.
Der FC St. Pauli empfängt nun am madigen Montag den Aufsteiger aus Duisburg am Millerntor. Die Zebras sind noch ohne Sieg und haben bereits 12 Gegentore, mehr hat kein anderes Team. Theoretisch also eine durchaus machbare Aufgabe. Hoffen wir auf weitere 3 Punkte für unsere Freunde. Hier gewinnt nur einer, St. Pauli und sonst keiner!
Zum Schluss bleibt uns nur noch, uns für die wiedermal sehr herzliche Gastfreundschaft zu bedanken. Einen riesen Dank und fetten Respekt auch dafür, dass unsere Freunde keine Mühen gescheut haben und jedem von uns eine Eintrittskarte organisiert haben. Wenn man bedenkt, dass der FSV Frankfurt mit 12500 Plätzen der kleinste Zweitligaground ist und gerade bei Auswärtsspielen häufig Massen an Umlandfans und Alternativen aus der Umgebung kommen, um den „Kultclub“ zu sehen, dann kann man das gar nicht genug würdigen.
Bilder zu beiden Spielen gibt es auf usp.stpaulifans.de zu sehen. Und hier gibt es auch noch ein Video zum Intro beim Spiel in Frankfurt: