Neues von unseren Freunden

HORDA AZZURO JENA:

5. Flutlicht Festival Jena:
Nach dreijähriger Abstinenz hiess es endlich wieder Flutlicht Festival in Jena. Dazu machten sich über 20 Münchener auf, das ganze Wochenende über mit unseren Freunden zu feiern und zu rocken. Am Freitag war bereits eine Menge geboten und musikalisch stand der Höhepunkt des Festivals mit der coolen Band „Brechraitz“ aus Jena und im Anschluss dann „The Offenders“ an. Das Festivalgelände war super voll, auch auf Grund des guten Wetters. So wurde ordentlich gerockt und gepogt vor der Bühne. Wem das zu hart war, konnte auch ein wenig abseits nur die Musik geniessen. Nach den Bands ging es dann noch zur Aftershow. Richtig gut organisiert wieder. Dort konnte dann auch der Letzte noch einmal abrocken und sich in den Morgen pogen. Am Samstag Morgen war dann beim Frühstück relativ wenig los. Auf dem Programm stand auch erstmal chillen und dann Tischtennis. Ein nettes Turnier mit grossen Qualitätsschwankungen. Aber die Vorrunde konnte auch hier bewältigt werden. Dann trudelten gegen Mittag auch die ersten Feierfreunde ein und es konnte noch einmal der letzte Abend ausgewertet werden. Inhaltlich gab es auch einige interessante Vorträge an dem Wochenende. Am Freitag stand mit „Thüringen – Das braune Herz Deutschlands?“ schon ein sehr interessanter Vortrag an. Aber auch am Samstag mit den Themen Homophobie, Antisemitismus und Hooligans. Zusätzlich wurden noch eine Menge Workshops angeboten. Rundum einfach genial und organisatorisch einfach ein Mammutprojekt. Vielen Dank an alle Organisatoren auch an dieser Stelle noch einmal von uns. Für das leibliche Wohl wurde natürlich auch das ganze Wochenende über gesorgt, und natürlich wurde auch hier wieder kulinarisch eine Menge geboten. Am Samstag Abend stand dann die Hip Hop Aftershow an und dort ging es auch wieder sehr heiss her. Auf jeden Fall stand am Sonntag das Fußballturnier an und bei Beginn war erstmal nur ein Spieler anwesend. Telefonieren half leider auch nicht viel. Die Feierlichkeiten hatten die komplette Mannschaft zerstört. Durch ein wenig Entgegenkommen und Hilfe aus Jena konnte dann aber doch gespielt werden. Das Ergebnis war: „dabei sein ist alles“ 🙂 Am Nachmittag gab es dann noch eine Podiumsdiskussion zum Thema RB – Untergang des Fußballs. Ein super Wochenende fand danach für alle ein Ende, außer für die fleissigen Organisatoren, die noch abbauen mussten. Ein Schmankerl war das Festival und ist schon jetzt wieder fest eingeplant bei uns im nächsten Jahr. Jena und Bayern!

Südkurve Cup (Nico Hartmann Cup):
Nachdem es beim Flutlichtfestival sportlich für uns katastrophal lief, hatten wir uns für den Südkurve-Cup vorgenommen, ambitionierter aufzutreten. Am bisher heißesten Tag des Jahres, bei über 37 Grad, kam es uns zu Gute, dass wir mit einem großen Kader angetreten waren und so sehr viel wechseln konnten. So haben wir die Gruppenphase ohne Niederlage und Gegentor als Gruppenerster überstanden. Leider haben wir dann gegen die abgebrühtere Section Ouest im Neunmeterschießen verloren und konnten den FC Bayern leider wieder nicht angemessen vertreten.
Dafür konnten wir uns mehr den kulinarischen Köstlichkeiten und den kühlen Getränken widmen, welche die Horda auftischte. Insgesamt war alles wieder extrem gut organisiert und der ganze zeitliche Ablauf lief hervorragend. Dem heißen Wetter wurde mit Wassereimern, Planschbecken und Schläuchen begegnet, so dass man sich jederzeit abkühlen konnte und wem das noch nicht reichte, der ist in die nahegelegene Saale gehüpft.
Inhaltlich wurde natürlich auch einiges geboten. Es gab einen interessanten Vortrag über die finanzielle Unterstützung des Nachwuchsbereiches aus der Fanszene. Dieses Jahr wurde für die Jugendabteilung ein Fitnessbereich eingerichtet, um die Jugend in Jena noch fitter zu machen. Außerdem wurde das interessante Projekt 5gegen2 vorgestellt. Eine hoffentlich gute Konkurrenz zum Brausehersteller, der für Unruhe im Fußball sorgt. Der Gewinn wird außerdem für Amateurvereine verwendet, um diese zu unterstützen.
Nachdem die Lost Boyz das Turnier für sich entschieden hatten, kam es zum feierlichen Teil mit HipHop aus Jena und Karlsruhe und Ska/Reggae ebenfalls aus Jena. Besonders der HipHop DJ, der danach noch sämtliche Klassiker auflegte, wusste zu gefallen. Als Fazit kann man nur sagen, dass es ein super Tag mit unseren Freunden war und wirklich jeder auf seine Kosten gekommen ist. Jena und Bayern!

ULTRA‘ SANKT PAULI:

‚St. Pauli international?! Dass ich das noch erleben darf!‘ So oder so ähnlich dürften die 10 FC Bayern Ultras gedacht haben, als sie vom Testspiel gegen den BK Frem erfuhren und sich entschlossen, unsere Freundinnen und Freunde auf ihrem Weg nach Kopenhagen zu begleiten. Zwar hatte der FCSP natürlich auch in den letzten Jahren im Zuge der jeweiligen Trainingslager Freundschaftsspiele gegen internationale Gegner veranstaltet, doch da Ultrà Sankt Pauli im Regelfall bei diesen nicht als Gruppe anwesend ist, war es für uns die erste Gelegenheit seit 2011 – damals ebenfalls in Dänemark – Braun-Weiß außerhalb der hiesigen Staatsgrenzen zu sehen.
Die Münchner Autobesatzung machte sich Freitagmorgen auf den Weg, um den Abend in Hamburg verbringen zu können und dort in einen der 3 USP-Busse zu steigen. Etwa 2 Stunden vor Abfahrt verbreitete sich die Meldung, in Kopenhagen wäre eine bei St. Pauli-Fans beliebte Kneipe von Anhängern des FC Kopenhagen (welche eine Freundschaft zur ehemaligen CFHH pflegen) angegriffen wurde, was Spekulationen über den Verlauf des nächsten Tages hervorrief. Um es vorweg zu nehmen: vollkommen zu Unrecht, alles blieb mehr als entspannt. Nach ca. 3 Stunden Fahrt wurde das Transportmittel gewechselt und die Fähre bestiegen. Da Bayernfans ja bekanntlich Fähren-Fans sind, waren wir über die nur 45 minütige Überfahrt leicht enttäuscht und freuen uns schon auf die doppelte Länge bei unserer nächsten Europapokal-Tour auf die Insel – auch wenn langsam gerne mal was anderes als Manchester oder London als Opfer herhalten darf. Achja, Münchner Arroganz… 😉
Wieder Festland unter den Beinen gestalteten sich die restlichen 3 Stunden Busfahrt durchaus kurzweilig und gegen 9 Uhr erreichten wir die dänische Landeshauptstadt. USP hatte im Vorfeld einen kleinen Platz am Flussufer auserkoren, an dem sich direkt ein kleines Freibad befand. Der Bademeister schaute etwas verdutzt drein, als er bei seiner Ankunft feststellen musste, dass einige Unbelehrbare den Sprungturm eigenmächtig für eröffnet erklärt hatten. Bei Temperaturen über 30 Grad aber auch kein Wunder, sondern eher notwendige Erfrischung. Er nahm’s sportlich und konnte irgendwann selbst drüber schmunzeln – bei den dargebotenen ‚Kunstsprüngen‘ aber auch kein Wunder…
Nach ein paar Stunden in der prallen Sonne ging es im Corteo, welcher durch sein cooles, lockeres Flair sehr zu gefallen wusste, zum Hauptbahnhof, von wo die letzten Kilometer zum Stadion per Bahn bewältigt wurden. Der Boldklubben Frem hat sein Stadion, welches etwas an das von Austria Salzburg erinnert, etwas außerhalb des Zentrums, wurde 1886 gegründet und steht klar und deutlich im Schatten der beiden anderen Haupstadtclubs Bröndby IF und FC Kopenhagen. Dies zeigt sich nicht zuletzt daran, dass rund um das Stadion ausschließlich Schmierereien der beiden Großen zu sehen sind. Trotzdem hat sich hier eine kleine alternative Fangemeinde gebildet, die durch ihr Crowdfunding-Projekt dieses Spiel erst möglich machte.
Bevor dieses jedoch starten konnte, kam es zum einzigen, dafür umso bittereren Zwischenfall des Tages: In der Nacht hatten Nazis Schrauben und Nägel über dem gesamten Platz verteilt, riskierten so schwere Verletzungen der Spieler. Viele helfende Hände sammelten über 50 Becher voller Nägel ein und sicherten so das Stattfinden der Partie. Umso mehr gilt: KEIN FUSSBALL DEN FASCHISTEN!
Als es mit etwas Verspätung losgehen konnte, startete die Heimseite mit ordentlich rotem und blauem Rauch, was kombiniert mit den Fahnen doch ein schickes Bild ergab. Über die gesamte Spielzeit ließ ein kleiner aber aktiver Haufen bekannte Melodien ertönen, welche aufgrund des eigenen Gesangs jedoch nur in den Pausen Gehör fanden. Auch USP startete hinter einem ‚Sankt Pauli INTERNATIONAL‘-Spruchband mit etwas Pyro in die Partie. Was folgte, war ein ordentlicher, lockerer Testspiel-Support, der akkustisch sicher keine Bäume ausriss, dafür eine umso entspanntere Atmosphäre versprühte. Heraus stach eigentlich nur das ‚Allez, voran Magischer FC‘, was allerdings die wenigsten gestört haben dürfte. Möchte mal behaupten, dass wir schon schlechtere Testspiel-Auftritte abgeliefert haben dürften.
Die Begegnung startete mit einem Paukenschlag, als Frem die 1-0-Führung markierte. Es machten sich schon Befürchtungen breit, es ginge weiter wie letzte Saison, doch mein Nebensteher sollte Recht behalten, da der FC das Spiel fortan an sich riss und am Ende 3-1 gewann. Darf gegen einen dänischen Drittligisten auch mal sein. Nach Abpfiff wurde noch mit beiden Mannschaften gefeiert, was das Heimteam in diesem Ausmaß wohl eher selten erleben dürfte. Ebenfalls feiern lassen durfte sich die ‚Heimkurve‘, der auf diese Weise für ihr Engagement rund um dieses Spiel gedankt wurde und daraufhin ein ‚Siamo Tutti Antifascisti‘ anstimmte. Daumen hoch!
Trotz Überdachung des (heutigen) Gästesektors hinterließen 90 Minuten Dauersupport aufgrund der Temperaturen doch so ihre Spuren und so wurde der Heimweg etwas ruhiger angegangen, was der Verarbeitung von in Christiania erworbenen Konsumgütern keinen Abbruch tat. Zurück in Hamburg machten wir uns nach ein paar Getränken auf den Weg zu unseren Schlafplätzen. Am nächsten Morgen ging es nach den Verabschiedungen ohne Zeitdruck wieder gen Süden, wo unsere Stadt uns mit strahlendem Sonnenschein wieder begrüßte.
Vielen Dank geht zum Schluss an die Fans des BK Frem, die in den Tagen vor dem Spiel so einiges auf die Beine stellten. Außerdem natürlich an unsere Freundinnen und Freunde aus Hamburg, die wir gerne bald wieder auf einem solchen Trip begleiten würden. In 3 Jahren Europapokal?! 😉

VfL BOCHUM:

Zum ersten Heimspiel unserer Bochumer Freunde machte sich mal wieder ein großer bunt gemischter Haufen auf gen Ruhrpott. Am Ende waren es ca. 35 bekannte Gesichter aus der Südkurve. Zu Gast im Ruhrstadion waren an diesem Samstagmittag die Zebras aus Duisburg. Diese waren mit der 3:0 Klatsche am Ende der 90 Minuten sehr gut bedient. Wären die Bochumer vor dem Tor noch etwas konsequenter gewesen, hätte der Sieg durchaus höher ausfallen können. Aber man will nicht meckern. Nach zwei Siegen in Folge kann man von einem Saisonauftakt nach Maß sprechen.
Auch die neu eingeführte „Ostkurve Bochum Saisonkarte“ fand großen Zuspruch. Diese kann man in gewisser Art und Weise mit unserem „Das Herz schlägt rot“ System vergleichen. Nach dem Spiel ging es dann auf die Castroper Straße, wo sich die Staatsgewalt als sehr nervös herausstellte. Der Zugfahrerhaufen der Duisburger war wohl nicht allzu weit entfernt. Aber alles halb so wild und so trat man nach dem kurzen Spaziergang den Weg in die Räume unserer Freunde an.
Dort verabschiedeten sich dann nach und nach die Neuner und Autobesatzungen, um wieder nach München zu fahren. Denn es stand ja am Folgetag noch das Amateurederby gegen die Blauen an.
In Bochum feierte man mit ca. 30 befreundeten Ultras aus Bologna, die übrigens im vergangenen Jahr ihr 40jähriges Jubiläum feiern konnten, bis spät in die Nacht. Bilder vom Spiel gibt es wie üblich unter www.ub99.de. Das nächste Spiel findet wie auch bei uns im DFB-Pokal statt. Gegner ist der glorreiche FSV Salmrohr aus Rheinland-Pfalz. Anpfiff ist am Sonntag um 14:30 Uhr.
Bayern und der VfL!