Hatten wir Montag früh noch mit einem eher nüchternen Europapokalauftakt auf den Rängen – ähnlich der letzten Saison – gerechnet, überraschte der FC Bayern am Nachmittag mit einer Mitteilung. Was letzte Saison noch scheinbar unmöglich war, sollte jetzt erstmalig getestet werden: Bei den traditionell schlecht besuchten Spielen in der Europapokalvorrunde können die Plätze von daheimgebliebenen Karteninhabern für die Blöcke 112/113 ab 15 Minuten vor Spielbeginn von anderen Bayernfans eingenommen werden.
Dies ist natürlich erstmal nur eine kurzfristige Lösung, die unser generelles Problem mit dem Blockzugang im Europacup nicht löst. Des Weiteren ist mit diesem Modell natürlich unklar, wie viele Leute aus dem Stimmungskern letztendlich den Weg in den Block finden. Nach langen Diskussionen entschied man sich dafür, die Chance nicht verstreichen zu lassen und zumindest mit so vielen Leuten wie möglich gemeinsam in den Block zu gehen und anzufeuern. Das Ganze gestaltete sich dann ohne Trommel und ohne Vorsänger etwas zäh. Klar, gab es bessere Phasen und ein paar lustige Klassiker. Lautstärke und Konstanz ließen aber ehrlich gesagt doch zu wünschen übrig und so mancher fühlte sich mal schnell um 12, 13 Jahre zurück versetzt.
Auch der ZSKA-Anhang war in Anbetracht der Entfernung zahlreich in München vertreten. Die Russen konnten ab und an auf sich aufmerksam machen und demonstrierten gleich zu Beginn, dass die Gangart auf russischen Tribünen eine andere ist, als hier bei uns. Glücklicherweise wurde beim Bengalwurf aus dem dritten Rang anscheinend niemand verletzt. Andere Länder, andere Sitten, und vielleicht auch ein kleiner Hinweis an alle Moskaureisenden, dass man dort als Bayernfan nicht unbedingt mit einem netten Empfang rechnen kann.
Dass sich die Reise für die Moskowiter nicht lohnen würde, war schon nach wenigen Minuten absehbar. David Alaba setzte dem russischen Nationaltorhüter Akinfeev einen schönen Freistoß in die Maschen. In Folge blieb der FC Bayern am Drücken und wurde seiner Favoritenrolle voll gerecht, auch wenn es bis kurz vor der Halbzeit dauern sollte, bis Mario Mandzukic nach einem Robben-Freistoß einnickte. Halbzeit zwei brachte wenig neues. Arjen Robben erhöhte nochmals und setzte damit gleichzeitig den Schlusspunkt des heutigen Abends.
In dieser Gruppe dürfte sportlich für uns nichts anbrennen. Spannend bleibt für uns natürlich die Frage, wie sich die Situation um den Blockzugang weiterentwickelt. Der AG kann man hier momentan wirklich nur attestieren, dass sie sich durchaus ins Zeug legt, uns entgegenzukommen. Schließen wir also mit einem positiv gestimmten „Schau ma mal“.
Ein paar Bilder vom Heimspiel gegen Moskau findet Ihr hier.