FUSSBALL(FANS) ZWISCHEN MACHT, HERRSCHAFT & DISKRIMINIERUNG

Gerd Dembowski
FUSSBALL(FANS) ZWISCHEN MACHT, HERRSCHAFT & DISKRIMINIERUNG:
Vortrags- und Diskussionsabend
Mittwoch, 30.10.2013, ab 19 Uhr, Kafe Marat

 

Dieser Abend fängt da an, wo viele Fallbeschreibungen zu Diskriminierung im Fußball aufhören. Und bleibt dabei vor allem kurzweilig. Gerd Dembowski begreift den Fußball und das Zuschauen auch als ein gesellschaftliches Trainingsfeld für soziale Konstruktionen und Machttechniken. In Fankulturen wird somit eingeübt, was gesellschaftlich nützlich ist.

Fußball lässt sich in viele Richtungen aufladen. In günstigen Fällen kann er eine soziale Inklusion und Antidiskriminierung befördern. Im Fußball offenbaren sich aber auch Konstellationen von „Wir“ und „Die Anderen“. Diese werden häufig feindselig, abwertend, aggressiv ausgelegt – zumindest auf symbolischer Ebene. Es öffnen sich Ventile des Alltags – eigene Rollen können abgelegt werden, der ganze kleine Hass kann raus.

Dabei sind (Hetero-)Sexismus und Homophobie, Rassismus, Antisemitismus und Antiziganismus einige extreme Ausformungen, wenn es um „Wir“ und „Die Anderen“ geht. Im Fußball können sie wie unter einem Brennglas auffallen – unterstützt durch eine institutionelle und mediale Hysterie.

Dahinter lauern althergebrachte Muster von Männlichkeit, Überlegenheits- und autoritärem Denken. Während sich das „Wir“ und „Die Anderen“ nicht auflösen lässt, kommt es darauf an, Fußball und das Zuschauen als Freiraum für Jugendkulturen sozial einfühlsam zu füllen.

Gerd Dembowski (*1972) ist ein Urgestein des Bündnisses Aktiver Fußballfans (BAFF), gründete 1999 Football against Racism in Europe (FARE) mit. Als Soziologe arbeitet er mit Jonas Gabler in der Kompetenzgruppe Fankulturen (KoFaS) an der Uni Hannover: www.gerd-dembowski.de.

Wir laden Euch herzlich zum nunmehr dritten von uns im Kafe Marat (www.kafemarat.blogsport.de) organisierten Abend ein. Für das leibliche Wohl wird gesorgt. Das Kafe Marat findet Ihr in der Thalkirchner Straße 102, in der Nähe der Haltestelle Kapuzinerstraße (Bus 58 oder 62).

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