Merkte man in den Vorjahren die geringe Begeisterung des Bayern-Anhangs für den DFB-Pokal auch am überaus großzügigen Platzangebot bei Pokalheimspielen in der Südkurve, war der Block gegen die Niedersachsen schon weit vor Anpfiff sehr ordentlich gefüllt. Wenige Tage zuvor hatte die AG angekündigt, den Testlauf mit freier Blockwahl und Einlasskarten von der Bundesliga auch auf den DFB-Pokal auszuweiten. Dieses Angebot wurde gut angenommen und die Kurve war dann zu Spielbeginn picke-packe voll.
An der Stelle erlauben wir uns einen ganz kleinen Exkurs:
Bei allem Verständnis, das wir in den letzten Monaten für die Sicherheitsbedenken des Vereins aufbringen, appellieren wir auch daran, dass ein Verantwortlicher mal ein kurzes Wörtchen mit dem Ordnungsdienst redet. Generell haben wir ja ein relaxtes Verhältnis, gerade zu den Ordnern, die auch schon im Oly in der Südkurve gearbeitet haben. Einige neuere Kollegen führen sich mittlerweile aber gerne wie kleine Fürsten auf und meinen, Leute, die teils seit über 20 Jahren in diese Kurve gehen, wegen jeder Kleinigkeit recht unfreundlich zurecht weisen zu müssen. Das trägt nicht gerade zu einer entspannten Atmosphäre bei und ist einfach nur ein unnötiger Unruhefaktor.
Damit aber zurück zum Spieltag: Unsere Mannschaft kam gegen die Hannoveraner gut ins Spiel und nachdem Thomas Müller nach einer guten Viertelstunde den Führungstreffer markierte, war eigentlich klar, dass unser „Unternehmen Berlin“ heute Abend planmäßig verlaufen sollte. Edelreservist Claudio Pizarro erhöhte 10 Minuten später und somit war der Weg geebnet für einen absolut entspannten Fußballabend. Die Hannoveraner kämpften sich jedoch zurück ins Spiel und nach Ya Konans Anschlusstreffer hatte unsere Elf plötzlich doch einige Schwierigkeiten. Wir mussten bis zur Mitte der zweiten Halbzeit warten, bis erneut Thomas Müller die Verhältnisse wieder zurecht rückte und mit dem 3:1 eine Vorentscheidung schuf. Den Schlusspunkt setzte Franck Ribery mit einem Abstauber.
Die Mannschaft absolvierte unser erstes Wiesn-Heimspiel also mit Bravour. Wie sah es in der Südkurve aus? Zumindest machte sich hier das leckere Wiesn-Bier heute nicht negativ bemerkbar.
Die Beteiligungsquote war zwar etwas schwächer als beim Bundesligaspiel gegen den gleichen Gegner, aber wir würden immer noch von einer guten Heimspielstimmung sprechen. Die Liedauswahl gestaltete sich recht abwechslungsreich. Wechselgesänge, längere melodiöse und kurze Schlachtrufe – alles war dabei. Am ehesten bleibt wohl in Erinnerung, wie auf die Melodie von „We’re not gonna take it“ alle Titel der letzten Saison und auch der Supercup-Triumph von Prag gefeiert wurden. Hat Spaß gemacht und war unserer Meinung nach eine wesentlich rundere Sache als noch eine Woche zuvor gegen Moskau.
Ein Dankeschön geht an unsere Freunde vom FCC, die uns einmal mehr auch unter der Woche mit ihrer Anwesenheit beehrten.
Fotos vom Pokalspiel gegen Hannover findet Ihr hier.