Während DFB-Pokalhalbfinals sonst immer eher im Vorbeigehen mitgenommen werden, brachte das Aufeinandertreffen mit den Pfälzern ob ihrer Freundschaft zum blauen Gschwerl eine gewisse Brisanz mit sich. So wurde sich heute schon früher als sonst getroffen und mit über 200 Leuten ging es bereits zur Stadionöffnung hinter die Kurve.
Bei Spielbeginn gehörte die Bühne dann erstmal den Auswärtsfans. Die Roten Teufel leiteten das Match mit ordentlich Pyro ein. Sah schon sehr gut aus. Waren wohl Qualitätsbengalen, die die Pfälzer sich da rausgelassen haben. Im Anschluss setzte Kaiserslautern auf sehr einfaches Repertoire, das bei der Masse der Pfälzer aber gut ankam. Dazu hatten die Fans des FCK viel Tifo-Material eingepackt und zündeten auch während des Spiels nochmal einzelne Bengalen. War sicher einer der besseren Auswärtsauftritte, die das Stadion in Fröttmaning diese Saison gesehen hat.
In der Südkurve heute wieder eine coolere Zusammensetzung an Leuten als die beiden Spiele zuvor. Da konnte man auch mal den Klassiker von den asozialen Pfälzern auspacken. Da hat der Pöbel drauf gewartet, da hat er Spaß daran! Richtig gut! Überhaupt war’s ein gesundes Pöbelniveau heute. Auch über die Pöbellieder hinaus hat die Beteiligung bei Klatsch- und Hüpfeinlagen gepasst. An diese Leistung können wir jetzt bei den nächsten Heimspielen anknüpfen.
MRP zeigte in der ersten Hälfte ein Spruchband, das an die blauen Freunde der Pfälzer adressiert war: „10 Jahre 2. Liga – Danke Francis Kioyo“. Wer sich nicht mehr so gut erinnern kann, der gute Francis war am 33. Spieltag der Saison 2003/2004 Elfmeterschütze für die Giesinger im Heimspiel gegen Hertha BSC. Mit einem Treffer hätte er den Abstiegskampf offen gehalten, da er stattdessen aber vergab, legte er den Grundstein für eine Dekade Zweitklassigkeit bei den Blauen. Der FC Bayern spielte an diesem Tag übrigens zeitgleich in Stuttgart. Die Meisterschaft war nach einer Heimniederlage gegen Werder Bremen bereits verspielt und gegen den VfB war man auch absolut unterlegen und zeigte eine schwache Leistung. Die Stimmung im damaligen D-Block neben der Anzeigetafel war wirklich nicht grade berauschend. Als dann aber der Endstand aus München über die Anzeigetafel flackerte, kam plötzlich wieder Partystimmung auf. Ein schöner Tag trotz Bayern-Niederlage.
Derweil sicherte sich die Mannschaft locker lässig den Finaleinzug. Spiel war halt Weltpokalsieger gegen Zweitligist, wobei die amtierenden Vereinsweltmeister dafür doch noch zu viele Chancen zuließen.
Der Club Nr. 12 kann also schon mal den Sonderzug nach Berlin buchen und wenn’s gegen Real klappt, nehmen wir diese Saison die absolut mögliche Zahl an Pflichtspielen mit und setzen gegenüber der Vorsaison nochmal vier Stück drauf.
Bilder vom Pokalhalbfinale gibts hier zu sehen.