Fußball, das ist doch dieser Sport, wo 23 Männer auf dem Platz stehen und tausende Männer drumherum zusehen. Und wenn es, wie bei der letzten Weltmeisterschaft, einem Nicht-Mann einfällt, ein Spiel im Fernsehen zu kommentieren, dann kann sich der Fernsehsender aber auf gewaltige Wutausbrüche gefasst machen. Fußball ist nämlich Männersport. Immerhin geht es um Wettkampf, um rennen und treten, um kämpfen und darum, gegen andere um den Sieg zu spielen. Das ist alles Männersache, schließlich macht man(n) sich dabei schmutzig.
Oder?
Wo immer Frauen Fußball spielen oder auf den Tribünen dieser Welt ihn ansehen wollen, stoßen sie auf Gegenwind. Gegenwind, der aus traditionellen Geschlechterrollen und einem alltäglichen Sexismus entstammt. Die Initiative „discover football“ tritt dem entgegen. 2009 in Berlin gegründet, engagieren sich die 20 Frauen aus der Hauptstadt für Gleichberechtigung, Emanzipation und Frauenrechte weltweit. Dazu nutzen sie den Fußball und wollen mit dessen Hilfe Frauen zusammenbringen. Sie zeigen fußballspielende Frauen, vernetzen Frauenfußballteams und Frauenrechtsaktivistinnen weltweit. Damit fordern sie sexistische Stereotype rund um den Fußball und die Gesellschaft heraus. Gegründet wurde discover football im Anschluss an das erste öffentliche Frauenfußballspiel im Iran seit der Revolution 1979, auf den Tribünen sangen 1000 Zuschauerinnen, auch gegen die Unterdrückung von Frauen. Zur Erinnerung: Frauen dürfen bis heute kein Stadion im Iran betreten. Ende August wurde das Rückspiel in Berlin ausgetragen, zu Beginn eines mehrtägigen Turniers. Der Wandel im Fußball soll einen Wandel innerhalb der Gesellschaft anstoßen – im Iran und Saudi-Arabien genauso wie in Deutschland.
Unterstützt werden die Frauen dabei von Steffi Jones, gesponsert u.a. von Hertha BSC.
Schaut es Euch an, denn der 12. Mann kann auch eine Frau sein – Fußball hat kein Geschlecht!
www.discoverfootball.de
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SZ – Entdeckungsball