Der aufmerksame Beobachter im Stadion und an den Bildschirmen zuhause des Pokalspiels in Osnabrück wird sich bestimmt etwas gewundert haben, warum etwa 200 Bayernfans außerhalb des Gästeblocks zu finden waren. Dort wurde kräftigst die Mannschaft angefeuert, nochmals der Europapokalsieg besungen, die Fahnen geschwungen, gehüpft – alles, was dazu gehört.
Nur, warum hielten sich so viele Bayernfans außerhalb des eigentlichen Gästeblocks auf? Durch die Änderung der Auswärtsdauerkarten zur neuen Saison (keine Karten mehr für DFB-Pokal und Europapokal), die bekanntlich bisher die treuesten Fans mit Eintrittskarten für Auswärtsspiele versorgte, bekamen viele Fans eben keine Karte über den Weg der normalen Bestellung, was einen nicht wirklich verwundern musste bei der vielfachen Überbuchung fast aller Spiele des FCB. Zuhause bleiben oder vor den Toren des Stadions aufhalten kommt natürlich ebenfalls nicht in Frage, also wurden sich Karten über den Heimverein beschafft.
Mit einem Spruchband wurde zudem während des Spiels auf die Situation aufmerksam gemacht: „Das Klientel – Bald in einem Heimbereich Deiner Nähe“!
Demnach ist davon auszugehen, dass das sogenannte Klientel sich auch bei so manch weiterem Spiel im DFB-Pokal und Europapokal im eigentlichen Heimbereich wiederfinden wird, es sei denn, der FC Bayern in Person von Herrn Messthaler (zuständig für Sicherheit und Ticketing), Herrn Aumann (Abteilungsleiter Fanbetreuung) und deren Berater Herrn Salewski inklusive dem Vorstand der FC Bayern AG lassen sich das Ganze nochmal durch den Kopf gehen…
Wenn man ins Jahr 2001 zurückblickt, gab es damals schon einen ähnlichen Fall. Der FC Bayern wollte aufgrund von Sicherheitsbedenken seinen Anhängern keine Karten für das anstehende Auswärtsspiel im Europapokal bei Feyenoord Rotterdam verkaufen. Daraufhin kam es natürlich auch zu Protesten, schließlich folgt man seiner Mannschaft möglichst immer und auch überall hin! So waren unter anderem beim Endspiel um den europäischen Supercup in Monaco gegen Liverpool Spruchbänder wie „Rotterdam – auch ohne Karten“ zu sehen sowie entsprechende Gesänge deutlichst zu vernehmen. Schließlich kam es zu einem Einlenken der Vereinsführung des FC Bayern, da man anscheinend eingesehen hatte, dass es doch sicherer für seine eigenen Fans ist, wenn man sich nicht auf die Tribünen des Heimbereichs aufteilt, mal ganz abgesehen davon, dass es auch viel besser für die Anfeuerung der eigenen Mannschaft ist und war!
Gemerkt haben dürften Sie es zumindest, die Südkurve ist trotz allem präsent, auch auf Umwegen werden wir unserem FCB weiter folgen. Das Einzige, was die werten Herren erreicht haben, ist die entsprechenden Fans mal wieder geärgert zu haben, was alles andere als Verständnis auslöst. Wir werden sehen, ob die Vereinsführung, der Berater und die bereits erwähnten Abteilungsleiter doch nochmal über die ganze Geschichte nachdenken…