Keine Nachrichten nach dem Motto: „Hab noch einen Steher für morgen übrig. Brauchst Du noch was?“ und das vor einem DFB-Pokalhalbfinale? Da gibt es jetzt zwei möglich Szenarien. Entweder wir befinden uns in ferner Zukunft und der große FC Bayern hat seit Jahren keinen Titel mehr gewonnen, oder wir sind doch ganz gegenwärtig und zum Halbfinale gastiert mit Borussia Dortmund der einzige Gegner, der im DFB-Pokal die Massen hinter dem Ofen vorlocken kann.
Der besondere Charakter des Spiels (ob jetzt berechtigt oder nicht) spiegelte sich auch darin wider, dass durch den Club Nr. 12 seit langem mal wieder eine Choreo für ein Pokalhalbfinale geplant wurde. Leider lief diese aber diesmal nicht wie vorhergesehen ab. Egal, ob man die Idee jetzt pfiffig fand oder nicht, es dürfte sich jeder geärgert haben, dass bei der Durchführung einiges daneben ging. So stellte sich nicht das erhoffte Bild ein, für das die Helfer ihr Engagement investiert hatten.
Relativ spät betraten die Dortmunder Ultras den Block und beflaggten die Balustrade. Auf ihrer Seite alles wie die letzten Jahre mehrfach gesehen. Eingängige Lieder, gute Beteiligung und auch optisch machte es was her, vor allem der große Logoschwenker. Starker Gästeauftritt – kann man leider nichts dran mäkeln.
Anders sieht’s da bei der Schiedsrichterleistung aus. Im einen wie im anderen Fall hilft das aber nichts. Unsere Mannschaft hätte das Spiel auch einfach in siebzig absolut dominanten Minuten entscheiden sollen. Neben Gagelmanns Fehlentscheidungen hadern wir jetzt mit dem Schuss von Lewandowski ans Gebälk und der kranken Parade, mit der Basti Schweinsteigers Kopfball abgewehrt wurde. In der Summe war’s eine starke Leistung, deren Belohnung aber die alte Fußballerweisheit „wer sie vorne nicht macht,…“ entgegenstand. Aubameyangs Treffer paralysierte die Roten dann derart, dass die Dortmunder fast noch während der regulären Spielzeit zum Siegtreffer gekommen wären. Einer starken Parade sei Dank ging es stattdessen in die Verlängerung.
Beide Mannschaften hatten ja im Viertelfinale schon Sonderschichten geschoben und wussten also, was die nächsten 30 Minuten auf die eh schon müden Beine zukommt. Auch die Stimmbänder der Fans hatten da schon 90 Minuten hinter sich und so knüpfte die extra time auf den Rängen irgendwie nahtlos an die reguläre Spielzeit an.Nicht schlecht, aber auch nicht toll. Ab und an wurde es laut, jedoch nicht oft genug. Ganz still war es dann beim Elfmeterschießen.
Rutschiges Schuhwerk und starke Psychospielchen von Langerak, der viel zu spät Gelb sah, präsentierten uns dann ein Elfmeterschießen der dritten Art. Eine schriftliche Wiederaufbereitung ersparen wir Euch und uns an dieser Stelle. Zu bitter, das zweite wichtige Elfmeterduell im neuen Stadion und die zweite Niederlage.
Die achte Finalteilnahme in zehn Jahren wäre wenn man ehrlich ist von vielen zwar lediglich als Routine-Veranstaltung abgehandelt worden, aber wenn man Arschlöcher wie den Kehl im Stadion feiern sehen muss, dann kotzt man nur noch ab.
In diesem Sinne: Gute Nacht, danke an alle anwesenden Freunde und gute Besserung an Arjen Robben.