Der Herbst zeigte sich nochmal von seiner guten Seite und so war es wenig verwunderlich, dass der Streetworkbus heute wieder gute Besucherzahlen vorweisen konnte. Hoffen wir, dass das auch durch die kalte Jahreszeit so bleibt. Demnächst startet sicher auch am Streetworkbus die Glühweinsaison. Es lohnt sich also auch bei den Spielen vor und nach der Winterpause am Bus vorbeizuschauen. Dass der Besuch des Treffpunkts seitens der Polizei mittlerweile schon fast als Privileg gesehen wird, zeigt sich darin, dass zwei Bayernfans beim Spiel gegen Hertha mit einem Betretungsverbot für den Stadionbereich und die U6 belegt wurden, da das Spiel von den Cops als Risikospiel eingestuft wurde. Diese Maßnahme mutet umso absurder an, da es zwischen beiden Fanszenen in den letzten Dekaden (!!!) zu keinerlei Vorfällen gekommen ist, und die ganz alten Semester ja sogar gute Kontakte pflegen. Als kleine Unterstützungsmaßnahme schickten wir den beiden Betroffenen einen kleinen Spruchbandgruß per Foto: „Kevin, Chris – Die Kurve steht hinter Euch“.
Ein Stelldichein nach einjähriger Abstinenz gab sich auch die Berliner Hertha. Die Berliner waren im Vergleich zu anderen Gastspielen bei uns sehr zahlreich angereist und legten einen sehr passablen Gästeauftritt mit geschlossenen Klatsch- und Hüpfeinlagen hin. Auch akustisch waren sie mehrmals mit Gesängen jenseits der Standardmelodien zu vernehmen.
Auf unserer Seite wurde das Spiel durch ein gemeinsames Spruchband von uns, Inferno und aMr eröffnet. Nachdem es in Prag schon erste Grüße gegeben hatte, gratulierten wir dem Fanclub Südkurve ’73 nun auch nochmal am Tage der offiziellen Jubiläumsfeier zu seinem 40jährigen Bestehen. Im Hintergrund wurden dazu einige dutzend Fahnen mehr als üblich geschwenkt, um so an das Fahnenmeer früherer Tage im Olympiastadion zu erinnern. Stimmungsmäßig starteten wir diesmal eher durchwachsen. Wir versuchen seit kurzem etwas langsamer zu trommeln, wodurch viele Lieder einfach leichter zu singen sind. Das braucht sicher Zeit sich einzuspielen, genauso wie die zusätzlichen Vorsänger an der Seite und bei der aMr nicht von heute auf morgen dafür sorgen werden, dass die ganze Südkurve kocht. Es kann aber jeder mithelfen, dass die Stimmung besser wird. Dazu braucht man lediglich den Mund aufzumachen und ein wenig auf die Trommel zu achten. Stellt Euch auch in die Nähe der seitlichen Vorsänger, um sie zu unterstützen. Wenn Ihr in Block 111, wo MRP und andere versuchen Stimmung zu machen, oder 114 steht, wo die aMr dabei ist, einen weiteren Stimmungsblock zu etablieren, gesellt Euch dazu, damit der Stimmungshaufen weiter wächst. Es soll nun nicht der Eindruck entstehen, der Tifo gegen Hertha wäre katastrophal gewesen. Mit der Zeit klappte die Koordination besser und es wurde auch mal lauter und durchgängiger gesungen – gerade in Halbzeit zwei. Dies mag aber auch am Spielverlauf gelegen haben. Es steht natürlich komplett außer Frage, dass die Stimmung bei einer Führung meist besser ist und die Lieder leichter von den Lippen gehen. Dennoch sollten wir es langsam auch mal hinkriegen, dass die Stimmung nicht einbricht auch wenn auf dem Feld mal tote Hose ist oder die Mannschaft in Bedrängnis gerät. Denn wenn unsere Elf, wie gegen Hertha früh zurückliegt, ist es sicher alles andere als hilfreich, wenn auch die Kurve mehr oder weniger verstummt. Genau für solche Situationen soll der „12. Mann“ ja da sein.
Die alte Dame von der Spree hatte bis dato eine sehr gute Saison gespielt und zeigte von Anfang an, dass sie auch in Fröttmaning nicht gewillt war, die drei Punkte kampflos herzuschenken. So entwickelte sich eine spannende Partie, bei der man sich als Bayernfan über ein Remis zur Pause nicht beschweren brauchte. Mit ein wenig Pech hätte sich der Heber von Ben-Hatira nämlich schon einen Tick früher gesenkt und wir hätten bei einem 0:2 blöd aus der Wäsche geschaut.
Zu Beginn der zweiten Hälfte zeigten die Munichmaniacs wie schon letzte Woche ein Spruchband für unseren kranken Freund Emsi: „Immer weiter, Maniac – Kämpfen Emsi“. Wir können uns da nur nochmal anschließen und wünschen auch der Familie viel Kraft und alles Gute.
45 Minuten, drei Tore und ein paar haarige Schiedsrichterentscheidungen später, konnte der FC Bayern den Platz als Sieger verlassen und die Tabellenspitze verteidigen. So konnte halbwegs zufrieden zum After-Spieltags-Programm übergegangen werden. Hier möchten wir uns nochmal explizit beim Fanclub Südkurve ’73 für die Einladung auf die Jubiläumsfeier bedanken. Wir hoffen, wir werden noch zu mehr runden Geburtstagen gratulieren dürfen.
Die Bilder zum Heimspiel gegen Hertha BSC findet Ihr hier.