1. FC Köln – FC Bayern 0:1

So, liebe Damen und Herren, sicher ist jeder schon gespannt wie ein Flitzebogen auf die wilden Abenteuer der Südkurve München beim Auswärtsspiel. Mit höchstem Europapokalfieber ging es per Bus in Richtung Domstadt, wo nicht nur eine Bannmeile für die Diffidati und übler Kartenterror nervten, sondern durch die späte Ankunft auch nochmal ein Hauch von Hektik aufkam.

Dafür wurden wir zum Einlaufen der Mannschaften das zweite Mal diese Saison mit raderdollem rheinischen Dialekt beglückt, da die Südkurve Köln die DFL dran erinnerte, dass bei vernünftigen Anstoßzeiten auch die Stadien voll sind. Einer Aussage, der wir natürlich vollkommen zustimmen, auch wenn der FC Bayern am ausverkauften Haus heute sicher auch so seinen Anteil hatte.

Spruchbandtechnisch setzte die Wilde Horde später noch einen drauf und forderte die Unabhängigkeit des Freistaats. An sich ja eine ganz witzige Idee, dabei aber gleich den großen FC Bayern in einem Atemzug mit dem USK und der CSU zu nennen schießt dann aber doch deutlich übers Ziel hinaus.
Dank der nicht existenten Akustik im Müngersdorfer Stadion kann man ansonsten zur Heimkurve nur so viel sagen, dass eine größere Abordnung aus Paris mit Supras-Zaunfahne zu Gast war und das Aufbäumen ihrer Mannschaft in der Schlussviertelstunde die Geissböcke auf den Rängen derart mitnahm, dass der Schall sogar mal bis zum Gästeblock vordrang.

Und damit sind wir auch schon mittendrin in einer Partie, deren Geschichte doch ein wenig vorgezeichnet war. Wir spielen eher mit der 1B, denn mit der 1A-Elf, gehen aber trotzdem oder gerade deswegen früh in Führung. Danach wird die Partie endsfad, anders kann man es kaum sagen. Wir haben den Ball und passen munter hin- und her. Ein Tor schießen, den Gegner nicht mehr an den Ball kommen lassen und auf die Lücke für die nächste Chance warten reicht ja auch für drei Punkte, von daher ist diese Spielweise sowohl ökonomisch als auch legitim, Spannungsmomente erzeugte sie aber heute halt keine mehr. Die kamen dann erst, als die Kölner zur Schlussviertelstunde doch noch ins Spiel fanden. Allein ins Eckige trafen sie mit ihren wenigen guten Chancen nicht. Also weiterhin alles gebongt für den FC Bayern.

Dachte sich wohl auch der Gästeblock und gönnte sich einen durchschnittlichen Tag, an dem aber ein paar Ausreißer nach oben durchaus versöhnen konnten. Die kleine 15minütige Diskoparty nach der Halbzeitparty zu „Oh Du mein FCB“ oder das laute “FC Bayern allez“ mit gesamtem Oberrang bleiben definitiv positiv in Erinnerung.

Ansonsten bleiben noch die allerbesten Wünsche und Grüße an die begleitenden Bochumer, Jenenser und die kaputten Freunde aus Bordeaux, die die Strecke vom Atlantik mal schnell im 9er weggeschrubbt haben. Merci beaucoup et à bientôt.

Bilder vom Spiel gibt es hier.