Zur aktuellen Situation in der Bayernkaserne

Seit das Militär aus der ehemaligen Bayernkaserne in Freimann ausgezogen ist, dient diese als Erstaufnahmestelle für geflüchtete Menschen in München. Immer wieder gab es dagegen Proteste der konservativen Zivilbevölkerung, welche im sozial schwachen Industriegebiet einen guten Nährboden fanden. Dass die Refugees selbst unter teils unmenschlichen Bedingungen in der Unterkunft leben, wird dabei selbstverständlich außen vor gelassen. So befinden sich zurzeit doppelt so viele Menschen in der Kaserne als die angedachte Anzahl.
Doch seit einigen Wochen hat der Protest eine neue Dimension erreicht. Es hat sich eine Lobby gebildet, die offen im Internet und auf Bürgerversammlungen gegen die Geflüchteten hetzt. Dabei reihen sich rassistische und fremdenfeindliche Clichès (z. B. die Flüchtlinge würden Krankheiten übertragen) und schlicht falsche Aussagen (z.B. die Bewohner der Kaserne würden den naheliegenden Spielplatz mit ihrer Notdurft verunreinigen) aneinander. In dieser Lobby geben sich konservative Anwohner und Rechtspopulisten bishin zu bekannten Nazi-Kadern die Hand. Der ‚BIA‘-Stadtrat Karl Richter (Bürgerinitiative Ausländerstopp), seines Zeichens ehemaliger NPD-Funktionär, springt seit ca 2,5 Wochen auf diesen Zug auf und versucht unter dem ‚inländer- und anwohnerfreundlichen‘ Deckmantel die rassistische Hetze anzufeuern, indem er fast täglich im direkten Kasernenumfeld Kundgebungen abhält.

Diese rassistische Hetzjagd gegenüber Menschen, nur aufgrund ihrer Herkunft, passt nicht in unser Weltbild und bleibt für uns unverständlich. Nicht nur aufgrund dessen, dass die diesjährigen Sieger unseres Kurt-Landauer-Turniers in der Bayernkaserne untergebracht sind, sondern weil bei uns jeder Mensch, unabhängig von Herkunft, Sexualität, Religion oder sonstigen Eigenschaften seinen Platz findet.

OB IN DER BAYERNKASERNE ODER SONST WO –
SOLIDARITÄT STATT RESSENTIMENT! REFUGEES WELCOME!