ZUM GEDENKEN AN ADOLF KUNSTWADL

Die Südkurve München trauert um Adolf „Adi“ Kunstwadl, den Kapitän unserer Bundesliga-Aufstiegsmannschaft von 1965 – einem ganz besonderen Menschen, der seinen FC Bayern lebte und liebte!

Adi Kunstwadl wurde am 8. Februar 1940 in München geboren und begann beim SV 1880 München und FV Hansa Neuhausen mit dem Fußball spielen. 1956 im Alter von 16 Jahren wechselte Adolf Kunstwadl dank unseres damaligen Jugendtrainers Rudi Weiß in die Jugendabteilung von Bayern München, wo er bis 1961 aktiv war.

Sein Debüt in der ersten Mannschaft des FCB ging am 27. August 1961 mit einem 3:1 Sieg gegen den FSV Frankfurt über die Bühne. Seinen ersten Treffer für die Roten erzielte er am 14. März 1962 beim 6:1 Sieg gegen den SSV Reutlingen.

1963 gehörte der FC Bayern bekanntlich nicht zu den Gründungsmannschaften der Bundesliga und spielte in der zweitklassigen Regionalliga Süd. Mit Adolf Kunstwadl erreichten die Bayern hinter Hessen Kassel den zweiten Platz und waren somit für die Aufstiegsrunde zur Bundesliga qualifiziert. Nach 36 Oberligaspielen absolvierte Kunstwadl auch alle sechs „Aufstiegsspiele“, scheiterte mit der Mannschaft jedoch um einen Punkt an Borussia Neunkirchen.

In der darauffolgenden Saison 1964/1965 bestritt Kunstwadl 34 Regionalligaspiele und führte seine Bayern wieder bei allen sechs Aufstiegsspielen an. Endlich war es geschafft, der FC Bayern setzte sich durch und stieg auf – der Anfang einer großartigen Erfolgsgeschichte in der Bundesliga!

Seine früheren Mitspieler beschrieben Adolf Kunstwadl als die Seele der Aufstiegsmannschaft, der es schaffte, die vielen Jungen in der Mannschaft rund um Franz Beckenbauer, Sepp Maier und Gerd Müller auch nach Rückschlägen immer wieder nach vorn zu bringen, immer mit dem großen Ziel vor Augen, den FC Bayern dorthin zu führen wo er hingehört, in die Bundesliga!

Am 14. August 1965 stand endlich das langersehnte erste Spiel von Bayern München in der Bundesliga an, gleich am ersten Spieltag ging es im Stadtderby gegen die Blauen! In diesem Spiel verletzte Adi Kunstwadl sich schwer, kämpfte sich aber bis zum Schlusspfiff für seine Roten durch (zur damaligen Zeit waren noch keine Auswechslungen zulässig).

Durch die aus diesem Derby resultierende Meniskus- und Kreuzband-Schädigung konnte Adolf Kunstwadl nicht mehr an seinen alten, herausragenden Leistungen anknüpfen. Am 34. Spieltag kam er zu seinem zweiten und letzten Bundesligaeinsatz beim Auswärtsspiel im Bremer Weserstadion.

Als großartiger Spieler und Vorbild beim FC Bayern hatte Adi Kunstwadl sich noch ein weiteres, letztes Pflichtspiel verdient – natürlich im Europapokal! Am 5. Oktober 1966 stand er beim 3:2-Heimsieg gegen Tatran Presov auf dem Platz und hat somit auch seinen Teil zum ersten Europapokalsieg unseres Vereins in der Saison 1966/1967 beigetragen!

Im Dezember 1966 wechselte er zu Wacker München, wo er bis zu seinem Karriereende 1974 spielte.

Seinen Bayern blieb der gelernte Metzger immer verbunden, führte auch die Ehrenliga-Mannschaft des FCB, für die er mehr als 400 (!) Spiele bestritt auch als Kapitän an und erfreute seine Freunde, Mitspieler sowie die Mitarbeiter von der Säbener Straße immer wieder mit seinen berühmten Weißwürsten.

Nach langer Krankheit verstarb Adolf Kunstwadl am 12. November 2016.

DIE SÜDKURVE VERABSCHIEDET SICH VOM AUFSTIEGSKAPITÄN

RUHE IN FRIEDEN, ADOLF KUNSTWADL