SKB Freiburg 16.10.2022

Servus Bayernfans,

Die Wochen sind vollgestopft mit Terminen. 13 Spiele in 43 Tagen, JHV und um ein paar andere Dinge muss man sich auch noch kümmern. Nachdem last-minute Gegentor in Dortmund und einem ungefährdeten Sieg in Pilzen wäre es wichtig die Woche erfolgreich abzuschließen und in der Tabelle wieder nach oben zu klettern. Packen wir es heute gemeinsam mit der Mannschaft an und verschaffen uns einen goldenen Herbst.

Auf geht’s, ihr Roten.

FC Bayern – Leverkusen 4:0

Nach der Länderspielpause ging es am letzten Wiesnwochende am Freitagabend daheim gegen Bayer Leverkusen. Aus sportlicher Sicht ein absolutes Krisenduell: Unser glorreicher FC Bayern befand sich mit zuletzt drei Unentschieden und einer Niederlage in Folge auf der größten Durststrecke seit über 20 Jahren. Die Stimmung unter den “Fähns” war gerade dabei ziemlich gegen Julian Nagelsmann als Trainer zu kippen. Auf der anderen Seite Leverkusen mit gerade einmal fünf Punkten aus sechs Spielen. Topspiel klingt anders 😉

Während der Wiesn ticken die Uhren bei uns in der bayerischen Landeshauptstadt natürlich etwas anders. Umso bemerkenswerter, dass es nahezu alle regelmäßigen Südkurvengänger*innen tatsächlich aus dem Festzelt ins Stadion geschafft haben, ohne allzu große Verluste. Die Bühne für einen guten Fußballabend im heimischen Rund war also bereitet.

Unsere Elf, heute im bordeauxroten Wiesntrikot, kam ohne Wiesnkater aus der Kabine und konnte nach einer Traumkombi von Musiala und Sané bereits in der 3. Minute in Führung gehen. In der Folge spielten nur unsere Jungs in Rot. Nach einem Torwartfehler in der 17. Spielminute und traumhaftem Umschaltspiel in der 39. Minute stand es Dank Musiala und Mané zur Halbzeit 3:0. 

In der 2. Hälfte ging es dann munter weiter, wo man in der 1. Halbzeit aufgehört hatte. Das Spiel machten weiterhin nur unsere Roten. Das 4:0 in der 84. Minute war dann purer Slapstick, als der Leverkusener Torwart Hrádecký den sicheren Ball vertändelt und Thomas Müller nur einschieben musste. Insgesamt war Leverkusen an dem Abend ein mehr als dankbarer Gegner. Unsere Offensive dankt für das Leverkusener Abwehrverhalten!

Stimmungstechnisch war der Auftritt der Südkurve heute deutlich besser als gegen Stuttgart. Mehr als Durchschnitt war das aber auch nicht. Um ehrlich zu sein, gab es während der Wiesn aber auch schon deutlich schlechtere Auftritte. Hervorzuheben ist noch, dass die Kurve mehrmals für Wechselgesänge zwischen linker und rechter Seite aufgeteilt wurde und beide Seiten sich ein Lautstärkenduell geliefert haben. Hat Spaß gemacht!

Spruchbänder gab es einige in der Kurve. Neben den Solidaritätsbekundungen für die Frauen in Iran gab es eines, das besonders herausgehoben werden muss. Uli Hoeneß, seines Zeichens ehemaliger Präsident und Teilzeit-Choleriker hatte es sich am vorangegangenen Wochenende nicht nehmen lassen, mal wieder am Sonntagmorgen spontan im “Doppelpass” anzurufen. Der Stein seines Anstoßes war eine Diskussion zum Thema Katar, bei der der ehemalige DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig tatsächlich sehr vernünftig gegen die WM in Katar und das Sponsoring von “Qatar Airways” beim FC Bayern argumentierte. Menschenrechte und so! Uli Hoeneß, wahrscheinlich mit hochrotem Kopf vor dem Fernseher, gab daraufhin recht medienwirksam seine eigene Sicht der Dinge zum Besten. Die Kurzfassung in etwa: “Katar gut! Wer dagegen ist, ist ein Heuchler! Menschenrechte?  Fuck it! Und schaut, wie gut es den Gastarbeitern dort jetzt durch das Engagement des FC Bayern geht”. Das wollten und konnten wir nicht unkommentiert lassen. “STAATSBESUCHE, TRAININGSLAGER, TAUSENDE TOTE FÜR WM-JUBEL… BESSER GEHT ES NUR DEM EIGENEN GEWISSEN, ULI H.!”

Bedanken dürfen wir uns für den Besuch einer Vielzahl an Gästen aus San Benedetto, Jena, Sankt Pauli und Lüttich. Die meisten werden die Zeit in München auch abseits vom Fußball gut genutzt haben. Prosit!

Bilder vom Spiel

Dortmund – FC Bayern 2:2

Jährlich grüßt das Murmeltier: Im Herbst spielen wir auswärts in Dortmund, im Frühling folgt das Rückspiel in München. Das ist gefühlt seit ein paar Saisons jedes Mal aufs Neue so. Selbst der Spielverlauf ist meist derselbe: Während im Westfalenstadion oft eine spannende Partie mit offenem Ausgang auf uns wartet, gibt‘s in München doch oft saftige Klatschen für den BVB – oder zumindest einen souveränen Sieg unserer Mannschaft. Laut kurzer Recherche trügt das Gefühl nicht: in den Saisons 16/17, 17/18, 18/19, 20/21 und 21/22 ist es genau so gelaufen. Auch das mediale Unwort des „deutschen Klassikers“ wird Jahr für Jahr aufs Neue bemüht – genauso nervig wie der regelmäßig von einigen Bayernfans zu diesem Spiel lautstark intonierte Gassenhauer über den BVB. 

Aber trotz aller Routine: Eine gewisse Vorfreude stellt sich vor dem Spiel beim BVB dann doch immer ein. Schließlich treffen hier zwei echte Traditionsvereine der Bundesliga aufeinander. Westfalenstadion statt Baukasten-Arena an der Autobahn, dazu eine gestandene Fanszene hinter dem anderen Tor – das gibt es leider nicht jedes Wochenende für uns. Darum machte sich eine ordentliche Anzahl an Bussen auf den Weg nach NRW. Mit im Gepäck: Eine schlichte, aber aussagekräftige Choreografie, die direkt zum Einlaufen der Mannschaften gezeigt wurde. „Bayern – du bist das, was zählt!“, lautete das plakative Motto der Aktion, die sich aus einer Blockfahne, einem Spruchband und einem rot-weißen Fahnenmeer zusammensetzte.

Dann ging’s auch direkt auf dem Platz zur Sache. Es war – wie nach dem Gesetz der Serie zu erwarten – das intensive, enge Auswärtsspiel. Nach Treffern von Goretzka und Sane konnte sich unser Team dennoch eine 2:0 Führung herausarbeiten und sah bereits wie der sichere Sieger aus. Doch nach dem Anschlusstreffer zum 2:1 begann das große Zittern: Statt den eigenen Stiefel die letzten 15 Minuten souverän herunterzuspielen und den Sack zuzumachen, wollte die Mannschaft das Ergebnis über die Zeit retten. Kurz vor Schluss vergab Modeste zwar noch eine hundertprozentige Chance auf den Ausgleich, nur um dann mit der wirklich allerletzten Aktion des Spiels in der Nachspielzeit doch noch einzunetzen. Da war das Team einfach nicht clever genug – sehr ärgerlich.

Der späte und unverhoffte Punktgewinn versetzte natürlich nicht nur die Südtribüne, sondern das ganze Stadion in Ekstase. Die Feierei nach dem Schlusspfiff war dann wirklich extrem laut. Aber: Das lässt sich aber leider über das ganze Spiel gesehen nicht wirklich behaupten. Im Vergleich zur Zeit vor ca. 10 Jahren hat das Westfalenstadion doch etwas von seinem Zauber und seiner oft brutalen Lautstärke verloren. Nur zu selten steigt mittlerweile die komplette Gelbe Wand oder gar das ganze Stadion in die Gesänge mit ein. Die Ultragruppen in den Blöcken 12 und 13 der Südtribüne legten dagegen sicher keinen schlechten Auftritt hin. Das Problem, dass selbst ein recht großer aktiver Haufen in einem Stadion mit über 70.000 Plätzen einfach anders wirkt als in einem kleinen Stadion mit nur einem Rang und einer kleineren Stehplatzkurve, kennen wir ja selbst zur Genüge. 

Auch der Gästeblock hatte nicht unbedingt einen Sahnetag erwischt. Richtig schlecht war es zwar nicht – aber richtig gut halt dann auch nicht. War schon okay, aber da bleibt immer irgendwie der Gedanke hängen, dass mit mehr als 8.000 Gästefans bei einem spannenden und wichtigen Spiel eigentlich mehr möglich sein müsste. Klappt aber leider in Dortmund meistens dann doch nicht. 

Um den Bericht von den Rängen noch abzuschließen: Mit einem Spruchband schickten wir in der ersten Halbzeit solidarische Grüße an die Ultras des 1. FC Köln. Die trifft nach den Vorfällen beim Europapokal in Nizza gerade die geballte Wucht der staatlichen Repressionen, Hausdurchsuchungen und Untersuchungshaft inklusive. Auch auf der Südtribüne sprachen die Dortmunder Gruppen den Domstädtern Mut zu – Freiheit für die Kölner Ultras!

Doch ein klein wenig angefressen ging es zurück nach München. Auch wenn ein Unentschieden gegen Borussia Dortmund sicher kein sportlicher Beinbruch ist: Den größten nationalen Rivalen der 10er Jahre dann in letzter Minute so feiern zu sehen, nervt halt doch gewaltig. Nachdem das erwartete spannende Auswärtsspiel im Herbst jedoch zuverlässig Realität wurde, freuen wir uns einfach auf das Rückspiel im Frühjahr. Ein abschließender Dank geht schlussendlich noch an unsere Freund*innen vom FC Carl Zeiss Jena. Jene ließen es sich nicht nehmen, uns auch bei diesem Spiel mit schlechter Kartensituation in zweistelliger Anzahl zu unterstützen. Vielen Dank dafür!

Hier die Bilder vom Spiel

Pilsen – FC Bayern 2:4

Lostopf 4 ist meistens der Topf der großen Hoffnungen und Träume. Während die Gegner aus Topf 2 in der Regel gute Bekannte sind und die meisten schon ihren Stammitaliener mit Auslosung im Kopf haben und Topf 3 oft ein Mix aus interessanten und uninteressanten Mannschaften ist, ist Topf 4 die Wundertüte, die die interessanten Lose bereithält. So auch dieses Mal: 7 von 8 potenziellen Mannschaften waren in meinen Augen gute Ziele. Nur Pilsen sorgte für wenig Euphorie: Kleines Stadion (sprich wenig Karten) und aus der Erfahrung von 2013 war mit irren Eintrittspreisen zu rechnen. Lediglich für diejenigen, die Urlaubstage hamstern, war es ein Traumlos. Und natürlich, während nach und nach alle anderen Teams gelost wurden, blieb für uns am Ende Pilsen. Die Befürchtungen bzgl. Kartenlage sowie Preis bestätigten sich und somit gingen lediglich 627 Karten an unseren Verein, für die dann aber gleich mal 70 Euro aufgerufen wurden. Gerüchten zufolge wollte der Heimverein sogar das doppelte haben, aber so weit kam es dann doch nicht. Dennoch entsprach das einer Preissteigerung von 500% gegenüber dem üblichen Preisniveau in der Liga. Völlig verrückt…

Innerhalb der Fanszene wurden im Vorfeld der Partie verschiedene Protestaktionen besprochen. Dabei war wichtig, dass nicht nur die Profitgier von Pilsen angeprangert werden sollte. Denn die nutzen einfach den Rahmen, den die UEFA bietet, voll aus. Macht es jetzt nicht zwingend sympathischer, aber die versuchen halt das Spiel des Jahres mit abstrusen Preisen, auch auf Heimseite, auszunutzen. Der Protest sollte sich somit nicht nur an die Gastgeber richten, sondern an das allgemeine System, das es erlaubt, für Gästetickets einfach mal 70 Euro zu verlangen. Regelmäßige Auswärtsfahrer*innen wissen, dass die Tickets in der Regel nicht in der besten Kategorie sind, in welcher solche Preise gegebenenfalls gerechtfertigt werden können. Oder wer erkennt aus dem gefühlt zehnten Rang des Camp Nou die Spieler auf dem Rasen?!

Schlussendlich wurde sich auf drei Aktionen geeinigt. Zum einen sollte der Gästesektor die ersten zwölf Minuten freigehalten werden und nur ein Spruchband „500% price increase? Fuck you“ gezeigt werden; Vorweg, das geplante Spruchband schaffte es nicht durch die Kontrollen. Somit wurde kurzfristig ein großes „70€ FUCK YOU“ an die Plexiglasscheibe geklebt. Mit Einlaufen in den Block sollte mit Trillerpfeifen ein akustisches Zeichen gesetzt werden („We blow the whistle on your prices“) und zu Beginn von Halbzeit 2 sollten zum Spruch „UEFA – your price cap is useless“ symbolisch goldene Schokotaler aufs Spielfeld geschmissen werden, um im Idealfall eine Spielunterbrechung zu provozieren. Die Bewertung der Aktionen dürfte unterschiedlich ausfallen. Während das Freihalten des Gästesektors gut funktionierte und medial aufgegriffen wurde, gingen die anderen beiden Proteste leider etwas unter und haben sicher nicht den gewünschten Effekt erzielt. Bedanken wollen wir uns an dieser Stelle bei allen Bayernfans, die sich der Aktion zu Spielbeginn anschlossen und dafür sorgten, dass weite Teile des Blocks leer blieben. Leider konnten nicht alle Fans überzeugt werden. Für einige scheint es wohl wichtiger, die ersten zwölf Minuten im Block zu sein, um anschließend schnell am Bierstand zu verschwinden. Warum sich dann nicht einfach auch der Aktion angeschlossen werden kann, bleibt mir ein Rätsel. Aber sei´s drum, das Bild nach außen wurde erreicht.

Mit fast 15 Minuten Verspätung startete die Südkurve gesanglich in den Europapokalabend. Da es auf dem Rasen zu diesem Zeitpunkt bereits 2:0 für das Team in Weiß stand, gingen die ersten Gesänge ziemlich locker von den Lippen und die restlichen 30 Minuten verdienten sich das Prädikat „europokalwürdig“. Ganz anders gestaltete sich dagegen der Start in die zweiten 45 Minuten. Es kam einem vor, als wäre die Motivation in der Pause hängen geblieben und die ersten Minuten waren eine sehr zähe Angelegenheit. Ab Mitte der Halbzeit wurde es zwar ein wenig besser, aber insgesamt konnten wir unserem Anspruch nicht gerecht werden. Ich habe nun mal die romantische Vorstellung, dass bei dermaßen wenigen Karten nur Leute im Stadion sind, die auch Bock haben, die Mannschaft zu unterstützen. Aber die Vorstellung ist zugegebenermaßen einfach etwas naiv und im Gästeblock gibt es doch zu viele, die an Stimmung wenig Interesse haben. Zum einen, weil bei den zugelosten Karten das bekanntlich kein Kriterium ist. Und zum anderen, weil der Anteil an AWDK-Besitzer*innen, die wenig bis gar nicht singen wollen, doch größer ist als gedacht. In kleinen Blöcken fällt das mehr auf als beispielsweise in Dortmund. Denn die Masse an Fans, die an einem durchgehenden Tifo interessiert sind, um in Pilsen den Block vollzumachen, haben wir natürlich. Aber die Realität im Block war dann eine andere. Da tut es umso mehr weh, dass viele Leute es nicht ins Stadion schafften. Aufgrund des von Bayern angewandten Verfahrens, bei welchem die Karten nur vor Ort persönlich abgeholt werden konnten, war eine Weitergabe fast unmöglich. 

Zum Abschluss ein Dank an unsere Freund*innen aus Bochum und Jena, die uns auch zu diesem Spiel begleiteten. Die letzten Worte gehen raus an unsere Freunde vor dem Stadion, die selbst im Ausland aufgrund von sinnlosen Auflagen das Spiel nicht bei ihrer Gruppe sein können: Großen Respekt an euch, dass ihr dennoch immer präsent seid! Ausgesperrte immer bei uns!

FC St.Pauli – Heidenheim

Am Samstag nach dem Leverkusen-Spiel stand für viele Ultras des FC Bayern ein Besuch auf der Wiesn an.

Nicht so für eine kleine, aber feine Abordnung von 3 FC Bayern Ultras, welche der bayerischen Festzeltkultur einen Besuch bei unseren Freund*innen in Hamburg vorzogen. Schließlich war aufgrund der Spielplan-Terminierungen das Zweitligaspiel des FC St. Pauli gegen Heidenheim neben dem Derby der einzige noch machbare Besuch der restlichen Hinrunde. Und so sollte an diesem Samstag das Spiel gegen Heidenheim unser Ziel sein.

Der ICE fuhr in München bei bestem Wiesnwetter los, Hamburg dagegen erreichten wir bei Regen, der in kurzen Schauern während des Wochenendes wiederkehrte. Wärmer empfangen wurden wir von USP, nach Speis und Trank ging es Richtung Stadion. Auch dort mangelte es nicht an Vorgenanntem, da an uns VIP-Bändchen verteilt wurden und sich vor und nach dem Spiel entsprechend eingedeckt werden konnte. Vielen Dank dafür!

Die Südkurve zeigte zum Einlaufen der Mannschaften eine Choreo, bestehend aus Fahnen, die links und rechts von der Mitte des Blocks das bekannte braun-weiß-rot-weiß-braune Farbmuster ergaben, wobei in der Mitte eine Blockfahne mit einer Person mit Zwille hochgezogen wurde, welche anschließend einem Doppelhalter-Meer von teils sehr alten Doppelhaltern wich. Wie immer optisch gelungen. Auch akustisch erwischte die Südkurve einen guten Tag und die Lieder gingen leicht von den Lippen. In der ersten Halbzeit wurden die melodischen Lieder lange von der Kurve getragen, in der zweiten Halbzeit kamen aufgrund des Spielverlaufs auch öfters kurze Schlachtgesänge und auch Wechselgesänge mit der Gegengerade zum Einsatz.

Die Mannschaft ließ sich davon leider nicht anstecken, sondern lieferte in der ersten Halbzeit dürftige Kost mit wenigen Torraumszenen. In der zweiten Halbzeit war St. Pauli mehrmals am Drücker, es fehlte jedoch an Fortune, unter anderem wurde in der Nachspielzeit ein Ball auf der Linie des Heidenheimer Tores geklärt.

Die Gästefans aus Heidenheim konnten aufgrund der geringen Anzahl in der Südkurve nicht vernommen werden, hatten aber dauerhaft Schwenker im Einsatz.

Spruchbänder gab es zum feministischen Aufstand im Iran, dem 10. Jahrestag des Todes von Jan Hoppe und zum Rechtsruck bei den aktuellen Wahlen in Italien.

Neben unserer Besatzung waren bei USP noch Leute von Commando Ultra Marseille anwesend.

Nach dem torlosen Spiel gönnten wir uns noch im VIP-Bereich kulinarische Feinkost (Burger bzw. Currywurst), ehe man nach einem kurzen Aufenthalt im Viertel Schlaf der letzten Nacht nachholen konnte. Am Sonntagvormittag durften wir der Stadionführung eines Freundes beiwohnen, welche auch in sonst nicht gewohnte Bereiche des Stadions führte und generell sehr informativ war. Danach ließ man den Nachmittag gemütlich ausklingen und der ICE fuhr mit uns zum Schankschluss in München ein.

USP & SM – Geschichte wird gemacht!

Regensburg – FC St. Pauli

Einen Tag nach der Niederlage in Augsburg machten sich 40 FC Bayern Ultras auf den Weg nach Regensburg zum Spiel des FC St. Pauli. Bei gleicher meteorologischer Ausgangslage wie am Vortag trafen wir uns mit unseren Freund*innen in der Nähe des Spielorts, ehe es von dort im Konvoi Richtung Jahnstadion ging.

Während die knapp 1,5-stündige Anreise für uns relativ entspannt verlief, hatten unsere Freund*innen mit einer Wegstrecke von knapp 700 km deutlich mehr Zeit auf der Anreise verbracht. Nichtsdestotrotz machte sich ein Doppeldeckerbus und vereinzelte Autos auf den Weg in die Stadt an der Donau. Am Stadion lief heute alles reibungslos und so fand man sich einige Minuten vor Anpfiff des Spiels auf den Stufen des Gästeblocks wieder. Hier legte der Gästeanhang rund um Ultrà Sankt Pauli doch ganz gut los. Auch wenn der Gästeblock architektonisch jetzt nicht zu den besten gehört, lässt sich hier akustisch immer doch ganz gut was rausholen.

Doch relativ schnell wurde der gute Auftakt auf den Rängen durch die sportliche Realität eingeholt und so traf der Jahn bereits in der 8. Minute zum 1:0. Dies machte sich auch im Gästeblock bemerkbar: gute wurden in der Folge zunehmend von ernüchternden Phasen abgelöst. Auf dem Rasen wiederrum erhöhte die Heimmannschaft noch vor der Pause auf 2:0. Im Gegensatz zur Mannschaft konnte der Gästeblock allerdings in der zweiten Halbzeit noch ein paar Akzente setzen. So blieben mir vor allem die letzten 15 Minuten positiv in Erinnerung, in denen der Gästeblock mehrmals gut in die Lieder einstieg und immerhin sich selbst zelebrierte. Die Mannschaft schaffte es hingegen nicht mehr den Rückstand zu egalisieren und so setzt sich für unsere Freund*innen der Negativtrend der letzten Wochen, mit der fünften sieglosen Partie in Folge, fort – ungewöhnlicherweise kennen wir das ja aber zurzeit irgendwie auch ganz gut.

Nach dem Spiel ging es zügig wieder zurück zum Parkplatz, wo wir uns auf ein Getränk und das ein oder andere Gespräch schon wieder von unseren Freund*innen verabschieden mussten. Glücklicherweise galt dieser aber für gerade mal eine Woche, denn es standen ja auch schon die Feierlichkeiten zu 20 Jahren Ultrà Sankt Pauli auf dem Programm. Abschließend bleibt nur zu sagen: Vielen Dank für die Gastfreundschaft und die Zeit zusammen, die ein unspektakuläres Spiel an einem grauen Herbsttag doch angenehm gestalten – FÜR IMMER MIT EUCH! 

USP + SM

BSG Chemie Leipzig – FC Carl Zeiss Jena

Der nächste Spieltag sollte für unsere Freund:innen aus Jena wieder eines der Highlight-Spiele der Hinrunde bringen. Am Freitagabend ging es zur BSG Chemie Leipzig. Allein die beiden Vereinsnamen klingen schon nach großer Fußballtradition. So machten sich auch zwölf FC Bayern Ultras auf dem Weg nach Jena, um von dort zusammen mit der Südkurve die Zugfahrt nach Leutzsch zu bestreiten.

Nach einer kurzweiligen Fahrt mit etwas Verspätung ging es mit schnellem Fuß Richtung Gästeeingang. Die dortigen Kontrollen zogen sich sehr lange, sodass der Anstoß um 15 Minuten verschoben wurde. Zu Spielbeginn gab es im ausverkauften Gästeblock eine ganz sehenswerte Choreo mit der Aussage, dass neben Wasser, Feuer, Erde und Licht  der FCC das fünfte Element darstellt. Die entsprechenden Pappen kamen im sehr flachen Gästeblock dabei gut zur Geltung.

Auch die Heimseite startete mit reichlich Pyro sehenswert ins Spiel. Während den 90 Minuten wirkte die Stimmung im Gästeblock auf mich dauerhaft ganz gut. Es machte richtig Spaß zahlreiche melodische Lieder zu singen. Zur zweiten Halbzeit wurden über den Gästeblock verteilt einige Blinker gezündet und eine Fahne mit der Aufschrift „Ultras > Bullenstaat“ gezeigt. Leider fiel im Verlauf der zweiten Halbzeit das einzige Tor des Tages auf der falschen Seite, sodass es für den FCC die erste Niederlage der Saison gab. Entsprechend lautstark war teilweise auch der Norddamm um die Diablos. Gerade zum Ende hin sah das schon stark aus. Die Atmosphäre im alten Alfred-Kunze-Sportpark war auch einfach cool. Flutlich, altes Stadion, zwei gut aufgelegte Fanszenen.

Ein schöner Kontrast zum Bundesliga-Alltag. Nach dem Spiel war noch genügend Zeit bis zur Abfahrt des Zuges zurück nach Jena, sodass noch etwas im Gästeblock verweilt wurde. Gegen Mitternacht wieder in Jena eingetroffen,  ging es nach einem kleinen Snack wieder zurück nach München, wo quasi direkt die Busse nach Dortmund betreten wurden.

Vielen Dank für eure Gastfreundschaft!

HA + SM

FC Carl Zeiss – Energie Cottbus

Mittwochabend, Flutlichtspiel in der Ernst-Abbe-Sportfeld-Baustelle, Cottbus zu Gast!  Bei dieser Ausgangslage war recht schnell klar, dass wir uns auf den Weg nach Jena machen werden. So kam es dann auch und am frühen Nachmittag ging’s auf die Autobahn gen Thüringen. Nach einer entspannten Fahrt kam man zeitig am Stadion an und war sehr gespannt was der Abend so zu bieten hat. Bei meinem letzten Besuch in der Baustelle gab es nur einen Eingang auf der Saaleseite, so war die Neugier groß, wie der Einlass heute geregelt wird, wenn eine ernstzunehmende Szene zu Gast ist. Im Gegensatz zur letzten Saison ist aber mittlerweile die Nordkurve fertig gestellt und es ging über die Seite des Fanprojekts rein ins Stadion und ab auf die Haupttribüne, wo sich die Südkurve Jena bis zur Fertigstellung der neuen Südkurve positioniert. 20 Minuten vor Anpfiff war der Block auch schon recht gut gefüllt und es wurden die letzten Vorbereitungen getroffen. Zu Spielbeginn zeigte die Südkurve ein Spruchband für ein verstorbenes Mitglied der Reggae Boys Jena, dazu wurde eine Fackel gezündet und eine Schweigeminute abgehalten. Ruhe in Frieden Peter!

Kurz vor Spielbeginn kam das erste Mal Unruhe auf, als die ersten motivierten Cottbuser am Eingang an der Saaleseite auftauchten. Jedoch war ein Rauskommen aus dem Stadion nicht möglich. Die Situation beruhigte sich nach ein paar Minuten wieder und es ging für die Leute zurück in den Block. Doch lange dauerte es nicht, da wurde es doch noch hektisch und es ging sofort raus. Die Lausitzer versuchten im Stadion durchzubrechen und die Heimseite anzugreifen. Dies konnte jedoch von den Schweinen in Uniform verhindert werden. Es ging also für alle wieder zurück auf die Haupttribüne. Aufgrund der ganzen Hektik zu Beginn startete der Support auch eher mit angezogener Handbremse. Dieser konnte jedoch im Laufe der ersten Halbzeit kontinuierlich gesteigert werden. 

Zu Beginn der zweiten Hälfte zündeten die Cottbuser im ganzen Gästeblock verteilt einige Fackeln. Warum man dazu, absolut sinnlos, noch Leuchtspuren in Richtung der Heimseite abschießen muss, muss man wohl nicht verstehen. Das Ganze zog eine fast 20-minütige Spielunterbrechung nach sich. Nachdem sich das Schiedsrichtergespann zum Weiterspielen entschieden hatte, ging es auch weiter mit dem Support der Südkurve. Die zweite Halbzeit war durchgehend eine gute Lautstärke im Block und man konnte sich im Vergleich zur ersten Halbzeit nochmal um einiges steigern. Durch den verdienten späten Ausgleich konnte wenigstens noch ein Punkt für die Blau Gelb Weißen aus dem Spiel mitgenommen werden. 

Nach dem Spiel verabschiedete man sich noch von allen Leuten am Fanprojekt und es ging wieder ab auf die Autobahn nach Hause. Wiedermal ein sehr interessanter und aufregender Besuch bei unseren Freund*innen.

Südkurve für immer! Jena und Bayern!

Termine

Mittwoch, 19.10.2022, 20:45 Uhr: FC Augsburg – FC Bayern (DFB-Pokal)
Samstag, 22.10.2022, 15:30 Uhr: Hoppenheim – FC Bayern
Mittwoch, 26.10.2022, 21:00 Uhr: FC Barcelona – FC Bayern (Europapokal)
Samstag, 29.10.2022, 15:30 Uhr: FC Bayern – 1. FSV Mainz 05