SKB Bremen 08.11.2022

Servus Bayernfans,

das letzte Heimspiel des Jahres steht an, dank der WM in Katar ungewöhnlich früh. Sportlich liefen die letzten Spiele mehr als zufriedenstellend, wenn die kurze Schwächephase in Berlin außen vorgelassen wird. Somit grüßen wir wieder von der Tabellenspitze und diese soll die beiden Spiele vor der Winterpause natürlich verteidigt werden.

Lasst uns gemeinsam mit der Mannschaft für einen gelungenen (Heim-) Jahresabschluss sorgen bevor es Samstag nochmals auf Reisen geht.

Immer vorwärts FCB


FC Barcelona – FC Bayern 0:3

Lose, für die die Fans anderer Vereine wahrscheinlich ihre Großmutter verkaufen würden, sorgen bei uns (leider) nicht mehr für Freudensprünge. Zu oft war man schon in Barcelona und weiß, wie nervig der Spieltag dort sein kann, angefangen von Stress mit den Bullen bis zum beschissenen Gästeblock, in dem die Vorsänger ohne Megafon und Trommeln auskommen müssen.

Aber was beschwere ich mich eigentlich? Gibt ja doch deutlich schlimmere Dinge im Leben eines Fußballfans als Mitte Oktober bei sommerlichen Temperaturen zum Europapokal nach Barcelona zu fahren. Mit – mehr oder weniger – prominenter Begleitung von Sandro Wagner (stilecht mit Louis Vuitton Tasche und dicker Rolex, aber dafür mit seinen 1,90m im RyanAir Flug) ging es gen Spanien, um wieder einmal den Ruf der La Bestia Negra zu bestätigen. 

Wenn ich Barcelona höre, denke ich irgendwie immer noch an Messi, Xavi, Iniesta und Tiki-Taka Fußball, aber das hat ja mal mit der Realität überhaupt nichts mehr zu tun. Trotz Investitionen von über 150 Millionen Euro vor der Saison, ist das, was Barcelona heute und auch im Großteil der letzten Spiele gegen uns fabrizierte, definitiv nicht mehr europäische Spitzenklasse. 

Ebenfalls alles andere als europäische Spitzenklasse ist, wie oben schon geschrieben, der Gästeblock im Camp Nou. Das Stadion ist sicherlich beeindruckend, aber, wenn man gefühlt 300m weit weg vom Spielfeld ist und ohne Megafone und Trommeln zurechtkommen muss, singt man, wenn man nicht gerade mit 30.000 Frankfurtern da ist, eher für sich, als für die Mannschaft unten auf dem Rasen. Zwar behauptete Kimmich nach dem Spiel, er hätte die Fans wegen der Entfernung zwar nicht gesehen, aber dafür gehört, aber es darf trotzdem bezweifelt werden, wie viel wirklich unten auf dem Platz angekommen ist. Nichtsdestotrotz war das, was wir dort oben abgeliefert haben den Umständen entsprechend gar nicht mal so schlecht. Insbesondere das „Who the fuck is Barcelona“ war wohl ganz gut im Rund zu vernehmen, zumindest dem darauffolgenden Pfeifkonzert des Heimpublikums zu urteilen nach. Auch die anderen Hüpfeinlagen sowie das hinsetzen und wieder aufspringen kamen ganz gut und zu guter Letzt durfte während der Blocksperre auch unser Humba-Harry noch einmal die Aufmerksamkeit der Bayern Fans genießen. Das hat im leeren Stadion schon ganz gut gescheppert. 

Alles in allem ein Auftritt, der für Barcelona völlig in Ordnung ging. Unterstützt wurden wir von unseren Freund*innen aus Hamburg, Jena, Bochum Samb und Bordeaux. Vielen Dank dafür! Ein großes Dankeschön auch an unsere Stadionverbotler, die auch international nicht mit uns für unsere Farben einstehen können. Es wird der Tag kommen, an dem wir wieder gemeinsam im Stadion stehen!

Hier gibt es noch die Bilder vom Spiel in Barcelona


FC Bayern München – 1. FSV Mainz 05 6:2

Heimspiele gegen Mainz sind jetzt nicht unbedingt für die Highlights einer jeden Saison bekannt. Allerdings einigte man sich frühzeitig darauf, an diesem Tag unsere geplante 20-Jahres Choreo durchzuführen. Bereits im Sommer verbrachte man anlässlich des eigenen Gruppenjubiläums ein verlängertes Wochenende in Österreich um gemeinsam ein paar entspannte Tage zu verbringen und natürlich ordentlich zu feiern. Zweifellos kann man von denkwürdigen Tagen sprechen, an die sich jede*r noch lange zurückerinnern wird. Zurück zum vergangenen Samstag: In unserer Gruppenhistorie stellt das schon etwas Einmaliges dar, haben wir uns bisher noch nie für eine größere Choreo mit reinem Gruppenbezug entschieden. Umso größer natürlich die Vorfreude auf den besagten Tag. Allergrößten Respekt und Dank an alle die mitgeholfen haben, das zu realisieren. Sicherlich keine Selbstverständlichkeit, wenn man drei Spiele pro Woche hat und nebenbei noch eine Jubiläums-Choreo vorbereiten muss. Am Spieltag selber traf man sich mit Gruppe und Umfeld in den frühen Morgenstunden am Stadion um die Choreo aufzubauen und sich gemeinsam für den Tag einzustimmen. Mit dabei waren auch unsere Stadionverbotler, die auf Grund richterlicher Auflagen an so gut wie keinem Treffpunkt auftauchen dürfen. Sicherlich auch eine willkommene Abwechslung zum sonstigen Spieltagsablauf unserer Diffidati.

Nachdem alles aufgebaut, die letzten Handgriffe erledigt und Abläufe besprochen wurden, vertrieb man sich noch mit Speis und Trank die Zeit in der Südkurve. War schon ein cooles Gefühl. Bestimmt gibt es charmantere Stadien und Orte dafür, aber es ist nun mal unsere Heimspielstätte. Zudem kennen die wenigsten aktuellen Mitglieder noch die Zeit im Olympiastadion. Die Gruppe ist nun mal im Fröttmaninger Stadion groß geworden und es liegt an uns das Beste aus jedem Spieltag herauszuholen. 

Am Südkurvenplatz versorgte Red Fanatic bei spätsommerlichen Temperaturen die anwesenden Bayernfans mit Chili con Carne, verschiedensten Schnäpsen sowie selbstgemixtem Touchdown.

Zum Einlauf der Mannschaften war es dann soweit und die Choreographie zu 20 Jahren Schickeria München konnte endlich durchgeführt werden. Eben diese bestand dabei aus zwei Teilen. Den ersten Teil bildeten große weiße Folien-Buchstaben, die im Unterrang der Südkurve hochgezogen wurden und auf rotem Hintergrund das Wort ULTRA‘ ergaben. Dazu hing am Zaun der Südkurve ein passendes MÜNCHEN. Für den zweiten Teil wurden anschließend aus dem Mittelrang mehrere kleine Blockfahnen in den Unterrang gegeben und es entstand ein großes SCHICKERIA mit dem bekannten Kindl-Motiv in der Mitte. Abgerundet wurde der zweite Teil durch den Wechsel am Zaun von MÜNCHEN zu 20 JAHRE sowie einigen bordeauxrot-weiß-roten Fahnen im unteren Bereich der Kurve. Bis auf ein zwei kleinere Schönheitsfehler kann man mit dem Ablauf und dem Gesamtbild mehr als zufrieden sein! Wird einem noch lange in Erinnerung bleiben. Kam wohl auch im restlichen Stadion gut an, so dass ehemalige und aktuelle Bayernspieler über Social Media Bilder davon teilten ☺.

Eigentlich würde ich jetzt etwas zum Spiel und zur Stimmung schreiben, aber da wäre noch ein weiterer besonderer Moment, der nicht unerwähnt bleiben darf. Mehr als 16 Jahre ist es bereits her, seitdem unsere „Schickeria München“ Zaunfahne nicht mehr bei einem Bundesligaheimspiel hing. Letztmalig war das am 19.03.2006 der Fall. Auf Grund der Duisburg Stadionverbote aus dem selbigen Jahr entschied man sich damals stattdessen die große „Ausgesperrte immer bei uns“ Fahne aufzuhängen. Im Jahr 2007 kam es dann zum Vorfall auf einem Rastplatz in Würzburg und zu weiteren Stadionverboten, so dass ab der Saison 2007/2008 bis heute „Bayern München“ unsere Zaunfahne bei Heimspielen sein sollte. Seit dem vergangenen Samstag werden wir nun wieder „Schickeria München“ bei unseren Heimspielen aufhängen.

Auf dem Rasen gab es gegen die Mainzer ein klares 6:2 zu sehen. Die Mannschaft ist aktuell in guter Form, hoffen wir mal, dass sich der Trend fortsetzt und wir die maximale Punkteausbeute bis zur wohlverdienten Winterpause eintüten können.

Bei der Stimmung scheiden sich allerdings die Geister. Von „nicht gut“ bis „gut“ war wohl alles dabei. Es war jetzt kein krasser Auftritt den die Südkurve hinlegte. Schlecht war es allerdings auch nicht. Mehr war auf jeden Fall drinnen. Fairerweise muss man auch sagen, dass wir mittlerweile einen höheren Anspruch bei Heimspielen haben als noch vor einigen Jahren.

Im Gästeblock konnte man Bewegung und ein paar Schwenkfahnen ausmachen. Gehört hat man die Mainzer*innen aber nicht. Ich befasse mich jetzt nicht mit den Auswärtsfahrerzahlen der Mainzer*innen, aber für ein Bundesligaspiel am Samstag um 15:30 Uhr waren dann doch eher wenige Gästefans anwesend. 

Zum Schluss möchte ich noch die Gelegenheit nutzen um Danke zu sagen. Danke an alle die über die letzten 20 Jahre den Laden am Laufen gehalten und nicht aufgegeben haben, auch als die Zeiten für uns mehr als beschissen waren. 

20 Jahre Schickeria München!

Bilder von diesem denkwürdigen Spieltag findet ihr hier


20 Jahre Schickeria

Servus Bayernfans,

Die Schickeria wird in dieser Saison 20 Jahre alt und heute haben wir uns selbst ein kleines Geschenk gegönnt. Sind die Choreographien in der Südkurve ansonsten in der Regel unserem Verein und der Mannschaft gewidmet, lassen wir heute zum Jubiläum ausnahmsweise einmal unsere eigene Gruppe hochleben.

„Ja mei wia kommst denn du daher, a weng ausgflippt muasst scho sei, sonst lasst di da Gorilla an der Eingangsdia ned nei, in´d Schickeria“, heißt es in einem sehr bekannten Lied der Spider Murphy Gang, das bei der Namensfindung für unsere Gruppe im Jahr 2002 eine gewisse Rolle spielte.

Eine Gruppe zur Verbesserung der Stimmung im Olympiastadion wollten wir damals gründen. Den jungen Leuten, die ausgeflippt in Sachen FC Bayern waren, ein gemeinsames Dach und Struktur bieten. Kräfte bündeln und gemeinsam an einem Strang ziehen, um auch in München die Begeisterung zu entfachen, die wir auf Reisen quer durch Europa in den Fußballstadien erlebt hatten. Diesem Ziel fühlen wir uns auch heute weiter verpflichtet

20 Jahre in der Südkurve, 20 Jahre mit dem FC Bayern, Auswärtsspiele in Europa und auf anderen Kontinenten, da sammeln sich natürlich hunderte von Geschichten und Anekdoten an. Wir haben als Gruppe sicher große Erfolge erzielt. Damit meinen wir nicht nur Erlebnisse wie die fantastische Europapokalsaison 2013, sondern ganz explizit auch den Umbau des Südkurvenunterrangs zu einer Stehplatztribüne, großartige Festivitäten für die gesamte Fanlandschaft wie die 120 Jahresfeier im Löwenbräukeller oder die Südkurvenfeiern und auch ganz einfach, dass unser Ehrenpräsident Kurt Landauer heute wieder in aller Munde ist, rassistische Parolen in der Kurve gleichzeitig der Vergangenheit angehören. Und – da werden uns wohl viele zustimmen – auch in Sachen Stimmung hat sich in den letzten Jahren natürlich einiges getan und so manch Fan anderer Mannschaften, wird zugeben müssen, dass sich der Bayernanhang doch auswärts wie zuhause lautstärker präsentiert als das Klischee es glauben lässt.

Wer dem FC Bayern über 20 Jahre auf allen Wegen folgt, die Mannschaft auch und gerade bei Rückstand nach vorne peitschen will und dabei gleichzeitig auch einen gewissen Wertekanon mitbringt, der eine kapitalismusskeptische Grundhaltung, eine antirassistische Einstellung und eine gehörige Portion Skepsis gegenüber Autoritäten beinhaltet, eckt auch manchmal an. Mit den Fans anderer Vereine, mit der Polizei, auch manchmal auch mit der eigenen Anhängerschaft und unseren Vereinsverantwortlichen. Wer 20 Jahre sichtbar und lautstark ist, begeht auch manchmal Fehler, lernt Lektionen, manche sehr bitter, andere vor allem hilfreich.  

Wir waren bei Meinungsverschiedenheiten oft hart in der Sache, wo notwendig auch einmal hart im Ton, aber nie jemand, der sich einem respektvollen Dialog und einer inhaltlichen Auseinandersetzung verschließt. Das war immer Teil unseres Weges. Wir sehen uns weiter als ein wichtiger Teil der Fanszene des FC Bayern, der aber mit den anderen Akteuren gerne in Austausch tritt, gemeinsam an Zielen arbeitet und auch mit Leuten einen guten Kontakt pflegen kann, mit denen man sich einig ist in manchen Fragen nicht einig zu sein.

Wir freuen uns über jeden Bayernfan, der bzw. die an unseren Treffpunkten vorbeischaut, sich gemeinsam mit uns um eine feurige und laute Atmosphäre im Stadion oder auch einfach um den Erhalt von Grundpfeilern unserer Fußballkultur wie Stehplätzen, fairen Eintrittspreisen, Mitbestimmung der Vereinsmitglieder oder ähnlichen Anliegen einsetzt. 
Wir wollen das gerne auch die nächsten 20 Jahre wieder tun.

Lebe Ultrà – liebe München!


FC Bayern – Inter Mailand 2:0

Feiertag im Freistaat und das letzte Spiel in der Gruppenphase des Europapokals. Unter diesen Rahmenbedingungen trafen wir uns bereits zur Mittagszeit im Zentrum unserer Stadt. Auf die verschiedenen Lokalitäten im Tal aufgeteilt wurden einige Mahlzeiten, Getränke und Gespräche im Kreise der Kurve und unserer Freund*innen ausgetauscht. Die Gäste bekam man immer wieder Mal zu Gesicht, da sie sich auch in der Nähe des Marienplatzes sammelten. Insgesamt verlief der Nachmittag aber entspannt und so ging es zur angestammten Zeit hinaus Richtung Fröttmaning. Der Südkurvenplatz war heute gut gefüllt und das Essen wie Getränke, die heute von MRP serviert wurden, sehr beliebt. Die letzten ankommenden Freund*innen in Empfang genommen, setzte sich ein guter Haufen Richtung Südkurve in Bewegung. 

Nach unserer Choreo zum 20-jährigen Jubiläum am vergangenen Wochenende hatte heute die alarMstufe rot eine Aktion vorbereitet, mit der die Gruppe ihr 15-jähriges Bestehen feierte. Zum Einlaufen der Mannschaften wurden dafür Fahnen ausgelegt, die im Gesamtbild das gruppenübliche Farbmuster, rot-weiß-gelb-schwarz-weiß-rot erzeugten und eine Blockfahne umrahmte, die hinter dem Spruchband „Kinder der Viertel – Krieger der Stadt“ ein cooles Bild abgaben. Dieser Anlass wurde auch im Laufe des Spiels genutzt, um ihnen mit weiteren Spruchbändern zu gratulieren. In der 15. Spielminute zeigten wir zunächst ein Spruchband mit den Worten „aMr . Samo Jugos‘ je prošlost. Doch die Freundschaft ist, was bleibt! 15 Jahre Bratans – ois Guade!“. Im weiteren Verlauf gratulierten außerdem MRP ( „15 Jahre für Stadt und Verein – Ois Guade“), RFM („Eine Einstellung, ein Lebensgefühl – 15 Jahre aMr – Ois Guade!“), die Munich Rebels („15 Jahre für Stadt und Verein – Macht’s weiter so!“) und das Colegio („Ois Guade zu 15 Jahren aMr“) der Gruppe im Block 114.  

Spielerisch startete unsere Mannschaft weniger gut in die Partie und hatte nach 10 Minuten mehr als Glück, dass das Schiedsrichterteam, inklusive der Personen hinter den Monitoren des VAR, einen noch schlechteren Start erwischte und einen klaren Handelfmeter wieder zurücknahm. Immerhin ein Argument mehr gegen diese Technik. Auch im Anschluss war das Chancenplus auf Seiten Inters. Dies änderte sich erst nach einer knappen halben Stunde mit dem ersten Treffer für den FCB durch Benjamin Pavard. In der zweiten Halbzeit wurde die Mannschaft stabiler und erarbeitete sich weitere Chancen. Nachdem ein sehenswertes Tor Choupo-Motings wieder aberkannt wurde, erzielte er mit einem nicht weniger schönen Distanzschuss aus knapp 20m das entscheidende 2:0 und sicherte der Mannschaft damit die optimale Punkteausbeute in der diesjährigen Gruppenphase. 

Auf den Rängen war die Stimmung weniger durchwachsen und auch hier verabschiedete man sich gut aus der ersten Hälfte des Wettbewerbs. So wirkte sich das Pilotprojekt zur Wiedereinführung der Stehplätze heute positiv auf die Stimmung in der Südkurve aus. Auch wenn sicherlich noch Luft nach oben ist, war das doch ein Europapokal-Heimspiel der besseren Sorte. Volle Kurve, viel Bewegung in vielen Ecken und eine gute Mitmachquote rundeten den Abend ab. Besonders die Schalparaden scheinen in letzter Zeit immer besser zu funktionieren. 

Im Laufe des Spiels zeigten wir außerdem noch ein Spruchband, das auf die (Verkaufs-)Mentalität der Curva Nord anspielte. So findet hier, wie auch in weiteren größeren italienischen Kurven, eine zunehmende Vermarktung des eigenen Wirkens statt. Bei den Nerazzurri äußert sich dies zum Beispiel darin, dass die CN69 und die Curva Nord mittlerweile eingetragene Markenzeichen sind, wobei die eigenen Materialen über einen Online-Shop vertrieben werden. Daher zeigten wir das Spruchband „HAI VENDUTO LA TUA MENTALITA CON LO SCONTO – INTER MERDA“ (Übersetzung: Hast deine Mentalität mit Rabatt verkauft), wobei die Buchstaben C und N in Sconto mit blau und schwarz hervorgehoben und das R im Inter mit einem R im Kreis versehen wurde, um das Trademark-Symbol aufzugreifen. Neben uns zeigte zudem das Colegio das Spruchband „Siamo tutti Antifascisti“ (Übersetzung: Wir sind Antifaschisten), welches aufgrund faschistischer Tendenzen einiger Gruppen der Curva Nord auch Richtung Oberrang im Nordwesten des Stadions gerichtet war.  Eine Aussage, die nie an Notwendigkeit verliert, aber gerade in Zeiten des gesamteuropäischen Rechtsrucks, der sich einmal mehr in den Wahlergebnissen Italiens zeigt, erneut an Aktualität gewinnt.

Weitaus schöner als der Gästeanhang bleibt vor allem der Besuch zahlreicher Freund*innen in Erinnerung. Sowohl aus Jena und Hamburg waren heute ca. 20 Personen zu Gast – ein riesiges Dankeschön an Euch! Hinzu kamen außerdem einige Freund*innen aus Empoli und Samb – grazie mille, amici! So steht am Ende doch ein gelungener Europapokal-Abend, auf den hoffentlich noch einige weitere folgen werden. Im Achtelfinale wartet nun zunächst einmal Paris Saint-Germain auf uns.  

FC Bayern, wir holen den Cup nochmal!

Die Fotos zum Spiel findet ihr hier


Hertha BSC – FC Bayern 2:3

Heute hieß es wieder, knapp 600km auf der A9 Richtung Norden zurückzulegen. Das Auswärtsspiel bei der Hertha stand im Spielplan und es machten sich mehrere Busse auf den Weg in die Hauptstadt. Auf der Anreise verlief alles entspannt und nach Plan, sodass wir ohne zeitliche Not am Gästeparkplatz in der Jesse-Owens-Allee eintrudelten. Ohne große Verweildauer wurden dort alle Sachen zusammengepackt und es ging pünktlich zur Stadionöffnung Richtung Gästeblock. Den Gutscheinen für Getränke und dem guten Wetter geschuldet, gestaltete sich die Wartezeit zum Spiel im Berliner Gästeblock angenehm. Die entspannte Einlasssituation sorgte außerdem dafür, dass alle Bayernfans einen Platz im Gästeblock bekamen.

Schon bald nach Spielbeginn wurde von der aMr, zusammen mit der Hauptstadtmafia in der Ostkurve, eine Aktion gegen die anstehende WM in Katar gezeigt. Zunächst stand auf einem Spruchband im Gästeblock geschrieben: „Dere Ostkurve, jemand Argumente für eine WM in Katar?“. Auf diese antwortete die Ostkurve mit mehreren Spruchbändern, die jeweils ein Argument gegen diese WM beinhalteten, ehe die Aktion im Anschluss von beiden Seiten mit einem weiteren Spruchband und den Worten „15.000 Tote für 5.760 Minuten Fußball! -Schämt euch!“ abgerundet wurde. Inhaltlich haben die Spruchbänder viele Punkte aufgegriffen und sonst lassen sich mittlerweile viele Recherchen zum Thema rund WM und ihrem diesjährigen Gastgeberland finden, auf die an dieser Stelle verwiesen sei. 

Sportlich schien es, dass das Spiel, spätestens mit dem dritten Treffer durch Choupo-Moting in der 38. Minute entschieden gewesen wäre. Da aber die Hertha, die sich auch vor dem ersten Treffer einige gute Möglichkeiten erarbeitete, nicht nachgab, konnten sie den Rückstand noch vor dem Halbzeitpfiff auf 2:3 verkürzen, den sie im zweiten Spielabschnitt allerdings – zu unserem Glück – nicht mehr egalisieren konnten. Dieser Sieg und die anschließende Niederlage des anderen Berliner Bundesligaklubs aus Köpenick am Folgetag sorgten schließlich dafür, dass die Tabellenführung wieder zurück nach München kehrte.

Auch der Auftritt des Gästeblocks war in Berlin sicher schon mal besser, war aber insgesamt doch ganz ‚okay‘. Zumindest ließen sich ein paar Mal einige Bayern-Fans mitnehmen. Was heute leider nicht so gut funktionierte, und gerade für Berlin doch eher erstaunlich ist, waren die Echos im Gästeblock, die leider zu selten so rüberkamen, wie man es von gleicher Stelle gewohnt ist. Leider verpassten wir es häufig auch, die Nebenblöcke in die Lieder mit einzubeziehen. Gerade angesichts der sportlich spannenden zweiten Hälfte wäre sicherlich mehr drin gewesen. Immerhin bei den Hüpfeinlagen ließ sich ein größerer Teil von Bayern-Fans im unteren Bereich des Gästeblocks zum Mitmachen motivieren und auch das „Deutscher Meister wird nur der FCB“ schallten heute laut ins weite Rund. Bei längeren Liedern gelang dies zu selten. Die Ostkurve hingegen dürfte einen ihrer besseren Tage erwischt haben und war mehrmals akustisch wie optisch zu vernehmen. Gerade die Hüpfeinlagen hatten eine hohe Mitmachquote und waren deutlich zu vernehmen. Zu Beginn der zweiten Hälfte zeigte die Ostkurve außerdem eine Pyroaktion, die ausschließlich aus blauem Rauch bestand und das Stadion gut einnebelte. 

Rund um unser Gastspiel riefen die Harlekins Berlin ’98 außerdem wieder zu ihrer jährlichen Spendenaktion im Rahmen der Kampagne ‚Hertha wärmt‘ auf. Eine coole Aktion, wie wir finden und weshalb wir beschlossen, uns, wie einige Jahre zuvor bei der ‚Spendet Becher – Rettet Leben‘-Aktion, zumindest im kleineren Rahmen zu beteiligen. So kamen auf unserer Busfahrt nach Berlin und mit Beteiligung der anderen Gruppen der Südkurve einige Säcke Sachspenden und ein guter vierstelliger Betrag zusammen, die wir an die Harlekins Berlin übergeben konnten, ehe es wieder Richtung bayrische Landeshauptstadt zurückging.


Termine

Samstag, 12.11.2022, 18:30 Uhr: FC Schalke 04 – FC Bayern