ULTRAMARINES BORDEAUX

Da es leider schon wieder einige Zeit her ist, als wir das letzte Mal aus Bordeaux berichtet haben, wird es an dieser Stelle mal wieder Zeit zu berichten, was in den letzten Wochen in Südfrankreich so los war.

Fangen wir dabei am 3. Spieltag an, wo das Derby gegen Nantes anstand. Die Ultramarines leiteten das Spiel mit einer ULTRAS Blockfahne und etwas Rauch ein, die Gegenseite hatte ebenfalls eine optische Aktion in Form von einer Blockfahne und gelben Zetteln in petto. Man merkte beiden Seiten eine Portion Extramotivation an, war es doch nach 2 Jahren das erste Mal, dass die Gäste rund um die Brigade Loire anreisen durften. Generell kann man in den ersten Wochen der Saison festhalten, dass es glücklicherweise nicht mehr so häufig zu Gästeverboten kommt, so durften die Bordelais auch zum hochbrisanten Spiel nach Metz reisen, auf das wir später noch zu sprechen kommen.
Dem Spiel jedenfalls tat ein richtiges Derby mit Gästefans gut und als ob dies ein gutes Omen wäre, konnte Bordeaux das Spiel durch einen Treffer von Diego Rolan mit 1:0 gewinnen.

Mit 6 Punkten aus 3 Spielen reiste man so entspannt nach Lyon, wo man ein erstes Ausrufezeichen setzen und 3:1 gewinnen konnte. Nachdem man früh 0:1 in Rückstand lag, konnte man das Spiel noch drehen und spätestens nach dem 2:1 von Sertic ging der Support leicht über die Lippen, hatten doch nur die künsten Optimisten mit einem Punktgewinn beim heimstarken Olympique Lyon gerechnet.
Die nächsten 2 Heimspiele sind schnell erzählt. Gegen Angers und Caen gab es leider nur einen Punkt und kein Tor der Heimmannschaft zu sehen, weswegen man es verpasste, sich in den Top 3 festzusetzen.

Ein heißes Duell stand am 7. Spieltag an. Es ging nach Metz, mit denen sich die Rivalität in den letzten Jahren zuspitzte, was im März darin gipfelte, dass die Ultramarines auf einen 9er der Generation Grenat trafen und deren Auswärtszaunfahne, Trommel, weitere Fahnen sowie Sandwiches und Bier erbeuten konnten.
Aus Bordeaux machten sich ein Bus und zwei 9er auf den Weg, in denen alle Generationen der Gruppe präsent waren. Leider gab es von Seiten der Polizei die Auflage, dass man sich nicht in der Stadt aufhalten darf und die Busse mit Polizeibegleitung zum Stadion gebracht werden. Im Stadion erhellten zum Anpfiff hinter dem Virage Sud Banner einige Bengalen den Gästeblock und es folgte ein starker Support, den die Mannschaft mit einem 3:0 Auswärtssieg vergoldete.

Puntgleich ging es somit in das Duell mit dem PSG, um den es in den Tagen vor dem Spiel einige interessante Neuigkeiten zu vermelden gab. Nachdem der Prinzenpark in Paris seit dem Rückzug der Ultras ein echtes Stimmungsgrab darstellt, gab die Polizei letzte Woche grünes Licht für eine Rückkehr der Ultras. Dabei muss man allerdings anmerken, dass es sich dabei nur um einen geringen Teil der Ultras handelt, die zurückkehren werden. Genauer gesagt wird lediglich das Collectif Ultras Paris ins Stadion zurückkehren, bei denen es sich um einen Zusammenschluss der früheren Gruppen rund um Supras Auteuil, Authentik und andere Gruppen der Virage Auteuil handelt. Diese haben bereits in der Vergangenheit immer wieder Auswärtsspiele des PSG besucht. Der Großteil der Ultras allerdings wird dem Stadion weiter fern bleiben, denn der PSG mit seinem katarischen Investor ist für sie längst Geschichte. Trotzdem wird es interessant sein, wie sich die Situation dort entwickelt.
Ihren ersten Auftritt hatten die Pariser Ultras somit gegen Bordeaux. Die Ultramarines zeigten während des Spiels eine mit T-Shirts zusammengesetzte Botschaft mit „Amnistie pour les Ultras“, die sich aber nicht speziell auf die Situation in Paris bezieht. Vielmehr sollte vor dem Hintergrund der Ereignisse nochmal darauf aufmerksam gemacht werden, dass Ultras einfach ein unverzichtbarer Teil des Fußballs sind und man mit ihnen respektvoll umgehen sollte.
Die 90 Minuten auf dem Feld sind schnell erzählt: Cavani schnürt in den ersten 20 Minuten einen Doppelpack für den PSG, der das Ergebnis danach lediglich verwaltet, was am Ende aber reicht.
Leider wurde nach dem Spiel ein Mitglied der Ultramarines noch wegen Pyro festgenommen und zu 1000€ Strafe und 1 Jahr Stadionverbot im Stadion des PSG verurteilt. Ein Umstand, der die Forderung der Bordelais nochmal unterstreicht: LIBERTE POUR LES ULTRAS!

Wer sich noch die Bilder der oben genannten Spiele anschauen möchte, wird wie immer auf ultramarines87.blogspot.de fündig.
Zudem veröffentlichen die Ultramarines auf ihrem Youtube Kanal seit Beginn dieser Saison zu fast jedem Spiel ein kleines Video.