Schon bitter, wenn man einen Spielbericht in gleicher Weise eröffnen muss, wie man den des letzten Aufeinandertreffens beendet hat. Auch nach diesem Spiel in Berlin bedanken wir uns wieder bei den Ultras von Hertha BSC für die angebotene Unterstützung. Wieder hat die Berliner Polizei den Eindruck hinterlassen, als wären sie nicht für die deutsche Hauptstadt zuständig, sondern für eine von einem Despoten regierte Bananenrepublik. Diesmal waren wir quasi schon aus der Stadt raus, die erste Halbe im Bus schon aufgemacht und wir hielten nur nochmal kurz, um die Stadionverbotler einzusammeln. Die ersten von ihnen saßen schon im Bus, als es dann draußen plötzlich scharf ging und die Bullen ordentlich austeilten. Kein Plan, was die geritten hat, sonderlich scharf auf ihren Feierabend können sie nicht gewesen sein. Eigentlich ist es auch Wurst. Am Ende werden sie es sich schon hindrehen. Ist halt das Los, das man gezogen hat.
Grandios bleiben Beamtenaussagen, wie Willkommen in der Hauptstadt während er dir grad dein Bier über den Schoß leert natürlich trotzdem. Wenn man die üblichen Beleidigungen unter den Tisch fallen lässt, stellt aber Mit dem 1:1 hattet ihr schon genug Glück auch irgendwie ein Highlight dar.
Wobei der Mann mit dem Schlagstock in diesem Fall noch nicht mal komplett unrecht hatte, denn ein Tor in der 96. Minute ist beileibe keine Selbstverständlichkeit. Aber unsere Mannschaft ist wohl mental und konditionell topfit und schafft es, den Gegnern auch in den Schlussminuten gut zuzusetzen. Ansonsten war es heute natürlich keine Meisterleistung.
Wie die Mannschaft fand sich auch die Gästekurve erstmal nicht so gut zurecht. Nachdem die letzten Spiele in Berlin stimmungstechnisch positiv herausgestochen waren, blieb diesmal nach 45 Minuten etwas Enttäuschung. Eher wenige starke Lieder, ansonsten eher so lala. In der zweiten Halbzeit kam dann schon deutlich mehr Fahrt rein und die Kurve begann immer besser mitzuziehen. Es war kein klassischer Build Up bis zum Höhepunkt und heftigen Torpogo in der Nachspielzeit, es war aber durchgängig ein, zwei Klassen besser als die erste Hälfte, auch wenn es weiter ein bisschen volatil blieb.
Da der ganze Spieltag heute irgendwie auch unter dem Stern der gesperrten Südtribüne stand, zeigten wir nochmal das Gegen Kollektivstrafen vom Spiel gegen Arsenal. Auch die Heimseite ließ die Sache natürlich nicht kalt und das Spruchband in der Ostkurve wurde unsererseits mit Fußballmafia DFB-Rufen begleitet. Den Berlinern kann man heute auch darüber hinaus wieder einen sehr guten Auftritt attestieren. Klar ist man nicht jeden Spieltag gegen den FC Bayern in Front, aber die Mitmachquote war auch dieses Mal wieder beeindruckend. Ganz abgesehen davon, dass diese Kurve halt auch baulich einfach richtig geil ist und eine der wenigen, die den Namen Kurve überhaupt noch verdient hat.
So, vom Nachspiel der Begegnung haben wir ja schon berichtet. Nachdem dann letztendlich wieder alle kurzzeitig Festgenommenen wieder an Bord der Busse waren, ging es mit Vollgas Richtung Freistaat.
Ein Dank geht noch an die Freunde aus Jena und St. Pauli für ihre Unterstützung.