Beim Spiel des FC Bayern gegen den FC Valencia war ein großer Teil der Fans, die üblicher Weise im Bereich hinter dem Tor für das Ankurbeln der Stimmung in der Südkurve sorgen, nicht in ihren angestammten Blöcken 112/3 zu finden. Hintergrund hierfür war die Tatsache, dass insbesondere ein Großteil der jungen Fans durch eine in ihrer Form nicht erwartete Änderung der Einlasskontrollen in den Block NICHT zu ihren Stammplätzen gelangen konnten.
Nach unseren Schätzungen verfügen aufgrund der im Vergleich zur Bundesliga in der ChampionsLeague reduzierten Anzahl angebotener Tickets über 50 % der jungen Fans, die in den letzten Jahren direkt hinter dem Tor über 90 Minuten lang unser Team unterstützen, nicht über ein Ticket in diesem Bereich, sondern müssen größtenteils auf oft deutlich teurere Tickets in anderen Bereichen des Stadions zurückgreifen. In einigen jungen und sehr aktiven Fanclubs liegt der Anteil sogar bei 75% oder darüber. Insbesondere diese jungen Fangruppen, die gestern das erste Mal mehrheitlich nicht in der Südkurve gelangen konnten, entschieden sich kurz vor Spielbeginn spontan, geschlossen der Südkurve fern zu bleiben und begaben sich größtenteils auf ihrer „regulären“ Plätze, die über das gesamte Stadion verteilt sind. Der Effekt wurde noch durch weitere Fanclubs verstärkt, die aus Solidarität mit den jungen Fans ihre Plätze in der Südkurve freiwillig frei ließen.
Die von allen Seiten als unwürdig angesehene akustische Unterstützung unseres Teams am gestrigen Abend zeigt, wie wichtig es für die Stimmung im Stadion ist, dass der (leider beim FC Bayern nicht sehr große) Teil der Fans, der sich ganz besonders der akustischen Unterstützung der Mannschaft verpflichtet fühlt, gemeinsam in einem Bereich des Stadions zusammenstehen kann.
Nach dem Umzug in die Arena ist die in der Südkurve im Olympiastadion nötige Fluktuation an Jahreskarten zwischen älter und somit ruhiger werdenden Fans und den nachkommenden jungen Fans fast vollständig zum Erliegen gekommen. Insbesondere der Club Nr.12 hat seit Jahren immer wieder auf diese Problematik hingewiesen. Von Seiten der Fanvertreter wurden in den letzten Jahren zahlreiche Vorschläge gemacht, wie diese Fluktuation wieder in Gang gesetzt werden oder die Anzahl der für die junge Generation attraktiven Plätze im Stadion erhöht werden könnte. Während einige wenige Vorschläge umgesetzt wurden, war die Vereinsführung insbesondere bei den Vorschlägen, die die Fanvertreter für eine langfristige Lösung des Problems als unabdingbar ansehen, wenig gesprächsbereit.
Auch aus Sicht des Club Nr.12 hat die Sicherheit aller Fans im Stadion höchste Priorität und ist nicht verhandelbar. Deshalb halten wir es für bedauerlich, dass die Fanbetreuung des FC Bayern die Fanvertreter in den letzten Tagen trotz mehrfacher Nachfragen nicht umfassend über die Details der geänderten Zugangskontrollen informiert hat. Der unnötige Überraschungseffekt kurz vor Spielbeginn führte zu einer hochemotionalen Stimmung an den Eingängen zur Südkurve, auf die sowohl Fans wie aber auch die eingesetzten Ordner sicher gerne verzichtet hätten.
Der Club Nr.12 wird auch in Zukunft weiterhin Vorschläge an die Vereinsführung herantragen, die aus unserer Sicht geeignet sind, um sowohl den Interessen der Fans wie auch den Fragen der Sicherheit in ausreichendem Maß Rechnung tragen. Diese – zum Teil nicht neuen – Vorschläge werden wir in den nächsten Wochen auf unserer Homepage veröffentlichen.