Und es geht doch…. War die Bayern-Fanszene in den letzten Jahren immer recht schwierig zum Zugfahren zu bewegen, findet sich mittlerweile doch eine halbwegs vernünftige Anzahl an Leuten, die Lust auf Geldsparen und eine lustige Eisenbahnfahrt haben. War ne ziemlich coole Sache diesmal. Bei aller Ausgelassenheit sollte man die Vernunft aber auch nicht ganz über Bord werfen, wenn man schon den Luxus genießt, ohne Bullen durch die Lande zu tingeln. Gut, für die nähere Zukunft dürfte sich das Thema bullenfreie Züge erstmal erledigt haben, da die Bundespolizei ja auf der Rückfahrt überraschenderweise feststellen musste, dass sich Bayern- und Club-Fans nicht grün sind.
Aber damit auch zum Kick selbst:
Schnell runter vom trostlosen Parkplatz und rein in den Gästeblock. Sich unten halbwegs breit und locker aufzustellen hat mal wieder nicht geklappt. Unter anderem auch, weil halt jeder auf Teufel komm raus im unteren Teil des Blocks stehen will und da am besten noch in den ersten zwei Reihen. Wir haben dazu ja eigentlich eine lockere Einstellung, aber dieses Untenreingedränge geht mittlerweile schon gewaltig auf den Sack. Vor allem, da es für die Stimmung halt Null-Komma-Null förderlich ist, wenn man im Block steht wie die Sardinen in der Konservenbüchse.
Im Endeffekt war’s dann trotzdem ganz okay, weil die Leute unten zumindest Bock auf Singen hatten. Sie fehlten dann allerdings weiter oben, um die Lieder dort weiter zu tragen, so dass man insgesamt nicht total zufrieden sein konnte. Richtig Spaß machten die Gesänge vor dem Spiel. Besonders das schon ewig kursierende „Auf geht’s FC Bayern, wir woll’n Dich heute feiern“ rockte ganz gut. Wird Zeit, dass wir das Lied endlich ins feste Repertoire unserer Kurve übernehmen. Die Melodie „Lady in Black“ ist ja ohnehin eine durchaus eingängige.
Auf der Gegenseite eröffneten die Mainzer das Spiel mit einer Choreo zum 20. Jubiläum ihres Fanprojekts. Das Spruchband „20 Jahre Kampf für Stadt und Verein“ in Frakturschrift war schon ganz lustig, auch wenn wir selbst eine Choreo fürs Fanprojekt etwas übertrieben finden. Optische Akzente gab es auf unserer Seite nicht nur in Form einiger älterer Doppelhalter, sondern auch durch zwei Spruchbänder. Die Amateurefans sprachen sich gegen zeitgleiche Spielansetzungen aus. Wir kritisierten die Einführung des Topspielzuschlags in Mainz. Die 05er machen es zwar nicht ganz so plump, wie andere Vereine, die pauschal bei uns Bayernfans abkassieren, aber auch das Mainzer System ist ungerecht und benachteiligt die Fans populärer Vereine. Der FSV will Gästefans, die ihrer Mannschaft regelmäßig auswärts folgen vom Topspielzuschlag ausnehmen. In unserem Fall waren deshalb die Auswärtsdauerkarten wirklich günstig. Die generelle Preisgestaltung in Mainz ist also überaus fair. Allerdings fahren beim FC Bayern ja nicht nur die AWDK-Inhaber zu fast allen Pflichtspielen, sondern auch jede Menge anderer Fans. Weshalb die dann plötzlich mehr bezahlen sollen, erschließt sich einfach nicht. Deshalb gab es das Spruchband: „Ein Schritt vor, ein Schritt zurück – Keine Topspielzuschläge für Gästefans – immer und überall“.
Die Leistung der Heimmannschaft war dabei heute allerdings das Eintrittsgeld wert. Bis zur obligatorischen 59. Minute hielten die Mainzer richtig gut mit und konnten sogar selbst Akzente setzen. Selbst als die Kräfte langsam schwanden, war es für unsere Elf nicht einfach, zum Abschluss zu kommen. Und wenn doch, war auch der Torhüter auf dem Posten. In der Minute der Stadionverbotler war es dann aber schließlich doch so weit und Bastian Schweinsteiger köpfte eine Shaqiri-Flanke ins Tor. Danach ging’s zum Feiern vor den Gästeblock. Schön, wenn mal wieder ein Spieler zum Jubeln vor die Kurve läuft. Kurz darauf sorgte Götze für die endgültige Entscheidung.
Ein Dankeschön geht an die anwesenden Freunde aus Bochum. Leider konnten wir Euch keine Meisterfeier bieten. Die musste auf unter der Woche verschoben werden.
Die Bilder vom Spiel in Mainz findet Ihr auf der Südkurven-Seite.