Heimspiel gegen Mainz – die Wochen der attraktiven Gegner halten weiter an und werden erst mit dem Spiel in Dortmund ihr Ende finden. Aber wir kommen ja schließlich auch nicht wegen dem Gegner, sondern um unseren Verein bei allen Spielen angemessen zu repräsentieren und ihn natürlich auch gewinnen zu sehen. Vor dem Match dann Heimspielalltag mit allen positiven und negativen Seiten. Besonders negativ stach die geringe Anzahl an Leuten heraus, die sich gemeinsam mit dem Material zum Stadion aufmachten. Klar ist es bei dem Wetter wesentlich netter, am Bus noch eine Halbe zu trinken und ein wenig zu ratschen als sich ins graue Stadion zu begeben. Zu einem guten und geschlossenen Auftreten gehört aber zumindest etwas Disziplin und man kann sich ja auch problemlos noch ein Bierchen mitnehmen und dann am Stadioneingang trinken. Da ist dann sogar die Aussicht schöner.
Die große Euphorie aufgrund der veränderten Zugangsbedingungen zum Mittelblock der Südkurve scheint sich auch gelegt zu haben. Diesmal haben wir die Maximalkapazität, bei der der Block geschlossen wird, nicht erreicht. An sich auch absolut in Ordnung, zum einen sollten im Mittelblock vor allem die Leute stehen, die wirklich Lust haben über den größten Teil des Spiels zu singen, zum anderen kann man auch von den Nebenblöcken aus anfeuern. Um die Koordination zwischen der Mitte und den Nebenblöcken zu erleichtern, hatten wir diesmal zusätzlich zwei Vorsänger an den Seiten von 112/113 positioniert. Darüber hinaus steht die alarMstufe rot nun schon seit mehreren Spielen im Block 114 und Munich’s Red Pride positioniert sich im Block 111, um dort sangeswilligen Fans eine Anlaufstelle zu bieten. Gesellt Euch auch zu diesen Gruppen, wenn Ihr Bock zum Singen habt. Insgesamt kann man sich über die Stimmung heute nicht beschweren. Alleine, dass Heimspiele mittlerweile um Längen mehr Spaß machen als noch vor zwei Jahren, ist ja ein positives Zeichen. Aufgrund dieser Verbesserung ist man natürlich aber auch nicht mehr so leicht geneigt zu sagen, heute war die Stimmung gut. Ist halt immer eine Frage des Maßstabs. Verbesserungsspielraum nach oben haben wir trotzdem noch massig, sonst würde man über Maßnahmen wie weitere Vorsänger ja auch gar nicht nachdenken.
Die Spruchbänder in der Südkurve hatten heute allesamt negativen Anlass. Zum einen droht der Bierstube im Olympiadorf die Schließung, weil das Studentenwerk die Miet- und Nebenkosten für den Betreiberverein kurzerhand um ca. 250% angehoben hat. Viele Bayernfans haben zu Zeiten des Olympiastadions in der Bierstube lustige Stunden erlebt und es wäre schade, wenn wieder ein Stück Münchner Kulturgut verloren gehen würde. Angesichts anderer trauriger Nachrichten ist die Geschichte um die Bierstube allerdings nicht mehr als eine Fußnote. Weit schwerer liegt über uns der Schatten der schweren Erkrankung eines Freundes und Mitglieds der Munichmaniacs, der mittlerweile seit zwei Dekaden die Stehtraversen besucht, um den FC Bayern zu unterstützen. Sowohl wir als auch MM96 zeigten ein Spruchband für ihn und wünschen ihm und seiner Familie alle nötige Kraft, um die Krankheit überstehen.
Auf dem Spielfeld wurde heute in der ersten Hälfte sehr magere Kost geboten, zumindest aus dem Blickwinkel des Durchschnittsfußballfans. Wer gerne mal ein, zwei Stündchen auf dem Spielverlagerung-Blog verbringt, dürfte am Mainzer Defensivspiel durchaus Gefallen gefunden haben. Nachdem unsere Roten 45 Minuten lang vergeblich versucht hatten, den Riegel zu knacken, nutzten die Mainzer einen Fehler von Jerome Boateng geschickt aus und markierten kurz vor dem Pausenpfiff den Führungstreffer. In Halbzeit zwei erlebten wir dann ein gänzlich anderes Bild, als unsere Elf ihr Potential abrief. Die Einwechslung von Götze machte sich bezahlt und nachdem der Sekundenzeiger acht Umdrehungen in Halbzeit zwei geschafft hatte, war der FC Bayern schon wieder auf der Siegerspur. Die Mainzer blieben weiter bemüht und erarbeiteten sich sogar Möglichkeiten zum Ausgleich. Nach dem 3:1 durch Mandzukic war das Spiel dann aber endgültig gegessen und die Medienvertreter bekamen mit dem „Elfmeterstreit“ sogar noch ein Thema, mit dem sie die Tage bis zum Spiel gegen Pilsen überbrücken konnten.
Auf dem Rückweg vom Stadion hatten unsere Diffidati noch eine kleine Überraschung vorbereitet und so wurde das Parkhaus mit einem großen „Diffidati sempre presenti“-Spruchband geschmückt.
Als ob er es geahnt hätte, zündete jemand in der Nähe passend dazu auch noch eine kleine Feuerwerksbatterie. Very nice! Unsere Ausgesperrten lassen sich nicht unterkriegen! Vielen Dank, dass Ihr immer dabei seid.
Nach dem Spiel gab’s noch eine kleine Themenparty mit viel Punkrock und noch mehr Bier aus der guten alten Dose im Sperrbezirk. Wir sind schon ganz gespannt, zu was für intellektuellen Höhenflügen wir die nächsten Wochen ansetzen werden, schließlich macht Dosenbier ja bekanntlich schlau. Ein fettes Merci geht dabei noch an die zahlreich anwesenden Freunde vom FC Sankt Pauli und aus Jena, die uns beim Spiel und an der Bar unterstützten.
Bilder vom Spiel und der anschließenden Party findet Ihr hier.