Solange man auf Arbeit hockt, ballert die Sonne runter und prompt zum Wochenende setzt dann der Regen ein. Pünktlich zum Feierabendbier am Freitag fing es zu pissen an und hörte dann erstmal auch nicht mehr auf. Dementsprechend wurde Gemütlichkeit am Streetworkbus wieder groß geschrieben und ein jeder versuchte sich unter die vorhandenen Pavillons zu quetschen oder zog gleich unter die Brücke um.
Anscheinend schlug das Wetter so manchem auch wirklich aufs Gemüt, denn während bei den sonnigen Spielen der Vorwochen die Stimmung richtig stark war und der Tifo ends gebockt hat, schlich sich gegen die Ingolstädter herbstliche Lethargie ein. Paar coole Passagen waren schon wieder dabei. „Peru“ war nicht schlecht und auch das „Ich geb‘ mein Herz für Dich“ am Ende hatte nochmal etwas Dampf, alles in allem war es aber eher Dienst nach Vorschrift und damit maximal ausreichend. Den Wiesnsuff können wir ja noch nicht verantwortlich machen, der kommt dann erst ins Spiel, wenn es gegen Berlin und Köln nicht besser wird. Erspart es uns bitte, schlecht über die große Sauferei reden zu müssen. Uns schmeckt’s ja auch.
Das sieht man ja schon darin, dass es am Samstag auch uns allen ein bisschen ging wie in der Zeile eines Billy Joel Songs: „And we’re all in the mood for a melody“, allerdings fehlt dabei jeder traurige Unterton, als es zum Spielende hieß „I will wieder hoam“. Vor zehn Jahren auch noch undenkbar, dass wir das mal anstimmen, aber auch wir sehen heute manches entspannter als früher.
Gar nicht erst raus nach Fröttmaning gefahren sind wohl einige Kartenbesitzer, denn auf den Tribünenseiten waren schon massig freie Plätze. Eigentlich schade, denn so verpassten sie ein ziemlich spannendes Spiel, das zwar zugegebenermaßen davon lebte, dass unsere Elf eher behäbig und mit ungewohnt vielen Fehlern agierte, wodurch Ingolstadt aber gute Chancen erhielt und das Spiel lange offen gestalten konnte. Hätte Schiri Ittrich eine Viertelstunde vor Schluss auf den Punkt gezeigt, dann wäre hier ein Punktverlust heute nicht unwahrscheinlich gewesen. So fiel ein paar Minuten später die Vorentscheidung und die drei Zähler bleiben bei uns.
Gut durchnässt ging es nach den 90 Minuten für die meisten Leute direkt weiter in den Sperrbezirk, wo eine kleine Saisoneröffnungsparty anstand. Hohe Luftfeuchtigkeit, gute Musik und feingeistige Getränke, die optimale Grundlage für eine nette Feier bis in die Morgenstunden.
Grüße und ein Dankeschön gehen noch raus an die anwesenden Saufnasen von USP und die Jungs vom sensationellen VfL Bochum. Außerdem wollen wir den Blick auch nochmal nach Thüringen richten, wo ein guter Freund von uns gerade gegen eine heimtückische Krankheit kämpft. Keep fighting English. Durchboxen, Engländer!