DFB-Pokalheimspiele an einem Mittwochabend gegen eine Zweitligamannschaft gehören nun nicht unbedingt zu den absoluten Highlights im Terminkalender eines Bayernfans. Wären am Ende der Olympiastadionzeit wohl keine 30.000 Leute zu diesem Kick erschienen, macht es das neue Stadion möglich, dass der FC Bayern auch diesmal ausverkauft vermelden durfte.
Na gut, vielleicht zog ja auch der Name des Gegners ein paar zusätzliche Zuschauer an. Mit dem 1. FC Kaiserslautern war schließlich ein Traditionsverein mit einer ordentlichen Fanszene zu Gast. Die Roten Teufel dürften sich allerdings bei den wenigsten Bayernfans großer Beliebtheit erfreuen. Dafür verantwortlich dürften neben der gesunden Antipathie des Lauterer Anhangs gegenüber unserem FC Bayern auch die Vielzahl an sportlich-bitteren Auftritten auf dem Betzenberg sein – dass die Pfälzer noch dazu blendende Kontakte nach Giesing pflegen, kommt mehr als erschwerend hinzu.
An sich also doch gar keine schlechte Ausgangslage für einen schönen Fußballabend. Die Südkurve konnte sich im Vergleich zum Spiel gegen Leverkusen auch wieder etwas steigern. Anfangs sah es zwar wieder nach einem Trauerspiel auf den Tribünen aus, aber im Laufe der ersten Halbzeit bekamen wir langsam die Kurve. Hinter unseren momentanen Ansprüchen hinkten wir trotzdem noch hinterher.
Während die Kurve noch ein bisschen mehr geben könnte, war es für die Mannschaft heute nicht nötig, alle Kräfte ins Feld zu führen. Don Jupp gab heute den Spielern Einsatzzeit, die in dieser Saison ansonsten bisher eher weniger zum Zug gekommen waren. Der zweite Anzug saß recht gut – für Kaiserslautern reichte er zumindest allemal. Die Pfälzer konnten eigentlich nur durch Fernschüsse gefährlich werden, wovon einer zuerst Jerome Boateng und dann den Pfosten touchierte. Abgesehen von diesen wenigen Situationen hatte unsere Elf das Spiel fest im Griff und mit dem Treffer von Claudio Pizarro waren auch die letzten minimalen Zweifel beseitigt, dass der FC Bayern das Ding souverän nach Hause fahren würde. Zwar mussten wir uns bis zur endgültigen Entscheidung in Form des 2:0 noch bis zur zweiten Hälfte gedulden. Der FCB hatte das Spiel aber stets fest im Griff.
Dem Anhang der Pfälzer muss man zu Gute halten, dass sie sich hiervon kaum beeindrucken ließen und stattdessen ihren Verein und seinen Auftritt beim großen FC Bayern feierten. Auch als das Spiel bereits klar zu unseren Gunsten entschieden war, konnte man den Gästeblock noch mehrmals akustisch wahrnehmen. Das für den Torjubel mitgebrachte Pyro wurde schließlich auch noch verheizt, wo man es schon mal im Stadion hatte. Hätte ihnen doch eigentlich klar sein müssen, dass gegen unsere Abwehr nichts zu holen ist.
Souverän zogen wir also ins Achtelfinale ein, wo jetzt der FC Augsburg auf uns wartet, was uns innerhalb von zwei Wochen zwei Auswärtsspiele in der Fuggerstadt beschert. Kein schlechtes Los, da wir so immerhin nicht kurz vor Weihnachten nochmal durch die ganze Republik tingeln müssen.
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