FC Bayern – TSG Hoppenheim 1:1

MM96Hey, ihr Sultane des Swings. So hätten wir heute ganz gerne gegrüßt, denn mit diesem Hit der Dire Straits beglückte uns der Bayrische Rundfunk, als wir an der Autobahnausfahrt Fröttmaning den Blinker rechts setzten.
Aber ganz so geil war das heute alles nicht, weshalb wir uns alle diesen schwunghaften Status gar nicht verdient haben.

Dabei gab es heute sogar etwas zu feiern. Dem aufmerksamen Beobachter dürfte es nicht entgangen sein, dass sich zwei alte Bekannte ins Zaunfahnenbild der Südkurve gemogelt haben. Zum 20jährigen Jubiläum der Munichmaniacs schmückte neben der großen MM-Fahne auch das kleine „Gegen den Modernen Fußball“-Stöffchen den Zaun vor unserem Habitat. Selbst auch das Fangnetz blieb nicht von Verzierungen durch die Maniacs verschont, hing dort drin schließlich der Landauer von der ersten bis zur letzten Minute und zeigte, dass er die Grundmoves aus seinen alten Vorsängertagen noch aus dem Effeff beherrscht. Dazu gab es ein kleines Doppelhalterintro und im Verlauf der 90 Minuten auch ein paar historische Doppelstocktransparente aus älteren Tagen zu bestaunen.

Die MMs hatten sich in der letzten Ausgabe dieses Magazins ja schon selbst kurz zu Wort gemeldet und für die Glückwünsche bedankt, aber natürlich müssen wir sie hier trotzdem nochmal wiederholen. Ohne MM96 wäre die Südkurve in München heute wahrscheinlich nicht da, wo sie ist. Gerade viele Leute, die sich Ultras auf die Fahne schreiben und in den letzten Jahren auch wichtige Positionen und Funktionen für Gruppen und Kurve übernommen haben, können den Maniacs ein kleines Dankeschön sagen, denn sie waren es, die in München den Weg für die nachfolgenden Ultrasgruppen geebnet und Kämpfe geführt haben, die andere dann nicht mehr kämpfen mussten.

Zwei der Glückwünsche wurden in Spruchbandform überbracht. Wir grüßten mit einem „Vor 20 Jahren den Grundstein gelegt und Ultras nach München gebracht – Ois Guade Munichmaniacs 1996“ und das Colegio schickte Geburtstagswünsche mit einem: „MM96: In der Südkurve dahoam, in der Welt zu Hause, Freaks seit 20 Jahren, Stile Di Vita für immer!“

Bisher klingt ja alles ganz fein? Wo finden wir also ein Haar in der Suppe?

Nun, zum einen finden wir gar keine Lust daran, gegen Clubs wie Hoppenheim, die für ein Fußballmodell jenseits der Traditionsvereine stehen, Punkte zu lassen, auch wenn für uns die Welt bei einem Unentschieden ansonsten nicht untergeht.

Zum anderen war der Auftritt der Südkurve heute auch echt nicht das wirklich Wahre und reihte sich in eine Vorrunde ein, die mit Ausnahmen eher nach Stagnation statt Weiterentwicklung aussah. Das ist Jammern auf hohem Niveau, aber vielleicht ist es auch gerade der Hintergrund des heutigen Tages, der einen nicht ganz so verstehen lässt, wenn die Leute über weite Teile des Spiels weitgehend regungslos eher fadenscheinig den Mund bewegen. Nicht weil es das früher nicht gegeben hätte, sondern weil es halt so schade um das verschenkte Potential ist.

Nächsten Heimspiel kommt ganz bestimmt. Unter Flutlicht gegen Leverkusen können wir die Sache besser machen.

Bevor wir den Spielbericht dann beschließen soll auch ein Spruchband von MRP nicht unter den Tisch fallen. Da mal wieder ein Spiel der Bayern Amateure parallel zu dem der Profis stattfand, hing vor Block 111 zu Spielbeginn das Transparent „Bayern Amateure müssen besuchbar bleiben – Gegen zeitgleiche Spiele!“

Ein Dankeschön geht außerdem noch raus an die Freunde aus Jena und Hamburg, die sich anschließend auch bei der 20-Jahr-Feier im Sperrbezirk die Ehre gaben. Die verschiedenen DJs aus der Fanszene bescherten uns dabei noch einen feinen Tagesausklang.

Bilder vom Spiel gibt es hier