Nachdem wir das Eintracht-Stadion schon 2011 mit unserer Anwesenheit beehren durften, wussten wir gegen den Bundesliga-Neuling (okay, die Eintracht ist jetzt schon fast eine Saison lang erstklassig), worauf wir uns einzustellen hatten. Da der Gästeblock durchaus in guter Erinnerung war, legten unsere fleißigen Bastler vor dem Spiel nochmal Sonderschichten im Sperrbezirk ein und zauberten eine „Bayern München Horrorshow“-Choreo in den Auswärtssektor. Hinter Alex aus dem Film „Clockwork Orange“ machte sich Chaos breit. Folienschals, kleine und große Fahnen sowie Doppelhalter wurden noch ergänzt durch bunten Rauch in allen Farben. Da darf man sich schonmal selbst loben: So sieht ein gelungenes Intro aus.
Und die Kurve machte heute gut weiter. Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie die Stimmung auch von den architektonischen Vorgaben des Fanblocks abhängt. Man hat das Gefühl, in Braunschweig könne man gar keinen schlechten Auftritt hinlegen. Besonders als nach der Halbzeit ein neues Lied erstmals die Bühne Bundesliga betrat und direkt einschlug, nahm die Quote an lächelnden Gesichtern unter den Bayernfans nochmal exponentiell zu: „Immer vorwärts FCB, rot wie Blut und weiß wie Schnee, wir woll’n Dich heute siegen seh’n, werden immer zu Dir stehen, immer vorwärts FCB“. Die Melodie ist ein Mix aus zwei Songs der Band S.T.S aus der Steiermark. Ein absoluter Ohrwurm, bei dem kein Bein ruhig stehen bleiben kann. Den Teil ohne Text wollen wir dabei übrigens mit „lalala“ statt „schalala“ singen. Hört sich weniger nach der 15. Halben auf Malle an.
Auf Heimseite hing vor der Braunschweiger Südkurve ein Spruchband: Ihr für uns und wir für Euch – Wir sind Eintracht! Dazu gab es beim Einlaufen etwas Konfetti. Man kann den Braunschweigern durchaus zugestehen, dass sich die Fans heftig gegen den Abstieg stellen. Mehrfach stieg das gesamte Stadion in die Gesänge ein und in der Heimkurve war man durchgängig am Singen, auch wenn aufgrund der Entfernung im Gästeblock natürlich nicht viel ankommen konnte.
Auf dem Rasen wurde relativ schnell klar, dass die Blau-gelben zwar bemüht, aber in ihren Mitteln doch relativ begrenzt sind. Unsere Elf hielt sich auch an die Vorgabe von Guardiola, dass die Liga bereits entschieden sei. So war während der ersten Hälfte die Zweikampf-Bilanz sogar einmal deutlich negativ. Ein Schmankerl war das also beim besten Willen nicht. Erst gegen Ende zeigte unsere Mannschaft dann vereinzelt, warum wir überlegener Meister und die Eintracht Tabellenletzter ist. Es hätte sicher Spiele gegeben, bei denen man sich mehr über eine Niederlage geärgert hätte. Im Abstiegskampf mit dem Club und dem HSV hätten zumindest wir dem BTSV durchaus auch einen Punkt gegönnt. Wenn selbst unser Trainer sagt, dass wir die Punkte eigentlich nicht mehr brauchen.
Ein Dankeschön von uns geht noch an die zahlreich angereisten Freunde aus Bochum, Hamburg und Jena.
Ein durch und durch gelungenes Auswärtsspiel – vielleicht schafft es die Eintracht ja doch in die Relegation und wir haben nächste Saison nochmal das Vergnügen an der Hamburger Straße.
Jede Menge Bilder vom Spiel in Braunschweig findet Ihr hier.
Außerdem gibts auf suedkurve-muenchen.org auch ein Video zu sehen.