Nach der Demo ging es mit zwei Sonderstraßenbahnen raus ins Industriegebiet. Dort steht neuerdings das Stadion, in dem der FCA seine Heimspiele austrägt. Windig, kalt und nicht gerade einladend ist es um das Stadion rum, wo es eigentlich nichts groß gibt, außer Gewerbe und Parkplätze. Nachdem wir schon seit in der Früh unterwegs waren, gab es an den Neunern einer Sektion noch eine kleine Stärkung für alle. Danke dafür.Das Stadion selber ist wie die Umgebung steril und kalt. Der Gästeblock wurde mit Fahnen und den Pappen von der Demo geschmückt. Besonders schick war das „Zum Erhalt der Fankultur“-Logo am Vorsänger-Podest. Der Gästeblock füllte sich und füllte sich und füllte sich. Ja, am Ende war er ziemlich voll. Ohne die Personen gezählt zu haben, kann man glaube ich trotzdem sagen, dass er sehr voll war. Jeder halbwegs angesehene Terror-Experte wäre im Dreieck gesprungen und eigenständig durch den Block gehüpft, um Leute persönlich an den Haaren aus dem Stadion herauszuziehen. Sowas scheinen die in Augsburg aber nicht zu haben. Hat anscheinend trotzdem geklappt. Das Spiel ist reibungslos über die Bühne gegangen, die Fans waren im Stadion und niemand ist erschossen worden. Na sowas.
Die ersten 12 Minuten und 12 Sekunden wurde sowohl von Augsburg- als auch Bayern-Fans geschwiegen, genau wie von allen anderen Fans in allen anderen Stadien der Republik. Danke an alle Fans für die Beteiligung. Wenn wir alle zusammenhalten, können wir was erreichen. Jedenfalls sollte jetzt der letzte Depp kapiert haben, wie Fußball ohne Fans ausschaut.
Danach ging es im Gästeblock ganz gut ab. Ein Haufen Fahnen waren auch dabei und haben die Kurve in Rot und Weiß erstrahlen lassen. So macht das Spaß. Es gibt diesmal eigentlich nichts zu meckern. Die Lautstärke hätte noch etwas höher sein können, wenn noch mehr Bayernfans im Block noch öfter mit eingestiegen wären, aber was soll es. Es war gut. Unsere Mannschaft lieferte analog eine gute Leistung ab. Die Augsburger hielten zwar gut dagegen, der Sieg der Rothosen stand aber nie zur Frage. Souverän. Mehr gibt es auch dazu nicht zu sagen. Die Augsburger Heimkurve wollen wir aus unserer Perspektive auch nicht abschließend beurteilen. Vom Hocker gerissen hat sie uns jedenfalls nicht.
Nach dem Spiel vertrödelten wir noch etwas Zeit und hätten fast die letzte Tram verpasst, die das Stadion nur rund um die Spiele anfahren. Allerdings nur fast, nicht auszumalen, ob wir über irgendwelche Autobahnzubringer noch vom Stadion weg gekommen wären ohne Tram, oder ob irgendwelche Schichtarbeiter am Montag in aller Herrgottsfrüh vor dem Werkseingang einen Haufen erfrorene Fußballfans gefunden hätten … Wir haben es jedenfalls geschafft, am Bahnhof die Ausgesperrten getroffen und uns mit der Regionalbahn auf den Heimweg gemacht, der heute mehr als kurz war.
Mehr Fotos vom Spiel und der Demo findet Ihr hier.