Ein mulmiges Gefühl muss die Fanszene der SpVgg Fürth haben, wenn sie am Samstag das Ortsschild Münchens sehen und passieren. Zum ersten Mal besucht die aktive Fanszene der SpVgg Fürth die Landeshauptstadt, wenn gleichzeitig ihre Elf in der Allianz-Arena versucht, drei Punkte zu erlangen. Zum ersten Mal nach den Übergriffen des Unterstützungskommandos (USK) beim DFB-Pokal Viertelfinalspiel im Februar 2010 kehrt die Fürther Fanszene an den Ort des Schreckens zurück. Polizeibeamte/-innen, die maskiert und unidentifizierbar, Schlagstock schwingend und Pfefferspray sprühend die Fanszene an diesem kalten Februarabend willkommen hießen und anschaulich die sogenannte „Münchner Linie“ präsentierten. Aber auch die Münchner Fanszenen können ein Lied dieser „Münchner Linie“ singen.
Exemplarisch gilt das Amateurederby des FC Bayern München gegen 1860 München, als Fans der „Sechzger“ von USK-Beamten/-innen aufs übelste misshandelt wurden. Auch in diesem Fall konnte kein Übeltäter der Polizei überführt werden. Und Schuld war wieder, dass keine(r) der beteiligten Polizisten/-innen eine individuelle Kennzeichnung an der Uniform trug.
Wir, die Fanszenen der SpVgg Fürth und des FC Bayern Münchens und die Initiative „Für eine transparente/bürgerfreundliche Polizei“ sehen es deshalb als unsere gesellschaftliche Pflicht an, auf diese Missstände aufmerksam zu machen.
Sie als Medienvertreter sind herzlich eingeladen, am kommenden Samstag, den 19. Februar 2013 in der Münchner Innenstadt auf dem Marienhof unsere Startkundgebung und den anschließenden Demonstrationszug zu begleiten.
Der Beginn der Anfangskundgebung ist um 10:30. Beide Fanlager werden ein satirisches und karikaturistisches Fußballspiel aufführen, das verdeutlichen soll, weshalb eine individuelle Kennzeichnungspflicht unumgänglich ist und so schnell wie möglich von allen 16 Landtagen und dem Bundestag beschlossen werden muss. Kommentiert wird dieses Fußballspiel von dem Experten und Radiolegende Günther Koch.
Der Demonstrationszugs wird vom Marienhof über den Marienplatz und den Oberanger zum Sendlinger Tor führen. Auf dem Weg kommen wir an den Partei-Büros von FDP, SPD und den Grünen vorbei. Dort werden wir je einen offenen Brief einwerfen, in dem wir die jeweilige Partei an ihre Versprechen bezüglich einer Umsetzung der Kennzeichnungspflicht in Bayern und anderen Bundesländern erinnern wollen. Der Münchener Stadtrat hatte sich bereits am 17.02.2009 für eine Kennzeichnung insbesondere von USK-Beamten durch Nummern ausgesprochen und das Bayerische Innenministerium aufgefordert, hierfür Sorge zu tragen. Der Oberbürgermeister wurde vom Stadtrat gebeten, sich an die im Landtag vertretenen Fraktionen zu wenden und diese aufzufordern sich für eine Individualisierbarkeit eingesetzter Polizeibeamter, insbesondere des Unterstützungskommandos (USK), einzutreten.
München, der 17. Januar 2013
Initiative „Für eine transparente/bürgerfreundliche Polizei“ und ProFans München