ULTRAMARINES BORDEAUX:
Wie in der SKB Ausgabe vom Augsburg Spiel berichtet, dominiert das Thema der zunehmenden Repression momentan weiterhin die meisten Kurven Frankreichs. Prominentestes Beispiel in letzter Zeit dürfte das UEFA Cup Match zwischen St. Etienne und Basel sein, als keine Gästefans aus der Schweiz zugelassen waren. Wie es richtig geht, zeigten beide Teams dann im Rückspiel in der Schweiz, als beide Kurven mit Choreographien und Pyroshows für ein Spektakel auf den Rängen sorgten. Auch wir als Fans des FC Bayern könnten womöglich schneller als uns lieb ist das selbe Schicksal erleiden, sollten wir im Europapokal den PSG zugelost bekommen. Aber das ist Zukunftsmusik.
Zurück zu unseren Freunden aus Bordeaux. In der Winterpause verließen zwei wichtige Spieler in Person von Kapitän Saivet (Newcastle) und Khazri (Sunderland) den Verein in die finanzstarke Premier League. Mit Malcom wurde lediglich ein junger talentierter Brasilianer als Ersatz gekauft. Entsprechend läuft es sportlich weiter überhaupt nicht rund, so gab es im Derby gegen Nantes das Aus im Viertelfinale des Coup de France durch ein 3:4 in der Verlängerung, als man in den letzten 5 Minuten noch eine 3:2 Führung aus der Hand gab. In der Liga folgte ein 1:4 gegen den ASSE, bei dem die Ultramarines der Freundschaft mit den Magic Fans wie schon bei den letzten Spielen wieder eine Choreographie widmeten. Neben 2 großen Spruchbändern im Oberrang und vor der Kurve, auf denen die Logos und Namen beider Vereine und Gruppen zu sehen waren, gab es blau weiß grünes Konfetti in den Farben der beiden Vereine, was ein solides Bild erzeugte. Im anschließenden Auswärtsspiel bei EA Guingamp konnte man dann endlich wieder einen Erfolg einfahren, die ca 200 mitgereisten Ultramarines läuteten das Spiel mit etwas Pyro ein, der Jubel über den Erfolg war nach dem Spiel allerdings verhalten, da die Mannschaft einfach zu unkonstant spielte in letzter Zeit. Genau dies bestätigte sich dann in den nächsten beiden Ligaspielen: Neben einem 0:0 im Heimspiel gegen Nizza setzte es letztes Wochenende bei Abstiegskandidat Reims eine 1:4 Klatsche. Im Heimspiel gegen Nizza zeigten die Ultramarines ein Spruchband für Maxime, einem Ultra vom korsischen Verein SC Bastia. Maxime begleitete seinen Verein zum Auswärtsspiel nach Reims. Dort kam es nach dem Spiel zu Rangeleien mit der Polizei. Diese setzt in Frankreich gerne mal Gewehre mit sog. Flashballs ein. Ein Polizist feuerte so einen Flashball aus unmittelbarer Nähe ab und traf Maxime direkt im Auge. Der Einsatz dieser Flashballs ist eigentlich nur in absoluten Notsituationen erlaubt, jedoch interessiert das die Polizei recht wenig. So verlor Maxime das Augenlicht und er ist nicht das erste Opfer dieser Flashballs. So gab es bereits 2014 zwei Opfer, die deswegen das Augenlicht verloren. Das erste Opfer war Lex, ein Ultra von Olympique Lyon, für den die Ultras aus ganz Frankreich (u.a. Lens, Lyon, Grenoble, Montpellier) auch eine Demonstration mit der Forderung, die verantwortlichen Polizisten zur Rechenschaft zu ziehen, abhielten. Ein Video hierzu findet Ihr hier:
Der zweite Fall ereignete sich nur wenige Monate später in Montpellier, wo Casti sein Augenlicht verlor. Nach diesen Ereignissen begannen viele Ultragruppen umzudenken und entschieden sich für eine gemeinsame große Demo unter dem Motto „Justice pour Casti“ in Montpellier. Auch unsere Freunde aus Bordeaux nahmen dort teil. Auch hierzu gibt es ein ausführliches Video:
Leider sind die Flashballs weiter im Einsatz und so war Maxime das nächste Opfer. Im Anschluss an die Ereignisse in Reims kam es in Bastia zu 3 Tage andauernden Angriffen auf Polizeistationen, bei denen sich auch Studenten, die der Unabhängigkeitsbewegung auf Korsika angehören, anschlossen. Auch der Verein SC Bastia stellte sich hinter seine Fans und prangerte die Unverhältnismäßigkeit des Polizeieinsatzes an.
Mit dem Spruchband im Spiel gegen Nizza solidarisierten sich die Ultramarines, wie viele andere Ultragruppen, mit Maxime. Bleibt zu hoffen, dass der Einsatz dieser Flashballs endlich abgeschafft wird, damit in Zukunft nicht erneut junge Menschen einen unverhältnismäßigen Polizeieinsatz mit schwerwiegenden Folgen bezahlen müssen!
1312! Justice pour Maxime!
HORDA AZZURO JENA:
Aufgrund des recht milden Winters rollt auch bei unseren Freunden aus Jena der Ball am Wochenende regelmäßig. So stand am Tag nach unserem Heimspiel gegen Darmstadt mal wieder ein Auswärtsspiel in Berlin an. Auch drei FC Bayern Ultras machten sich auf den Weg, um unsere Freunde zu unterstützen. Sportlich lief es leider, wie zurzeit häufig, nicht gut und das Spiel wurde mit 2:1 verloren.
Am Samstag darauf, während wir unser Auswärtsspiel in Wolfsburg bestritten, gastierte ZFC Meuselwitz im Paradies. Sportlich ging es weiterhin bergab, auch dieses Spiel wurde mit 2:0 verloren. Selbst der größte Optimist wird bei inzwischen 14 Punkten Rückstand auf den Tabellenersten Zwickau den Aufstieg abgehakt haben.
Wie in letzter Zeit bereits in den Medien zu lesen war, geht es beim FCC aktuell drunter und drüber. Der Investor versucht massiv Einfluss auf das Tagesgeschäft zu nehmen. Beginn der Auseinandersetzung war die Vertragsverlängerung mit dem Trainer Volkan Uluc, was Duchatelet missfiel. Der Belgier soll mit dem Spielstil der Mannschaft unter Uluc unzufrieden sein. Inzwischen hat sogar der für die Verlängerung verantwortliche Sportdirektor des FC Carl Zeiss Jena e.V. Lutz Lindemann sein Amt niedergelegt. Seine Funktion als Präsident will er allerdings aktuell bis zur nächsten Mitgliederversammlung behalten. Die Situation ist also recht komplex und könnte bei einer weiteren Zuspitzung auch in einer Insolvenz der GmbH enden. Dies würde einen Zwangsabstieg bedeuten. Dem Verein stehen also noch einige unruhige Tage ins Haus.