Die Spieltagsplaner der DFL schickten uns wahrscheinlich am traurigsten Wochenende überhaupt in die Domstadt. Die Zeit der rauschhaften Vergemeinschaftung namens Karneval war am Rhein gerade vorüber gegangen und als Faschingslaie gehen wir mal davon aus, dass darauf doch ein kleiner Kater folgen muss. Leicht verkatert tritt schon seit einigen Wochen der 1. FC auf, der den Schwung der Hinrunde etwas verloren hat und die letzten Spiele sieglos blieb. Fast ein bisschen schade, da sicher nicht wenige Fußballfans gespannt sind, was die Kölner denn bei einem europäischen Auftritt nach über 25 Jahren Europapokalabstinenz auf dem Spielfeld und auf den Rängen so fabrizieren würden. Aber gut, eigentlich ja nicht unser Bier.
Nach dem souveränen Auftritt gegen Schalke waren alle auf Sieg gepolt und wenn wir mal den Kopfball von Osako außen vor lassen, wandelte die Mannschaft diese Erwartung auch auf dem Rasen über die kompletten 90 Minuten um. Es wurde zwar kein Feuerwerk abgebrannt, aber auch nichts anbrennen lassen (geht das als Wortspiel durch?).
Stimmung im Gästeblock war heute dementsprechend. Insgesamt gut aufgelegt die rot-weiße Meute und ab und an waren auch die Sitzplätze mit dabei. Ob einem jetzt die erste Halbzeit mehr getaugt hat oder die zweite, bei der die Lieder länger und melodischer waren, ist wohl vor allem dem individuellen Geschmack geschuldet. Beobachter auf den anderen Tribünen meldeten nämlich für beide Spielhälften guten Support aus dem Awaysektor. Der Vollständigkeit halber sei auch noch der rote Rauch zu Beginn des zweiten Spielabschnitts erwähnt. Als Schiri Drees die 22 Akteure nach dem Pausentee wieder auf den Rasen bat, jagte doch glatt einer ein kleines Pilzchen in den Müngersdorfer Himmel. Man fragt sich, warum denn auch nicht?
Ansonsten ein entspanntes Auswärtsspiel, von dem es nichts mehr groß zu berichten gibt und somit nur noch ein Dankeschön an die Freunde aus Bochum und Jena, die trotz schlechter Aussichten auf Eintrittskarten wieder zahlreich angereist waren, bleibt. Ein Dank geht außerdem an einen Freund aus San Benedetto.
Also früher Feierabend für den Spielberichtsschreiber, der sich jetzt überlegt, ob er das Spiel gegen Köln für einen Witz über die Größe des Glases für sein Feierabendbier nutzen soll, sich aber dagegen entscheidet, weil zu billig.
Prost!