Zum Torfestival nach Bremen reisten weite Teile der Südkurve mit sieben von der „Das Herz schlägt Rot“-Kasse subventionierten Bussen an. Anstatt direkt den Gästeblock anzusteuern, machten wir noch einen kleinen Schwenk durch das hübsche Viertel am Stadion. Überall kleine Eckkneipen und Imbissbuden. Da kommt gewaltig Neid auf, wenn man dieses Umfeld mit der Fröttmaninger Einöde vergleicht, die sich vor den Toren unserer Stadt ausbreitet.
Nachdem es in der Woche zuvor noch einige Befürchtungen zwecks einer möglichen Spielverlegung aufgrund von Hochwasser gegeben hatte, war man natürlich froh, dass die Partie wie geplant über die Bühne gehen konnte. Für einen kleinen Mittwochstrip nach Bremen hätte man im vollen FCB-Terminkalender wohl nur schwerlich noch ein Plätzchen gefunden, von unseren Urlaubsplanern mal ganz zu schweigen. Der Bremer Gästeblock weiß aber leider auch an einem Samstag nicht sehr zu gefallen. Weit gezogen, eng und für einen Block im Oberrang irgendwie auch mit recht bescheidener Sicht.
Während die ersten beiden Faktoren sich vor allem erschwerend auf die Stimmung auswirken, hemmt letzterer das Fußballvergnügen bei einer Galavorstellung natürlich nochmal zusätzlich. Denn was unsere Elf heute auf dem Spielfeld ablieferte, war schon à la bonne heure. Es war zwar nicht so, dass die Bremer ohne Torchance geblieben wären, aber über 90 Minuten gesehen hätte ein Unwissender das Geschehen auf dem Rasen wohl kaum für das Duell von Ligakontrahenten gehalten.
Die Stimmung im Gästeblock konnte mit dem feinen Fußballspiel nicht ganz mithalten. Trotzdem war es mit Sicherheit unser bester Auftritt im neuen Auswärtssektor, was angesichts recht bescheidener gesanglicher Leistungen der letzten Jahre und des Spielverlaufs aber auch kein großes Erstaunen hervorruft. Eher unspektakulär also.
Die Bremer Ostkurve zeigte sich dagegen recht gut in Form. Es kommt jetzt zwar der Akustik-Standardsatz von den baulichen Gegebenheiten und dass man dementsprechend kaum was gehört hat, aber angesichts der heftigen Klatsche war in der Kurve immer schön Bewegung weshalb wir mal davon ausgehen, dass auch trotz hohem Rückstand ordentlich gesungen wurde. Wenn man bedenkt, was für ein Drama bei uns wegen jedem Rückstand oder langem 0:0 gemacht wird, darf man sich in der Hinsicht sogar in Bremen mal was abschneiden.
Die Bremer Gruppe Wanderers zeigte vor Spielbeginn noch ein Spruchband mit „Wen interessieren die Bayern, Anfang März ist Derby“. Wenn wir den Inhalt richtig deuten, ging ihnen wohl der Medienhype und die Hysterie des Durchschnitts-Werderaners vor dem Kick gegen uns auf die Nerven.
Mit weiteren drei Punkten im Gepäck ging es an vielen interessierten Bremer Augenpaaren vorbei zurück zum Gästeparkplatz und dann feucht-fröhlich per Bus in den Süden.
Ein fettes Dankeschön geht heute an unsere zahlreich anwesenden Freunde aus Bochum, Jena, Hamburg und San Benedetto.
Bilder vom Ausflug an die Weser findet Ihr hier.