SKB Dortmund 01.04.2023

Vorwort
FC Bayern – 1. FC Union Berlin
VfB Stuttgart – FC Bayern
FC Bayern – FC Augsburg
Bayer 04 Leverkusen – FC Bayern
Empoli FC – SSC Napoli
Greifswalder FC – FC Carl Zeiss Jena

Servus Bayernfans,

trotz Länderspielpause liegen turbulente Wochen hinter uns. Wohl die wenigsten hätten in Leverkusen gedacht, dass wir Julian Nagelsmann zum letzten Mal als Bayerntrainer sehen werden. Was letztlich zur Trennung geführt hat, können wir von außen natürlich nur schwer beurteilen, jedoch dürfte die Art und Weise bei einigen von uns für mehr als nur ein Kopfschütteln gesorgt haben. Aber heute steht der nächste Trainer an der Linie und viel Eingewöhnungszeit blieb ihm nicht. Sportlich wichtige Spiele stehen die kommenden Wochen an: Viertelfinale im Pokal gegen Freiburg, die Spiele gegen City und natürlich heute das vermutlich wegweisende Spiel in der Meisterschaft gegen die Borussia aus Dortmund. Aus neun Punkten Vorsprung Mitte November wurde ein Punkt Rückstand und auch wenn sie am Borsigplatz bereits wieder von der Meisterschaft träumen, gab es in den vergangenen Jahren für Schwarzgelb in München nichts zu holen, wenn es darauf ankam. 

Die Motivation auf dem Rasen und auf den Rängen sollte bei dieser Konstellation vorhanden sein. Das Paris-Spiel hat mal wieder gezeigt, was in der gesamten Kurve für Potential steckt. Das wollen wir heute wieder abrufen und es den sicherlich zahlreich mitgereisten Gästen zeigen, wer heute Heimspiel hat. 

Es gibt nur einen Meister – FC Bayern heißt er!

FC Bayern München – 1. FC Union Berlin 3:0

Spitzenspiel in München! Zum Abschluss des 22. Spieltags empfing man die „Überraschungsmannschaft“ aus Berlin Köpenick. Gut, Überraschungsmannschaft ist vielleicht aufgrund der Entwicklung von Union ein wenig übertrieben, allerdings hätten die wenigsten am Anfang der Saison gedacht, dass sich Union ganz oben festbeißen würde. Da die Dortmunder am Tag zuvor ihre Pflichtaufgabe in Hoffenheim erledigten, galt es die Tabellenführung zurückzuerobern. Spannung war also vorprogrammiert. Solange wir am 34. Spieltag oben stehen, kann es in der oberen Tabellenhälfte durchaus mal enger zugehen. Da die Berliner unter der Woche noch Ajax aus dem Europapokal kickten, musste man sich mit der Terminierung am ungeliebten Sonntagabend zufriedengeben. Klar, war schon immer so, dass die UEFA Pokal / Euro League-Teilnehmer am Sonntag ran müssen – Fußball am Samstag macht trotzdem mehr Spaß. Zur Einstimmung gab es am Südkurvenplatz neben frostigen Temperaturen und Schnee noch Sonne, Bratwurst und Bier. Nach einer Ansage unserer Vorsänger, die die Wichtigkeit des Spiels hervorhoben, ging es mit einem stattlichen Haufen hoch in die Fröttmaninger Arena. 

Zu Spielbeginn und zur zweiten Halbzeit nahm der Schneefall nochmal zu, so dass man teilweise für einige Augenblicke Probleme hatte das Geschehen auf dem Rasen zu verfolgen. Richtig ätzend, da man ein paar Tage vorher noch dachte, dass der Frühling im Anmarsch sei. Nach der unglücklichen Pleite in Gladbach und der Euphoriewelle, auf der Union gerade schwimmt, hatten wohl die meisten Bayernfans mit einem engeren ausgeglichenen Spiel gerechnet. Nach Toren von Choupo-Moting sowie den stark aufspielenden Müller und Coman stand am Ende ein ungefährdeter 3:0 Heimerfolg zu Buche. Union war wohl noch etwas platt, gefährlich wurden sie uns an diesem Abend nicht. Nach 90 Minuten grüßte der FC Bayern also von der Tabellenspitze.

Nachdem die letzten Auftritte bei den Heimspielen nicht so das Gelbe vom Ei waren, konnte die Südkurve heute wieder überzeugen. Das Liedgut war zwar etwas einfacher und massentauglicher gehalten, man schaffte es so aber, große Teile der Kurve mitzunehmen und dadurch eine gute Lautstärke zu erreichen. Ab und an stieg auch der Rest des Stadions mit ein. Wobei ich mir hier auch von den Bayernfans außerhalb der Südkurve wünsche, bei so einem Spiel mehr aus sich herauszukommen. Es kann ja nicht immer Dortmund, Barcelona oder PSG sein, um mal in die Gesänge einzusteigen. 

Mit dem Spruchband „Wenn jeder für sich entscheidet, ist noch lange nicht allen geholfen, Uli… 50+1 bleibt unverhandelbar“ unterstrich man nochmal die Wichtigkeit der in Deutschland geltenden 50+1 Regel. Dass wir als aktive Fußballfans nichts von der geplanten EU-Verordnung halten, die es erlaubt sämtliche Chatverläufe zu durchleuchten, brachten wir mit „Chatkontrolle stoppen!“ zum Ausdruck. Zudem erinnerte man an die Mitglieder der Weißen Rose „22.02.1943: In Gedenken an die Mitglieder der Weißen Rose! Es lebe die Freiheit! Nie wieder Faschismus!“. Das letzte Spruchband galt einem Freund der Ultramarines Bordeaux, der einen schweren Unfall erlitt. „Pour Hugo – Nous Pensons à Toi!“.

Gespannt war man auf den Auftritt der Gästefans, konnten diese bei ihrem letzten Gastspiel in München doch einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Wohl auch aufgrund des Spielgeschehens und der Chancenlosigkeit der eigenen Mannschaft konnten die Gäste diesmal nicht überzeugen. Bis zum 2:0 kamen in der Südkurve noch ein paar Gesänge an, spätestens ab dem 3:0 konnte man sie nicht mehr wahrnehmen. Optisch traten sie kaum bis gar nicht in Erscheinung. In Erinnerung blieb nur eine nette Schalparade in der 1. Halbzeit. Auf Gruppenfahnen oder sonstiges Tifomaterial verzichteten die Unioner an diesem Tag komplett. Stattdessen hingen mehrere große Zaunfahnen mit Vereinsbezug. 

Nach Spielende packte man zusammen und machte sich zügig auf den Heimweg. Schließlich wollte man ja noch einigermaßen pünktlich zur Primetime auf der eigenen Couch liegen. Mit Leverkusen steht bis jetzt mindestens ein weiteres Sonntagsspiel an. Hoffen wir mal, dass uns die DFL für den Rest der Saison mit weiteren Sonntagsterminen verschont. 

Deutscher Meister wird nur der FCB!

Spieltagsfotos


VfB Stuttgart – FC Bayern München 1:2

Auswärtsspiel in Stuttgart – sicher ein Highlight im Bundesliga-Kalender. Ich bin ja großer Fan der Spiele beim VfB: Das fängt schon damit an, dass es nach Stuttgart in der Regel mit der Eisenbahn geht und sich bei der Ankunft in Stuttgart Bad Cannstatt zeigt, dass wir hier nicht willkommen sind. Ach, wie herrlich, wenn einem von der anderen Seite ein „Wir wollen keine Bayernschweine“ entgegenschallt. Die Cannstatter Kurve ist zudem ein Rivale, bei dem es meiner Meinung nach auf einer Ebene abläuft, die für eine Fußballrivalität angemessen ist. Auf der einen Seite mag man sich mal so gar nicht, aber auf der anderen habe ich eben den Eindruck, dass das Verhältnis von einem gewissen Respekt geprägt ist. Das gibt es ja in der heutigen Zeit immer seltener, aber ich will nicht abschweifen. Soll ja ein Bericht zu unserem Spiel sein und nicht meine Gedanken zur Entwicklung der deutschen Ultraszene.

Aber halt, bevor wir in den Tag einsteigen –  einen Fakt habe ich noch: Auch für unsere Gruppe hat das Auswärtsspiel eine gewisse Bedeutung. Fast auf den Tag genau vor 21 Jahren (02.03.2002) fand nach Stuttgart die „Gruppo Ultra“ Fahrt statt. Diese war ja einer der Startschüsse für die knapp zwei Monate später erfolgte Gründung der Schickeria.

Bei so viel Nostalgie orientierte sich mein Spieltagsoutfit an längst vergangenen Zeiten, als Balkenschal, Fischerhut, Umbro-Sweatshirt und New Balance-Schuhe noch zur Uniform der deutschen Ultras gehörte. Ok, zumindest die beiden erstgenannten blieben im Kleiderschrank.

Die Anreise erfolgte dagegen weniger nostalgisch, aufgrund des 18:30 Uhr-Termins war Zugfahren leider keine Option und es hieß Autos organisieren. Nimmt natürlich dem Tag ein bisschen seinen Reiz, aber immerhin die letzten Meter wurden dann noch mit der S-Bahn zurückgelegt. Jedoch nicht ganz, die Stuttgarter Polizei hatte sich dafür entschieden, dass die S-Bahnfahrt anstatt zur Station am Stadion besser in Untertürkheim enden sollte. Dies bedeutete mehrere gesperrte Straßen und eine halbe Stunden Fußmarsch. Ob die Maßnahme sinnvoll war oder nicht, mögen andere entscheiden. Als im Stau stehender Autofahrer wäre ich jedoch sehr genervt gewesen. Wir konnten dafür ein wenig die „Schönheit“ Untertürkheims erleben und trotz des verlängerten Anreisewegs waren wir zeitig im Gästeblock und schafften es, uns sinnvoll im Block aufzustellen. Und dann standen wir bereit loszulegen, doch genau zum Einlaufen der Mannschaften kam es zu einem medizinischen Notfall im Gästeblock, weshalb von unserer Seite die ersten Minuten abgewartet wurden. Wir wünschen an dieser Stelle dem betroffenen Fan gute Besserung! 

Nach 5 Minuten erhielten wir das Go und das Pyro-Festival von Cannstatt konnte beginnen. Sowohl auf Heimseite wie auch bei uns gab es jeweils zu Beginn der Halbzeiten eine größere Pyroshow und auch über die restliche Spielzeit wurde in einer der beiden Kurven immer wieder mal eine Fackel angerissen. Der zuständige Mensch von der DFL wird sich die Haare gerauft haben, dass diese Menge an Pyrotechnik gezählt werden muss. Sicher Beschäftigung für einen Arbeitstag. Neben dem üblichen Tifomaterial hatten wir noch eine Vielzahl an Schwenkfahnen dabei, so dass das optische Bild mehr als ansprechend war. Und auch gesanglich fetzten die ersten 15 Minuten ordentlich und es war eine richtig geile Energie im Block zu spüren. Leider verflachte die Stimmung Mitte der ersten Halbzeit, allerdings war das Niveau weiterhin noch gut. Aber klar, wenn du am Anfang siehst, was möglich wäre, ist so ein Abflachen ein bisschen nervig. Mit der Führung im Rücken konnten wir uns über die zweite Hälfte wieder ein wenig steigern, wobei vor allem verschiedene Abwandlungen von „We’re not gonna take it“ („Deutscher Fußballmeister“, „Münchens wahre Liebe“ sowie „Zweite Bundesliga – VfB“) schön rausschepperten. Immerhin konnte anhand der Reaktionen des restlichen Stadions erkannt werden, dass dieses vernommen hatte, wohin wir es uns wünschten. Apropos Reaktion: angekommen ist definitiv auch unser Spruchband, das an die Crew 36 adressiert war. Diese konkurriert mit ihren Nebenstehern von der Südbande um den Preis des dümmsten Spruchbands wie zuletzt beim Spiel gegen Bremen. Bezeichnend für einen Wandel in der Cannstatter Kurve (womöglich auch für einen Wandel in weiten Teilen Ultra-Deutschlands, aber da bin ich wieder bei den einleitenden Worten): „Eine stolze Kurve voller Geschichte und Tradition glänzt nur noch durch stumpfen Ton. Statt einheitlich für eure Farben, Hauptsache den Längsten haben. INC36S“ (INCELS). Anhand des wilden Gewedels mit den Armen war deutlich, das kam an. Auf der Gegenseite wurden schnell alle möglichen Schals und Pullis zusammengesucht und präsentiert. Klar, keiner von uns findet es geil, wenn einem was unter die Nase gehalten wird, jedoch war es bis auf 1-2 Sachen nichts, was zwingend gezeigt werden müsste. Dass sowas präsentiert wurde, ist vielleicht die beste Bestätigung unseres Spruchbands. Neben dem Spruchband für die Crew zeigten wir ein Gedenkspruchband für Josef Berg, einen ehemaligen Bayernspieler.

Bezüglich der Heimkurve gingen die Meinungen auseinander. Die einen empfanden die Gastgeber schwächer als früher, andere kamen zu einer gegenteiligen Einschätzung. Gerade zu Spielbeginn, als bei uns noch nicht gesungen wurde, kam es schon gut rüber. Als wir dann anfingen, war nicht mehr oft was zu vernehmen, ich hätte ihnen insgesamt aber einen ganz passablen Auftritt attestiert. Nach dem Anschlusstreffer kurz vor Ende wurde es logischerweise nochmals lauter, aber glücklicherweise blieb uns ein gewaltiger Last-Minute-Torjubel erspart und mit drei Punkten im Sack ging es auf den Abendspaziergang von Cannstatt nach Untertürkheim. Dort erlebten wir, dass Stuttgart einfach eine Autostadt ist, denn auf die S-Bahn zum Parkplatz durften wir gefühlt eine halbe Ewigkeit warten. Aber bei einem solch kurzen Heimweg war die bisschen längere Wartezeit zu verkraften.

Abschließend geht ein großes Dankeschön an Ultra Sankt Pauli für die Unterstützung an diesem Abend!

Hier die Bilder vom Spiel


FC Bayern München vs. FC Augsburg 5:3

An einem traumhaften Samstagnachmittag gastierte der FC Augsburg im Stadion am Kurt-Landauer-Weg. Nachdem am Mittwoch zuvor das Weiterkommen in der Champions League besiegelt wurde, stand heute also wieder Bundesliga auf dem Plan. Aufgrund der aktuell wirklich engen Tabelle musste auch heute wieder dringend ein Sieg her. Normalerweise sollte das eigentlich kein Problem sein, aber wie man aus der Vergangenheit weiß, kann Augsburg schon auch gut nerven, naja, auswärts zumindest.
Bei – wie gesagt – bestem Wetter traf sich die Südkurve um 12 Uhr am Südkurvenplatz, um gemütlich ein paar Bier zu schlürfen und in den Spieltag zu starten.
Rund um das heutige Heimspiel wurde von der Kurt-Landauer-Stiftung eine Spendenaktion veranstaltet, bei der man seinen Becherpfand zugunsten des Gerd Müller Denkmals spenden konnte. Dabei wurden insgesamt 8.298 Becher gesammelt. Vielen Dank an alle Spender*innen, Helfer*innen und Organisator*innen. Starkes Ding.
Weniger stark war die Leistung unserer Abwehr in den ersten Spielminuten und so stand es nach nur zwei Minuten 0:1 für die Gäste. Dieser Zustand hielt dann glücklicherweise nicht besonders lange an und so glich man bereits in der 15. Spielminute durch Cancelo aus. In der 19. Minute ging der FC Bayern dann durch Pavard in Führung und selbiger erhöhte in der 35. Spielminute dann auf 3:1. Kurz vor der Pause schenkte Sane den Schwaben dann noch einen ein und so war das Spiel so gut wie entschieden. Dementsprechend ließ man es in der zweiten Hälfte dann etwas lockerer angehen und bevor Davies das Spiel der 70. Minute endgültig entschied, verkürzte der FC Augsburg noch durch einen Foulelfmeter. In der Nachspielzeit fiel dann noch das 5:3, aber das war dann auch schon zu spät.
In der Südkurve war man heute deutlich schwächer als noch am Mittwoch unterwegs, trotzdem gab es auch schon mal schlechtere Spiele. Vor allem nach wirklich starken Auftritten fällt es halt dann doch nochmal mehr auf. Aber was solls, Kopf hoch, Brust raus und weiter geht’s. Die Gästefans fielen im Laufe des Spiels auch wenig bis gar nicht auf, zumindest mir persönlich wäre da jetzt nichts Großartiges aufgefallen.
Im Großen und Ganzen ein entspannter Spieltag, ohne große Besonderheiten, aber das darf ja auch mal sein.

Vielen Dank abschließend noch an unsere Freund*innen aus San Benedetto, Bochum und Jena für ihre Unterstützung. 

Fotos vom Spiel


Bayer 04 Leverkusen – FC Bayern München 2:1

Am ungeliebten Sonntagstermin ging es für den FC Bayern zum Gastspiel bei Bayer Leverkusen. Wieder einmal eine scheiß Terminierung. Allerdings freute man sich in den eigenen Reihen auf die geplante ICE-Tour an den Rhein. Leider machte uns die Deutsche Bahn einen Strich durch die Rechnung und nahm kurzerhand die geplante Verbindung aus dem Fahrplan. War also dann doch nichts mit Rückankunft zu einer einigermaßen humanen Uhrzeit. Da auch unser Busunternehmen des Vertrauens für das Wochenende seine Busflotte anders eingeplant hatte, musste man somit auf PKWs und 9er umdisponieren. Die Gelegenheit am Wochenende etwas mobiler unterwegs zu sein nutzen daher einige Ultras der Südkurve, um unseren Freund*innen aus Bochum und Jena Samstag bei deren Spielen gegen RB und Chemie Leipzig zu unterstützen.

Am Spieltag selbst fand sich am vereinbarten Treffpunkt ein ordentlicher Haufen der Südkurve ein, um mit den öffentlichen Verkehrsmitteln die letzten Kilometer nach Leverkusen zurückzulegen. Hätte man jetzt nicht unbedingt erwartet, dass die Fanszene Sonntagabend mit solch einer stattlichen Anzahl nach Leverkusen reist. Stark! Am Stadion angekommen, wurden die Einlasskontrollen schnell hinter sich gebracht, um im Gästeblock die letzten Vorbereitungen für das geplante Intro vorzunehmen. Zu Spielbeginn wurde mittels roter und blauer Luftballons sowie ULTRAS-Fronttranspi und Logos beider Gruppen, die mittlerweile 10-jährige Freundschaft zu den Ultramarines aus Bordeaux gefeiert. In der ersten halben Stunde legte die Südkurve einen starken Auftritt im Gästeblock hin. Mitmachquote und Lautstärke konnten sich in dieser Phase definitiv sehen lassen. Aus unerklärlichen Gründen verfiel man dann in eine Lethargie und konnte das anfängliche Niveau nicht mehr halten. Auch nach der Pause kam man eher schwer in die Gänge. Da halfen auch die Ansagen der Vorsänger nichts. Zwar schaffte man es Mitte der zweiten Halbzeit nochmal einen Gang hochzuschalten, an das anfängliche Niveau kam man aber nicht mehr heran. Schade, da wäre mehr drinnen gewesen. Vor allem in engen Spielen oder bei Rückständen liegt es doch an uns, nochmal die letzten Prozentpunkte aus  der Mannschaft herauszuholen.

Auch auf dem Rasen lief es nicht. Zwar konnte man durch Kimmich in der 1. Halbzeit noch in Führung gehen, die Leverkusener schafften es aber den Bayern den Schneid abzukaufen und das Spiel mittels zweier VAR-Elfmetern (einer davon äußerst strittig) zu drehen. Am Ende fehlte dann noch etwas Glück und Genauigkeit im Abschluss auf Seiten unserer Elf, um doch noch zu egalisieren. So verlor man schlussendlich nicht nur das Spiel, sondern auch die Tabellenführung an Dortmund. Extrem beschissen, wenn man bedenkt, dass zwei Videobeweisentscheidungen dazu führen, dass man am Ende mit 0 Punkten dasteht.

Die Heimkurve trat kaum bis gar nicht in Erscheinung. Nach den Toren war sie mal kurz zu hören, das war es dann aber auch schon. Als weiteres Negativbeispiel ist dabei zu erwähnen, dass ein Spruchband gegen den Videobeweis bei eben genannten Entscheidungen gezeigt wurde, um dann in völliger Ekstase die beiden Tore zu feiern. Dass die Heimkurve dann auch nicht in die „Scheiß-DFB “ Gesänge einstieg, ist ebenfalls selbsterklärend. Leverkusen ist und bleibt trostlos.

Nach dem Abpfiff ging es schnellstmöglich Richtung Heimat, die am frühen Morgen erreicht wurde. Ein gebrauchter Tag für Bayernfans. 

Zum Schluss noch ein riesengroßes Dankeschön an unsere Freund*innen aus Bochum und Jena, die uns auch an einem Sonntagabend in Leverkusen so zahlreich unterstützt haben.

Bilder vom Spiel


Empoli FC – SSC Napoli 0:2

Wie wahrscheinlich die meisten von euch in der letzten Print Ausgabe des SKB´s gelesen haben, ging es für uns am Tag vor dem Union Heimspiel mit einer großen Anzahl an Leuten zum Heimspiel des Empoli FC gegen den SSC Napoli. Bereits in der Nacht von Freitag auf Samstag machte sich eine gute mittlere zweistellige Zahl auf den Weg über den Brenner zu unseren Freund*innen in die Toskana. Allen war eine gewisse Anspannung anzumerken, war es doch für viele das erste Mal, dass sie dabei sein durften, wie eine Freundschaft unserer Gruppe offiziell gemacht wird. 

Kurz nach der Mautstelle wurden wir auch schon von den ersten Personen der Ultras Empoli in Empfang genommen und zur Location für die nächsten Stunden bis Spielbeginn gebracht. Dort angekommen wurden wir vom Rest unserer Freund*innen mit einem Begrüßungsbanner und Pyro empfangen. Auch wir hatten für diesen Tag ein Spruchband für die Diffidati der Ultras Empoli angefertigt, das wir direkt beim Aussteigen aus dem Bus zeigten. DIFFIDATI CON NOI!

Nachdem alle herzlich begrüßt worden waren, ging es in die Location und die nächsten Stunden wurden bei Bier, Wein, Pranzo und guten Gesprächen verbracht. Über den Tag verteilt stießen immer mehr Leute der Curva Maratona zu den Feierlichkeiten und es entwickelte sich eine dem Tag gebührende Atmosphäre. Nach einer gemeinsamen Ansprache über die Entwicklung der Kontakte bis hin zur entstandenen Freundschaft wurden die ersten Lieder gesungen und es ist schwer in Worte zu fassen, was sich dann bis zum Abmarsch zum Stadion entwickelte. Über eine Stunde wurde sich wortwörtlich in einen Rausch gesungen, massiv Pyro abgefackelt und einfach nur der historische Tag gefeiert. Auf dem kurzen Weg zum Stadion ging es damit natürlich weiter. Dieses wurde für italienische Verhältnisse sehr früh betreten. Im Block wurden wir dann mit reichlich Bier und Borghetti versorgt und die Zeit bis Spielbeginn wurde gemeinsam verbracht. 

Schließlich war der Moment gekommen, zum ersten Mal unsere Schickeria-Fahne über die der Ultras Empoli zu hängen. Die Freude über dieses Ereignis war allen Leuten ins Gesicht geschrieben und die Zeit bis zum Anpfiff verging wie im Flug. Unseren Freund*innen konnte man auch eine gewisse Anspannung ansehen, hatten Sie doch für den Tag extra eine Freundschafts-Blockfahne angefertigt, die zum Einlaufen der beiden Mannschaften hochgezogen wurde.

Zum Spiel selber gibt’s es leider nichts Gutes zu berichten, war doch die Überlegenheit der Gäste aus Süditalien von der ersten Minute an auf dem Platz deutlich zu sehen. Auf den Rängen war jedoch durchgehend ein guter Tifo am Start und alle hatten sichtlich Spaß an der Unterstützung der Squadra. Leider konnte man sich an dem Tag nicht mit der Tifoseria aus Napoli messen, da dieser nach einer Auseinandersetzung mit Anhängern der Roma ein Auswärtsverbot auferlegt wurde. 

Nach dem Spiel ging es den Weg zurück zur Location, wo nach einer kleinen Stärkung für die Rückfahrt leider auch schon die Verabschiedung von unseren Freund*innen anstand. Glücklich und zufrieden über das Erlebte ging es zurück in unsere Stadt, wo am späten Nachmittag dann noch das Heimspiel gegen die Eisernen aus Berlin anstand.

Grazie per questo giorno incredibile!

A un futuro insieme!

ULTRAS EMPOLI & SCHICKERIA MÜNCHEN


Greifswalder FC – FC Carl Zeiss Jena

Wenn man sich die diesjährige Regionalliga Nordost anschaut, fällt auf, dass sich da ein Neuling aus dem hohen Norden eingereiht hat. Der erst 2015 aus einer Fusion gegründete Greifswalder FC ist innerhalb von sieben Jahren von der Verbands- in die Regionalliga durchmarschiert und fordert nun die bekannten Traditions- und auch Dorfvereine der Liga heraus. 

Dieses Aufeinandertreffen stellte für die Südkurve Jena also nicht nur ein ungewohntes Ziel, sondern auch das weiteste Auswärtsspiel der Saison dar. Da wollten es sich auch 12 FC Bayern Ultras nicht nehmen lassen, zwischen unserem Heimspiel gegen Bochum und dem Spiel in Paris am Dienstag nochmal 1.800 km zusätzlich einzuschieben.

Wie immer bestens verpflegt und versorgt, ging es also im Buskonvoi Richtung Ostsee. Die Ankunft verzögerte sich dann doch mehr als gedacht und nach Kartenkauf und Einlasskontrollen wurde das Greifswalder Volksstadion erst ca. 15 Minuten vor Anpfiff betreten. Das ganze Stadion hat durchaus Charme und der Gästeblock ist zwar etwas zu langgezogen, aber auch herrlich heruntergekommen. Ein persönliches Highlight war die Tatsache, dass man auf der vierten Stufe der Kurve gleichzeitig auch am Bierstand steht. Vorbildlich. Nebenan befindet sich übrigens schon der zukünftige Gästeblock im Bau, der wohl mehr an aktuelle bauliche und sicherheitsrelevante Standards angepasst sein soll. Schade eigentlich.

Trotz später Ankunft wurde zügig die mitgebrachte Choreo vorbereitet und pünktlich zum Einlauf der Mannschaften fertiggestellt. „Vorwärts Südkurve – Ultras voran!“ Das Motto fürs Spiel stand fest und trotz starken Windes kam der blau-gelb-weiße Rauch noch einigermaßen gut zur Geltung. Das Spiel auf dem Platz lief ganz gut und es konnte ein umjubelter 1:0 Auswärtssieg eingetütet werden.  Auch die Kurve präsentierte sich insgesamt recht gut und das Ganze hat definitiv Laune gemacht, vor allem uns arenengeplagten Bayernfans als willkommene Abwechslung. Nachdem die Mannschaft abgegrüßt und alles eingepackt war, wurde, kritisch beäugt von etlichen Möwen zu Lande und in der Luft, der Heimweg angetreten.  Uns bleibt zum Schluss wie immer, ein riesiges Dankeschön für die Gastfreundschaft auszusprechen! 

„Weil’s einfach nur zusammen vorwärts geht!“