Am Sonntag spielen wir gegen die Schwaben in Stuttgart, mit denen uns schon immer eine gesunde Rivalität verbindet. Mit allem was das mit sich bringt. Tretet entsprechend auf! Im Stadion heißt das an den guten Auftritt beim letzten Auswärtsspiel in Augsburg anknüpfen. Für Stadt, Verein und Kurve.
Wir haben für das Spiel in Stuttgart eine kleine Aktion vorbereitet. Helft zu Spielbeginn mit und achtet auf die Hinweise der Vorsänger dazu, damit sie klappt. Die Aktion ist zu Ehren des Trainers unserer Meistermannschaft von 1932, Richard „Little“ Dombi, der kurz nach dem Triumph wegen seiner jüdischen Herkunft vor den Nazis fliehen musste, und unser Beitrag zum Erinnerungstag im deutschen Fußball 2013. Der Erinnerungstag findet jedes Jahr am Tag der Befreiung des KZ Auschwitz durch die Rote Armee am 27.01.1945 statt. Vorletztes Jahr haben wir in Bremen an den Bayern-Funktionär Otto Beer erinnert, der aufgrund seiner jüdischen Herkunft von den Nazis ermordet wurde. Der von der „Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau“ initiierte Erinnerungstag appelliert an die Verantwortung des Fußballs für das Gedenken an die Opfer des Nazi-Terrors und das Engagement gegen das Erstarken rechtsradikalen Gedankenguts und menschenverachtender Ausgrenzung. Wie viele gesellschaftliche Institutionen war der Fußball Opfer und Täter der braunen Mörder. Viele umjubelte Spieler genauso wie bedeutende Funktionäre und Trainer und natürlich auch unzählige Fans wurden von den Nazis in ihrem Wahn verfolgt, vertrieben, gequält und ermordet. Andererseits waren genauso auch viele der Täter Teil des Fußballs. Mit mehr oder weniger Widerstand oder auch mit großer Begeisterung ließen sich viele Fußballvereine von den Nazis gleichschalten und für deren Machenschaften einspannen. Nicht ins Weltbild der Nazis passende Mitglieder wurden aus den Vereinen ausgeschlossen und später auch noch verleugnet. Es gab nur wenige kleine Ausnahmen davon. Der Erinnerungstag möchte an die damals ausgeschlossenen und verleugneten Mitglieder und ihr Leben erinnern. Beispielhaft wird dieses Jahr des Dortmunders Franz Hippler und des Frankfurters Hugo Reiss gedacht. Bei uns in München sind mittlerweile Namen wie Kurt Landauer, Richard „Little“ Dombi, Otto Beer oder Oskar „Ossi“ Rohr präsent. Die Erinnerung an einzelne Schicksale soll aber nicht den Blick auf die Millionen Opfer und die Einmaligkeit dieser Katastrophe verstellen. Der Fußball als gesellschaftliche Institution trägt Verantwortung. Der Fußball, WIR, können uns von dieser Verantwortung nicht los sagen.
Rund um den 27.01.2013 gibt es in allen Stadien eine entsprechende Durchsage und viele Aktionen von Vereinen und Fangruppen. Neben der Aktion im Stadion von unserer Gruppe gibt es im Vereinsmuseum des FC Bayern auf unsere Initiative hin ein interessantes Programm zur Thematik. Danke an das Museums-Team für das große Engagement.
Ultras gegen Rassismus
NIE WIEDER
27.01.1945 – спасибо товарищ