SC Freiburg – FC Bayern 0:2

Mittwochabend bei Regenwetter nach Freiburg. Eines dieser Spiele, die immer ganz schwer im Terminkalender unterzukriegen sind, die am nächsten Morgen aber dieses wunderbar befriedigende Gefühl verschaffen, wenn man am nächsten früh total übermüdet in der Arbeit sitzt.

Im Gegensatz zu den modernen Stadien, in denen wir meistens gastieren, liegt das Freiburger Schmuckkästchen nicht weit vor den Toren der Stadt, sondern fügt sich wunderbar in ein Wohngebiet ein. Da muss man halt mal einen kleinen Anfahrtsstau in Kauf nehmen und ein bisschen länger nach einem Parkplatz suchen, dafür spielt man dann aber auch in einem echten Fußballstadion und nicht in einer sterilen Arena. Das sollte wirklich jedem Gästefan der geringe Mehraufwand wert sein.

Am Einlass durfte der Pyrohund kurz an den Familienjuwelen schnuffern, geraucht hat es später im Block trotzdem kurz. Berufspech, mein lieber Kommissar Rex. Nach den gründlichen Einlasskontrollen galt es direkt sich ein gemütliches Plätzchen im Gästeblock zu sichern. Der Anpfiff war schließlich nicht mehr fern. Anders als sonst üblich begannen die Gesänge heute nicht schon vor dem Spiel und auch nicht dem Anstoß. Die Freiburger Nordkurve und wir beteiligten uns an der bundesweiten Aktion 12:12, mit der gezeigt werden sollte, wie es in Fußballstadien ohne aktive Fans aussehen würde. Die ersten 12 Minuten blieb es dann auch bedächtig still im Dreisamstadion. Pünktlich wie die Maurer zeigte Schiri Meyer dann auf den Punkt und fast exakt nach 12 Minuten und 12 Sekunden schob Thomas Müller aus elf Metern ein. Mit dem Torjubel begann dann auch der Trubel in den Kurven. Wir rissen heute lautstärketechnisch sicher keine Bäume aus, aber die vielen fröhlichen Gesichter um einen herum zeigten, dass wir mit der Stimmung trotzdem zufrieden sein können. Wenn die Kurve beim Singen keinen Spaß hat, dann wird auch nie ein Funke auf die Mannschaft überspringen.

Unsere Elf verlegte sich in Überzahl komplett auf die Verwaltung des Spiels. Kein Spiel zum mit der Zunge schnalzen. Die nachträgliche TV-Analyse zeigte dann sogar noch, dass wir uns über einen Handelfmeter nicht hätten beschweren dürfen. Zwar wurde vor und nach der Halbzeit das Tempo von unserer Seite nochmal erhöht, aber da nichts zählbares rauskam, hätten wir fast noch den Ausgleich hinnehmen müssen. Erst zehn Minuten vor Schluss machte Elfmeterverweigerer Anatoliy Tymoshchuk den Sack zu. Die Südkurve nutzte die zwei Tore Führung um in den letzten zehn Minuten nicht mehr nur den großen FC bayern, sondern auch den Geburtstag eines Bayernfans zu feiern. Ein nachträgliches Ois Guade auch nochmal an dieser Stelle, mein lieber Harry.

Mit der Herbstmeisterschaft im Gepäck ging zurück zu den Bussen und Autos. Allergrößter Respekt geht heute mal wieder an die angereisten Stadionverbotler. Immer mit dabei, niemals kleinzukriegen.

Ehre den Ausgesperrten.

Mehr Fotos vom Spiel findet Ihr unter http://suedkurve-muenchen.org/?page_id=324